Ein Herbstfest von besonderer Landfrauen-Art
04.09.05 (Hockenheim)
Köstlichkeiten aus Küche und Keller lockten Besucher in großen Scharen in den Mörsch / Alte Traktoren als Attraktion
Die Hockenheimer Landfrauen hatten am Wochenende wieder einmal zu einem ihrer bereits legendären Feste eingeladen und – wie könnte es auch anders sein – die Besucher strömten in großen Scharen hinaus zur Kleintierzüchterhalle im Mörsch. Wer sich ob der hochsommerlichen Temperaturen anfangs noch über ein „Herbstfest“ so anfangs September gewundert hatte, dem wurde, hatte er das Fahrrad als Verkehrsmittel gewählt, schnell bewusst, dass der Jahreszeitenwechsel unmittelbar bevorstehen dürfte. Die klare Luft war erfüllt vom würzigen Duft, wie ihn nur der Herbst zur Erntezeit bieten kann. Und näherte man sich erst einmal der Kleintierzüchterhalle, kamen weitere Geruchsnuancen hinzu.
Die deftigen Spezialitäten aus der typisch kurpfälzischen Küche haben inzwischen einen so guten Ruf, dass die Besucher teilweise von weither kommen, um ein paar gemütliche Stunden bei „ihren“ Landfrauen „in Hoggene“ zu verbringen. Selbst in Mannheim, Speyer oder Heidelberg hatte man sich auf den Weg in die Rennstadt gemacht, um wie in den Jahren vorher, das traditionelle Herbstfest zu besuchen. In der der Jahreszeit entsprechend rustikal geschmückten Halle nahmen die Besucher aus nah und fern gerne Platz an den hübsch gedeckten Tischen. Ob der hochsommerlichen Temperaturen schätzte man zunächst ein erfrischendes Getränk im kühlen Schatten, griff dann aber auch gerne bei den Leckereien zu, die eine abwechslungsreiche Speisekarte bot. Tellergroße Schnitzel, auf Wunsch mit locker-leichtem Kartoffelsalat – oder, wie in der Region so gerne gegessen mit Soße und Brot, waren ebenso verlockend wie ein Rinderbraten mit Spätzle oder die Maultaschen in der Fleischbrühe. Klar, dass die gute Hoggemer Bratwurst ebenso nicht fehlen durfte wie das obligatorische Hausmacher Versper. Und dann gab es natürlich noch die Spezialität aller einheimischen Spezialitäten: die Russischen Eier. In der Küche und überall hinter den Kulissen hatten viele Landfrauen und –männer alle Hände voll zu tun, um dem großen Andrang gerecht zu werden. Dass die vielen Leckereien schmeckten, war einmal mehr daran zu erkennen, dass sie so nach und nach alle ausverkauft waren.
Aber kein Problem für diejenigen, die etwas später kamen: in einer Kühltheke warteten die verlockendsten Kuchen und Torten darauf, bestellt und bei einer Tasse Kaffee verzehrt zu werden.
Viele hatten in diesem Jahr das Auto zu Hause gelassen und waren am Samstag und Sonntag mit dem Fahrrad hinaus in die ländliche Umgebung gefahren. Je nach gewähltem Fahrweg ging es vorbei an Mais- und Tabakfeldern, von Apfel-, Birnen- und Pflaumenbäumen leuchteten fast erntereife Früchte. Auf den Weiden grasten Kühe und ab und zu huschten auch mal ein paar Hühner über den Weg. Für die Kinder gab es so viel zu sehen und erleben. Und wer sich von ihnen austoben wollte, der hatte an der großen Hüpfburg seine Freude.
Für glänzende Augen sorgten aber auch die im Umfeld der Kleintierzüchterhalle aufgestellten historischen Traktoren, die von den Oldtimer-Freunden Hoggene-Kurpfalz mit viel Liebe restauriert und so wieder zum tuckernden Leben erweckt wurden. Der Initiator der Hockenheimer Gruppe, Fritz Rösch, lud die großen und kleinen Besucher zu Rundfahrten mit einem alten Lanz-Bulldog durch die frühherbstliche Mörsch-Landschaft ein. Eine Attraktion, die auf großes Interesse stieß und so richtig zum traditionellen Herbstfest der Landfrauen passte.