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Noch nie gab es so viele Reilinger

15.02.06 (Reilingen)

Bürgermeister Walter Klein stellt Jahresbericht des „Dienstleistungsunternehmen Rathaus“ vor / Einwohnerzahl erstmals über 7 000 / Bevölkerung wird immer älter
Noch niemals zuvor in der über 700-jährigen Geschichte der Spargelgemeinde gab es so viele Reilinger wie im vergangenen Jahr. Mit 7021 Einwohnern wurde die seit Jahren angepeilte Hürde von 7000 erstmals überschritten. In dem jetzt von Bürgermeister Walter Klein vorgestellten Bericht des „Dienstleistungsunternehmen Rathaus“ ist zudem vermerkt, dass auch der verzeichnete Zuwachs von 82 Neubürgern überdurchschnittlich hoch gewesen sei. Die Wohnbevölkerung, das sind alle Personen, die in Reilingen mit Hauptwohnsitz gemeldet sind, setzte sich 2005 aus 3429 Männern und 35925 Frauen zusammen. 2732 Reilinger gehören der evangelischen Kirche an, 2603 sind Mitglied der katholischen Kirche. 1686 Einwohner gehören anderen Glaubensgemeinschaften an oder sind ohne Bekenntnis.
Erneut zurückgegangen ist der Ausländeranteil in Reilingen. Derzeit leben im Ort Menschen aus 43 Nationen der Erde friedlich zusammen. Unter den 471 ausländischen Mitbürgern stellen die Türken mit 179 Personen die Mehrheit der Nationalitäten. Ihnen folgen Griechen (44), Italiener (39) und Serben-Montenegriner (33). Neben vielen EU-Bürgern leben aber auch Menschen aus exotischen Staaten in der Spargelgemeinde. So sind im Einwohnermeldeamt nicht nur sieben Chinesen, ein Kongolese, ein Laote oder ein Afghani registriert sondern auch Menschen aus Brasilien, Mexiko, Tansania oder Usbekistan.
In Reilingen wohnen zudem 291 Angehörige der US-Streitkräfte, für die keine Meldepflicht besteht. Damit werden sie auch nicht zur Gesamteinwohnerzahl gerechnet, denn denn hätte Reilingen sogar 7312 offizielle Einwohner.
„Im Jahr 2005 haben elf ausländische Mitbürger verschiedener Nationalitäten die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt“, erklärte Bürgermeister Klein, zwölf Ausländer mit Anträgen aus dem Jahr 2004 seien eingebürgert worden.
Ein Blick auf die Bevölkerungspyramide zeigt, dass auch die Reilinger immer älter werden. Über 23 Prozent der Gesamtbevölkerung sind inzwischen über 60 Jahre. Der Anteil der nachwachsenden Generation unter 20 Jahren beträgt gegenwärtig 21 Prozent, das sind 1479 Kinder und Jugendliche (2004: 1553). Die älteste Reilingerin wird in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag feiern können, der älteste Reilinger blickt auf 98 Lebensjahre zurück. 64 Kinder erblickten das Licht der Welt, 63 Bürger verstarben. Interessant auch der Blick auf die Bevölkerungsbewegung: 487 Menschen entschieden sich für einen Zuzug nach Reilingen, 406 packten aber wieder ihre Koffer, um das Dorf zu verlassen.
Der statistische Jahresbericht macht aber auch deutlich, dass eine Gemeinde längst nicht mehr nur die Heimat von Menschen ist, sondern auch eine besondere Art von Dienstleistungsunternehmen. „Wir haben die Gemeindeentwicklung und die Aufgabenvielfalt der Verwaltung des vergangenen Jahres überschaulich auflistet, damit unseren Bürgern das kommunale Wirken transparenter wird“, stellte das Gemeindeoberhaupt im Gespräch mit unserer Zeitung fest. Dem Leser würden wichtige Strukturdaten, aber auch Informationen zur Arbeit von Gemeinderat und Gemeindeverwaltung vermittelt. Selbst die Pendlerbewegungen oder der Kraftfahrzeugbestand ist ersichtlich. Und bei den vielen Daten machen Grafiken das umfangreiche Zahlenwerk anschaulicher.
Wer in dem Zahlenwerk blättert (was in aller Ausführlichkeit unter www.reilingen.de im Internet möglich ist) erfährt auch, dass in Reilingen 42 Eheschließungen stattfanden, aber auch 36 Paare wieder geschieden wurden. Eine Zunahme ist auch beim Kraftfahrzeugbestand zu verzeichnen. Waren 2003 noch 5397 Pkws, Krafträder oder Lkws gemeldet, stieg die Zahl im letzten Jahr auf die Rekordmarke von 5701 zugelassenen Fahrzeuge.
Zum Jahresende 2005 lag das Gesamtsteueraufkommen der Gemeinde bei etwas mehr als 1,78 Millionen Euro (2004 noch bei rund 1,57 Millionen Euro). Bei der Gemeindeverwaltung arbeiteten sieben Beamte sowie 52 Angestellte und Arbeiter, darunter ein Auszubildender, elf Teilzeitbeschäftigte und acht geringfügig Beschäftigte. Dass diese im vergangenen Jahr viel zu tun hatten, ist dem Jahresbericht ebenfalls zu entnehmen. So wurden beispielsweise 1098 Pässe und Ausweise ausgestellt, 4812 Lohnsteuerkarten bearbeitet und viele Hilfestellungen im Bereich des Sozialwesens gegeben, 276 Eingentumswechsel im Grundbuchamt bearbeitet oder 49 Bauanträge genehmigt, 109 gestellte Baunträge oder –voranfragen bearbeitet.
Und wer alle Tabellen der Statistik gelesen hat, weiß am Ende aber auch, dass es im vergangenen Jahr in der Spargelgemeinde 428 registrierte Hunde gab und im Fundbüro 56 Fahrräder abgegeben, aber nur 17 davon wieder abgeholt wurden.

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