Vom Sorgenkind zu einem der größten Gewerbesteuerzahler
20.07.06 (Reilingen)
Kommunale Wohnungsbaugesellschaft mbH erwirtschaftet erneut Gewinn / Gemeinderat genehmigt auch Jahresabschlüsse der kommunalen Eigenbetriebe Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung
Neben der Feststellung der Jahresrechnung des Gemeindehaushalts für 2005 (wir berichteten aktuell) standen während der letzten öffentlichen Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause auch die Jahresabschlüsse der Eigenbetriebe Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung sowie der Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft auf der Tagesordnung. Bürgermeister Walter Klein erläuterte zunächst das Rechnungsergebnis der kommunalen Wasserversorgung, das einen Jahresgewinn von 3.306 Euro ausweist. „Eigentlich hatten wir ja mit einem Jahresverlust von 15.000 Euro gerechnet“, zeigte sich das Gemeindeoberhaupt zufrieden. Die um die Ertragszuschüsse reduzierte Bilanzsumme beträgt für 2005 nunmehr 763.382 Euro, woraus sich eine Eigenkapitalquote von 31,01 Prozent ergibt. Diese ist seit 1997 (19,39 Prozent) kontinuierlich gewachsen und beweist die erfolgreiche Arbeit des kommunalen Eigenbetriebs Wasserversorgung. „Da keine Gewinne kalkuliert sind, zahlen die Bürger nur die reine Kosten der Wasserversorgung“, machte Klein deutlich, der aber zugleich nach langer Preisstabilität eine Gebührenerhöhung für die kommenden Jahre ankündigte. „Die Gebühren müssen an die aktuelle Entwicklung angepasst werden.“
Nicht so erfolgreich dagegen der Jahresabschluss des Eigenbetriebs Abwasserbeseitigung: Anstatt des eingeplanten Jahresverlustes von 68.000 Euro musste Bürgermeister Klein eine Ergebnisverschlechterung von 19.172 Euro bekannt geben. Somit steht jetzt für 2005 ein Verlust von 87.172 Euro zu Buche. Dennoch löste die Verlustbekanntgabe am Ratstisch keine große Verwunderung aus, denn im Rahmen der deutlichen Gebührenreduzierung zum 1. Januar 2005 wurde ein Jahresverlust erwartet. Damals hatte der Gemeinderat die Abwassergebühren von 1,79 Euro pro Kubikmeter auf 1,65 Euro gesenkt.
Trotz des Jahresverlustes können wegen der Gewinne aus den Vorjahren immer noch rund 45.661 Euro als neuer Gewinnvortrag nach 2006 übertragen werden. Bedenklich dagegen die Eigenkapitalquote der Reilinger Abwasserbeseitigung: Diese sank von einst 28,64 Prozent (1997) auf nunmehr nur noch 0,93 Prozent.
Die im alleinigen Besitz der Gemeinde Reilingen befindliche Kommunale Wohnungsbaugesellschaft mbH hat sich seit ihrem Bestehen zu einem florierenden Wirtschaftsunternehmen entwickelt, das mit einer Bilanzsumme von über 2,72 Millionen Euro inzwischen zu den größten Gewerbesteuerzahlern der Spargelgemeinde gehört. Nach zunächst verlustreichen Anfangsjahren hatte 2004 der Gewinn der KWG über 611.000 Euro betragen. Und auch das Wirtschaftsjahr 2005 konnte mit einem Jahresgewinn von immerhin 33.903 Euro abgeschlossen werden. Walter Klein: „Die in den vergangenen Jahren eingeleiteten Konsolidierungsmaßnahmen wirken sich im Jahresabschluss 2005 erneut positiv aus.“
Abschließend teilte er dem Gemeinderat noch mit, dass die Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der KWG-Geschäftsführung wegen der bisherigen ordnungsgemäßen Geschäftsführung für die Wirtschaftsjahre 2005 und 2006 erst im Jahr 2007 durch die Gemeindeprüfungsanstalt Baden-Württemberg erfolgen wird.
Die vorgelegten Jahresabschlüsse wurden ob ihrer Klarheit von den Ratsmitgliedern ohne Diskussion zur Kenntnis genommen und einstimmig festgestellt.