Sozialer Herausforderung stellen
28.09.06 (Altlußheim)
Gemeinde wird sich wachsenden Problemen durch jugendlichen Vandalismus stellen / Bäume zerstört, Spielgeräte demoliert, Kinder bedrängt / Anwohner verängstigt / Bürgermeister und Gemeinderat sprechen von „wachsendem Aggressionspotenzial“
Mit ständig wachsenden Problemen durch jugendlichen Vandalismus muss man sich derzeit in Altlußheim beschäftigen. Wie am Ende der ersten öffentlichen Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause im Bürgersaal des Rathauses zu erfahren war, würden derzeit die Beschädigungen und Zerstörungen ebenso deutlich zunehmen wie Verschmutzung und Lärm durch Jugendliche. Wie Bürgermeister Hartmut Beck bestätigte, wurden ganz aktuell am vergangenen Wochenende frisch gepflanzten Bäumen im Bereich des Messplatzes die Kronen abgeknickt. Außerdem seien im gleichen Bereich auf dem dortigen Spielplatz verschiedene Spielgeräte demoliert worden.
Die am Ratstisch getroffene Aussage, dass in Altlußheim derzeit „sehr viel Aggressionspotenzial“ vorhanden sei, machte deutlich betroffen und führte zur fraktionsübergreifenden Forderung, sich schnellstmöglich dieser sozialen Herausforderung zu stellen. Der Vorschlag, sich in einer Sondersitzung des kommunalen Sozialausschusses mit der akuten Problematik zu beschäftigen, wurde von den Ratsmitgliedern ebenso begrüßt wie die Einladung zu einem Runden Tisch mit Vertretern der Gemeinde, Kirchen, Jugendpflegeeinrichtungen, Vereine und der Schule. Gemeinsam müsse der aufkeimende Vandalismus in Altlußheim bekämpft und akute Problematiken offen und ehrlich besprochen werden. Die Polizei habe, so Bürgermeister Beck, bereits den Auftrag, durch stärkere Präsenz die bekannten neuralgischen Punkte in der Rheingemeinde zu überwachen. Dies sei aber wegen ähnlicher Probleme in Neulußheim, Hockenheim und Reilingen nicht immer so intensiv möglich, wie von den betroffenen Anwohnern oft erwünscht. Gerade an diese erging dann auch die Bitte des Gemeindeoberhaupts, bei Feststellungen von Zerstörungen oder beim Auftreten fragwürdiger Aktionen und Handlungen, doch sofort die Polizei zu informieren. Dazu würde es aber, so die Feststellung einiger Gemeinderatsmitglieder, leider oft nicht kommen, da die Anwohner „Racheakte“ der jugendlichen Gruppen befürchten würden.
Sorge bereitet aber auch ein wachsendes Gewaltpotenzial. So berichtete der Bürgermeister von einigen Vorkommnissen, bei denen auf Spielplätzen oder an anderen Stellen im Ortsbereich vor allem kleinere Kinder von Jugendlichen bedrängt und belästigt worden seien. „Die Situation ist ernst zu nehmen“, war man sich am Ratstisch einig, sofort auf diese Art der Bedrohung zu reagieren.
Die weiteren Informationen waren dann von deutlich friedvollerem Charakter: So teilte Bürgermeister Beck der Ratsversammlung mit, dass die statische Überprüfung der Schwimm- und Turnhalle keine Probleme zu Tage gefördert habe. Interessant auch der Hinweis, dass der Fortbestand des „Brunnen“-Biergartens gesichert sei, die „Netto“-Verpachtung dagegen Ende des Jahres auslaufen würde. Wie es mit einem innerörtlichen Einkaufsmarkt weitergehe, sei noch offen. Bekannt sei lediglich, dass die Gebäudeeigentümerin auf den bisher genannten Verkaufspreis von einer Million Euro nicht mehr beharren würde.
Und ob der vielen örtlichen, aber auch regionalen Veranstaltungen im Emil-Frommel-Haus werde die Zufahrt deutlicher ausgeschildert. Außerdem erhalte das Haus eine Fassadenaufschrift.