Weitere Mittel zur Erforschung der Burg Wersau bereitgestellt
23.02.10 (Reilingen)
Forschungsarbeiten sollen weitere Erkenntnisse bringen / 15.000 Euro in Haushalt 2010 eingestellt / Zustimmung der anderen Fraktionen trotz teilweise anderer Meinung
Reilingen.- Die Gemeinde Reilingen bekennt sich zu ihrer historischen Vergangenheit und wird mit 15000 Euro die weitere wissenschaftliche Erforschung des Bereichs rund um die ehemalige Burg Wersau und der späteren Schlossmühle unterstützen. Damit entsprach der Gemeinderat einem von der Fraktion der Freien Wähler eingebrachte Antrag, der im Haushaltsplan 2010 mit aufgenommen worden war. Eigentlich hatten die Freien Wähler die Einstellung von 50000 Euro beantragt, diesen Betrag dann aber in den Vorbesprechungen zum Haushalt ob der schwierigen Finanzlage der Gemeinde für das Jahr 2010 auf 15000 Euro reduziert. „Ergänzend zu den bereits vorliegenden Untersuchungsergebnissen sollen mit den bereitgestellten Mitteln weitere wissenschaftliche Untersuchungen finanziert werden“, verdeutlichte Fraktionssprecherin Sabine Petzold den Sinn des FW-Antrags. Letzendlich sollen die Forschungsarbeiten neue Kenntnisse bringen, welche historischen Funde von der „Burg Wersau“ tatsächlich zu erwarten sind. Grundsätzlich sehen die Freien Wähler im Bereich der Schlossmühle für die Zukunft großes Entwicklungspotenzial – wenn sich die historische Bedeutung bestätigt. Die Gemeinde Reilingen solle daher, so Sabine Petzold weiter, beim zuständigen Landesdenkmalamt die zugesagten archäologischen Sondierungsgrabungen möglichst frühzeitig einfordern. Sollten die Ergebnisse die geschichtliche Bedeutung der „Burg unter der Grasnarbe“ bestätigen, würden es die Freien Wähler vorbehalten, den Restbetrag von 35000 Euro für den Haushalt 2011 zu beantragen. Nicht ganz so euphorisch waren zu diesem Thema die Meinungen der anderen Fraktionen. So erkärte SPD-Sprecher Dieter Rösch, dass man angesichts der angespannten Wirtschaftslage auf eigene Haushaltsanträge verzichtet habe. Daher habe man „wenig Verständnis“ für den Antrag der Freien Wähler. Für die FDP-Fraktion forderte Jens Pflaum, drei Jahre nach dem Kauf des Schlossmühlen-Areals endlich ein Konzept für die Nutzung des Geländes zu erarbeiten. Im Rahmen dieser Planungen sei natürlich auch „auf archäologische Gegebenheiten Rücksicht zu nehmen.“
Ganz und gar nicht einverstanden mit dem Antrag der Freien Wähler zeigte sich CDU-Sprecher Klaus Benetti. Er stellte fest, dass der Arbeitskreis Burg Wersau die Reilinger Vereinslandschaft zwar seit einiger Zeit bereichere, aber ob der angespannten finanziellen Lage der Spargelgemeinde „wollen wir kein Geld für Löcher ausgeben, die dann wieder zugeschüttet werden.
Am Ende der Diskussion stimmte man am Ratstisch dann doch ohne Gegenstimme der Einstellung von 15000 Euro zur Erforschung des Burggeländes in den Haushaltsplan 2010 zu. Dies jedoch mit der Maßgabe, dass vor der Freigabe von Mitteln diese mit dem Gemeinderat abgestimmt werden müsse.
Zugestimmt wurde aber auch dem Bebauungsplan „Ortserweiterung West“, sowie – ohne dass eine Diskussion geführt wurde – dem Bebauungsplanverfahren „Gewerbegebiet Neulußheim“. Gerne hätten sich einige Gemeinderäte zu diesem Thema zu Wort gemeldet, da es bei diesem Tagesordnungspunkt eigentlich um die Ansiedlung der Firma Wirsol ging. Da aber rechtlich nur abzuklären war, ob durch den Neulußheimer Bebauungsplanentwurf Reilinger Belange betroffen seien, hätten nur Bedenken und Anregungen vorgebracht werden können. Und da dies nach der Ablehnung eines interkommunales Gewerbegebiet durch den Gemeinderat der Spargelgemeinde nicht der Fall war, konnte der Planungsentwurf nur diskussionslos zur Kenntnis genommen werden.