Dem ungewöhnlichen Wasserverbrauch auf die Spur kommen
16.02.07 (Neulußheim)
Zweckverband „Wasserversorgung Südkreis Mannheim“ tagte / Jahresverbrauch 2006 vorgestellt / Abschluss der Arbeiten an der zweiten Förderleitung macht Kreditaufnahme notwendig
In den vier Gemeinden des Zweckverbandes „Wasserversorgung Südkreis Mannheim“ hat der Wasserverbrauch im Jahr 2006 um 19.601 Kubikmeter zugenommen. Verglichen mit der gesamten Wasserförderung von etwas mehr als 2,389 Millionen Kubikmeter nimmt sich diese Zunahme mit gerade mal 0,83 Prozent aber eher bescheiden aus. Dennoch macht der zu Beginn der jüngsten Zweckverbandsversammlung im Neulußheimer Haus der Feuerwehr vorgelegte Verbrauchsbericht ganz erstaunliche Veränderungen deutlich. Als äußerst sparsam zeigte sich im vergangenen Jahr die Bevölkerung von Altlußheim. Mit 302.130 Kubikmeter Wasserverbrauch, das entspricht einem Anteil von 12,65 Prozent der gesamten Wasserförderung, lag der Wert mit einem Minus von 20.220 Kubikmeter deutlich unter dem Wasserverbrauch von 2005. Warum dieser Wert so gesunken ist, konnte sich in der Verbandsversammlung niemand so richtig erklären. „Wahrscheinlich holen die Altlußheimer ihr Wasser direkt aus dem nahen Rhein“, reagierte Reilingens Bürgermeister Walter Klein als Verbandsvorsitzender anlässlich der bevorstehenden Fasnacht eher närrisch-unernst. Dennoch sei es interessant, diesem Wenigerverbrauch auf die Spur zu kommen. Genauso müsse aber auch der unerwartet hohe Verbrauch in Reilingen näher untersucht werden. In der Spargelgemeinde stieg der Wasserverbrauch nämlich um 24.221 auf 409.331 Kubikmeter (damit ein Verbandsanteil von 17,13 Prozent). Und auch in Neulußheim wurde mit 340.810 Kubikmeter mehr Wasser (plus 12.080 Liter) verbraucht als im Vorjahr. Lediglich in Hockenheim, wohin fast 55 Prozent der gesamten Wasserförderung aus den Brunnen im Reilinger Wald fließen, stieg der Verbrauch mit 3.090 Kubikmeter nur minimal an auf 1.312.359 Kubikmeter reinstes Trinkwasser.
Im weiteren Verlauf der öffentlichen Sitzung teilte Walter Klein den Stadt- und Gemeinderäten aus der Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim in der Verbandsversammlung mit, dass der am 30. November 2006 beschlossene Wirtschaftsplan 2007 vom Regierungspräsidium Karlsruhe bestätigt worden sei. War man zum Zeitpunkt der Beschlussfassung noch davon ausgegangen, das Wirtschaftsjahr 2007 ohne Kreditaufnahme bewältigen zu können, so hat sich diese Sachlage aktuell geändert. Grund dafür ist nach Aussagen der Verbandsleitung der jetzt mögliche Lückenschluss der zweiten Förderleitung zwischen Neulußheim und Hockenheim. Wegen Problemen bei der Unterquerung der B 36 und der DB-Trasse war es zu einem längeren Bauverzug und zu rechtlichen Auseinandersetzungen gekommen (wir berichteten). Nachdem die Sachlage geklärt wurde, könnten, so Bürgermeister Klein weiter, nun die Bauarbeiten fortgesetzt werden. Da man bereits im vergangenen Jahr damit gerechnet habe, wurde bei der Aufstellung des Wirtschaftsplanes ein Betrag von 500.000 Euro eingestellt. Dieser Betrag würde aber nach Auskunft der beratenden Ingenieure, so der Verbandsvorsitzende weiter, nicht zur endgültigen Fertigstellung der Gesamtanlage ausreichen. Vor allem die Kosten für den Rohbau und die technische Ausrüstung der beiden Schächte für die Start- und Zielbaugrube würden darunter fallen. Insgesamt müsse man von Gesamtkosten für die Maßnahme in Höhe von 681.276 Euro ausgehen. Klein: „Zuzüglich der Honorarkosten ist daher von einer überplanmäßigen Ausgabe von rund 300.000 Euro auszugehen, die voraussichtlich über einen Kredit finanziert werden muss.“ Sollte dies notwendig werden, müsse die Verbandsverwaltung zudem einen Nachtrag zum Wirtschaftsplan 2007 erstellen.
Die kommunalen Vertreter in der Verbandsversammlung genehmigten einstimmig den vorgeschlagenen Weg, um den Bau der zweiten Förderleitung als wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit im Verbandsgebiet endlich abschließen zu können.