Farbenfrohe Heiterkeit frühlingshafter Kreativität
09.03.08 (Reilingen)
9. Reilinger Ostermarkt in der Fritz-Mannherz-Halle / In besonderer Atmosphäre auf den Frühling und das nahe Osterfest eingestimmt / Besucher aus der ganzen Region zu Gast /Erlebnis für die ganze Familie
Was gibt es schöneres, als bei freundlichem Wetter einen Ausflug zu einem Ostermarkt zu unternehmen, um sich in dieser besonderen Atmosphäre auf den Frühling und das nahe Osterfest einzustimmen? Und es waren nicht wenige, die sich am vergangenen Wochenende nach Reilingen aufmachten, um den 9. Ostermarkt der „Freunde Reilinger Geschichte“ in der Fritz-Mannherz-Halle zu besuchen. Seit 1992 findet alle zwei Jahre diese große Ausstellung von kreativ-handwerklichen Bastelarbeiten statt – und ihr Ruf ist bereits legendär. Weit mehr als 60 Hobbykünstler aus der ganzen Region bis hin ins Saarland hatten sich um einen Stand in der Halle beworben, aber mit 53 Teilnehmer waren die Möglichkeiten ausgereizt.
Dass Quantität manchmal auch mit Qualität gleichgesetzt werden kann, bewiesen die Veranstalter auch mit dem diesjährigen Ostermarkt. Wohin das Auge auch reichte: es wurde umschmeichelt von der farbenfrohen Heiterkeit frühlingshafter Kreativität. Bereits bei der offiziellen Eröffnung und beim anschließenden Rundgang durch die Ausstellung zeigten sich Bürgermeister Walter Klein und zahlreiche Ehrengäste überrascht über die hochwertigen und phantasievollen Ausstellungsgegenstände. Das Gemeindeoberhaupt verdeutlichte in seiner Ansprache den hohen Stellenwert der Veranstaltung und nannte sie eine kulturelle Bereicherung für Reilingen. Erfreut zeigte sich Klein über das große Interesse weit über die Grenzen der Spargelgemeinde hinaus.
Wie immer hatte der rührige Vorsitzende der „Freunde Reilinger Geschichte“, Philipp Bickle, und dessen Frau Hildegard am Ende der Eröffnung mit einem „Hefefastenkuchen“ eine kulinarische Überraschung für die Ehrengäste und die Aussteller parat.
Wer wirklich alle ausgestellten Gegenstände genauer betrachten wollte, der musste schon etwas Zeit mitbringen. Beim Bummel durch die Ausstellung entdeckte fast jeder Besucher sein persönliches Kunstwerk oder ließ sich ein besonders hübsches Osterei als „Schnäppchen“ einpacken. Wer sich für Holzarbeiten interessierte, der durfte sich über die unterschiedlichsten Gegenstände freuen. Vom Schaukelpferd über das Puppenhaus bis hin zum Rennflitzer oder Feuerwehrauto reichte das Angebot. Die Älteren kamen vor allem bei den Porzellanpuppen oder hochwertigem Schmuck und Edelsteinen auf den Geschmack. Unikate auf Seide – egal ob nun Krawatten oder Schals – wurden ebenso bewundert wie die vielfältigsten Ideen in Ton. Tiffany-Kunst, Kerzen aller Art, handgefertigte Oster- und Grußkarten, Heustecker oder feines Leinen faszinierten die Besucher ebenso wie Stickarbeiten, Patchwork und handgefertigte Lederwaren. Wer originellen Türschmuck oder ansprechende Keramik suchte, wurde ebenso fündig wie diejenigen, die sich mehr für Glasmalerei oder andere Bilder interessierten.
Gleich vier (Kunst)Handwerker ließen sich beim diesjährigen Ostermarkt in der Mannherz-Halle über die Schulter schauen. So war es faszinierend, der Arbeit eines Korbmachers zuzuschauen, oder zu verfolgen, wie ein Glasbläser die zartesten Kreationen herstellte.
Und dass die klassische Laubsägenarbeit noch immer auf große Beliebtheit stößt, wurde an einem anderen Stand deutlich. An den Ausstellungsständen, wo am Objekt gearbeitet wurde, ging es dann auch immer wieder eng zu. Massenandrang aber auch am Stand des Reilinger Kreuzbäckers Jürgen Schieck, der vor allem zur Freude der Kinder zeigte, wie Osterhasen aus Schokolade gegossen werden. Diese hausgemachten Meisterwerke fanden dann auch riesigen Absatz – mehr noch aber der „Bruch“, den es zur Freude der großen und kleinen Leckermäuler immer wieder mal gab.
Im Mittelpunkt des Marktes standen natürlich die Ostereier. Die vielfältigen künstlerischen Möglichkeiten waren faszinierend und überraschten ob der unterschiedlichen Techniken, Eier aller Art zu gestalten. Längst haben nämlich die Hühnereier Konkurrenz bekommen, denn Eier von Gänsen, Enten und vom Vogel Strauß wurden ebenso verarbeitet wie solche aus Holz, Ton, Glas oder Stein.
Waren sie am einen Stand in Naturfarben gefärbt, wurden sie beim nächsten mit Blumenornamenten, umhäkelt oder mit Naturstoffen umlegt. Wieder andere hatten die Eier mit textilen Stoffen beklebt, mit Wachs gestaltet oder poppig dem modernen Zeitgeist angepasst. Besonders sehenswert waren die Eier, die zu wahren Kunstwerken umgestaltet worden waren. Mittels der Kratztechnik wurden da plötzlich Geschichten auf den Eiern erzählt oder alte Darstellungen wieder lebendig. Selbst Ostereier mit dem Reilinger Gemeindewappen gab es am vergangenen Wochenende zu bewundern.
Wer nach einem anstrengenden Rundgang eine Erholungspause nötig hatte, der kehrte in die Cafeteria der „Freunde Reilinger Geschichte“ ein, wo viele ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer vor und hinter den Kulissen dafür sorgten, dass die hausgemachten Kuchen und Torten mit einer frischen Tasse Kaffee serviert oder andere Leckereien gereicht werden konnten.
Der Besuch des 9. Reilinger Ostermarktes wurde so nicht nur zu einem kunsthandwerklichen Ereignis, sondern zugleich auch zu einem Erlebnis für die ganze Familie.