Kurpfalz Regional Archiv

Bürgermeister Walter Klein legt den Jahresbericht 2007 für das „Dienstleistungsunternehmen Rathaus“ vor / Interessante Zahlen rund um die Spargelgemeinde
Eine Gemeinde wie Reilingen ist längst nicht mehr nur die Heimat von Menschen, sondern auch eine besondere Art von Dienstleistungsunternehmen. Dies belegt der aktuell von Bürgermeister Walter Klein vorgelegte Bericht des „Dienstleistungsunternehmen Rathaus“ für 2007. Viele Tabellen und Grafiken machen das Wirken der Gemeindeverwaltung deutlich, zeigen den Verwaltungsaufwand auf, den es auch in kleineren Kommunen zu bewältigen gibt. Zugleich lässt sich damit aber auch die Entwicklung der Spargelgemeinde in Zahlen fassen und in Statistiken ausdrücken. „Damit wird für den Bürger das kommunale Wirken transparenter“, so das Gemeindeoberhaupt.
Genau genommen lebten am 31. Dezember 2007 in Reilingen 7478 Personen, auch wenn die amtliche Wohnbevölkerung nur mit 7104 Bürger angegeben wird. Dies liegt vor allem daran, dass für die 374 im Dorf lebenden Angehörigen der US-Streitkräfte keine Meldepflicht besteht. Sie sind aber nicht die einzigen Ausländer, die in der Spargelgemeinde wohnen. Ein überraschendes Ergebnis der Jahresstatistik ist nämlich, dass offiziell gemeldet in Reilingen Menschen aus 48 Staaten der Erde friedlich zusammenleben. Unter den 473 ausländischen Mitbürgern stellen die Türken mit 180 Personen die Mehrheit der Nationalitäten. Ihnen folgen mit je 38 Frauen und Männern Italiener und ehemalige Serben, 35 US-Amerikaner, die keine Armee-Angehörigen sind, sowie 31 Griechen. Neben vielen EU-Bürgern aus nahezu allen europäischen Staaten leben aber auch Menschen aus exotischen Ländern in der Spargelgemeinde. So sind im Einwohnermeldeamt nicht nur Chinesen, Thailänder, Kenianer oder Marokkaner registriert, sondern auch Menschen aus dem Kongo, aus Mexiko oder Laos.
Interessant ist aber auch, dass sich 2658 Reilinger zum evangelischen Glauben bekennen, 2598 zur katholischen Kirche. Und 1718 Bürger der Spargelgemeinde geben an, anderen Glaubensgemeinschaften anzugehören.
„Im Jahr 2007 haben vier ausländische Mitbürger verschiedener Nationalitäten die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt“, erklärte Bürgermeister Klein, sieben weitere hätten bereits eingebürgert werden können.
Auch wenn derzeit 972 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 17 Jahren in Reilingen leben, ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die die Friedrich-von-Schiller-Grund-, Haupt- und Werkreale besuchen weiter rückläufig – vor allem im Bereich der Hauptschule. Waren es im Jahr 2000 noch 170 Hauptschüler, so sind es aktuell nur noch 107. Die Gesamtschülerzahl reduzierte sich im gleichen Zeitraum von knapp 500 auf 410 Jungen und Mädchen.
Doch mit all diesen Zahlen ist die Gemeindestatistik bei weitem noch nicht abgeschlossen. Wer in dem Zahlenwerk blättert erfährt auch, dass sich der Gemeinderat in zehn Sitzungen mit 170 Tagesordnungen zu beschäftigen hatte. Oder dass bei der Gemeindeverwaltung und im Bauhof viel weniger Menschen beschäftigt sind, als oft angenommen: Acht Beamte, 29 Vollzeit- und elf Teilzeitbeschäftigte. Außerdem gibt es noch zwei Auszubildende, sieben geringfügig Beschäftigte und zwei Plätze für Hartz IV-Empfänger. Und wer sich nun dafür interessiert, was diese Damen und Herren so alles zu bearbeiten und erledigen hatten, kann auch dies in aller Ausführlichkeit im Jahresbericht nachlesen.
Beliebt sind in diesem Zusammenhang immer wieder die Informationen aus dem Standesamt, wo 2007 mit 44 Eheschließungen ein neuer Höchststand im 21. Jahrhundert zu notieren ist, ebenso wie ein Rückgang bei den Ehescheidungen (21).
Deutlich dagegen die Zunahme beim Kraftfahrzeugbestand. Waren 1985 gerade etwas mehr als 3000 Pkws, Krafträder oder Lkws gemeldet, stieg die Zahl im letzten Jahr auf die Rekordmarke von 5150 zugelassene Fahrzeuge. Und wer alle Tabellen der Statistik gelesen hat, weiß am Ende aber auch, dass in der Spargelgemeinde bei 388 Herrchen oder Frauchen 420 gemeldete Hunde leben.