Kurpfalz Regional Archiv

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* Eine Reise in die Vergangenheit der Stadt

11.09.09 (Hockenheim)

Heimatforscher Otmar Geiger zu Gast beim Ökumenischen Seniorennachmittag / Als „Nachtwächter“ von alten Zeiten erzählt
Zu einem interessanten und zugleich vergnüglichen Ausflug in die Heimatgeschichte hatte dieser Tage die Sparkasse Hockenheim im Rahmen eines ökumenischen Seniorennachmittags die älteren Bürger der Rennstadt in ihren Veranstaltungsraum eingeladen. Mit dem seit vielen Jahren aktiven Heimatforscher Otmar Geiger referierte nicht nur ein Kenner der Geschichte und Landschaft an Rhein und Neckar, sondern auch ein trefflicher Erzähler, der die Zeit scheinbar wie im Fluge vergehen ließ. Im Gewand des Alt-Hoggemer Nachtwächters stimmte der Referent die vielen Zuhörer zunächst mit einigen ausgewählten Fotos aus alten Tagen auf das Hockenheim vor 250 und mehr Jahren ein. Dabei erzählte er vom Leben der Menschen an der unteren Kraich, das gar nicht so einfach und schön war, wie so mancher dachte. Ob es nun Kriege, Heerzüge, Brände, Seuchen oder Hungerzeiten waren, Hockenheim und seine Menschen hatten über Jahrhunderte hinweg unter immer wieder aufkommenden schlechten Zeiten zu leiden. So richtig lebendig wurde es im Publikum, als der Heimatforscher sein Fotoarchiv weiter öffnete und viele Aufnahmen aus dem Stadtgebiet zeigte, die bei den anwesenden Senioren Erinnerungen an die eigene Jugendzeit wach riefen. Und um den Wandel vom kleinen badischen Ackerbürgerstädtchen zur Rennstadt von heute zu verdeutlichen, wurden immer wieder den alten Ansichten die Fotografien aus dem 21. Jahrhundert gegenübergestellt. Dabei wurden die Veränderungen erst so richtig deutlich und so mancher blickte mit einer gewissen Wehmut zurück an die Zeiten, als mitten in der Stadt noch das Gasthaus Fortuna stand, in der Karlsruher Straße fast keine Autos unterwegs waren und draußen am südwestlichen Stadtrand sich die Schranken des Bahnübergangs regelmäßig hoben und senkten. Gar manche Seniorin erinnerte sich noch an die einst so vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt, an das Kaufhaus Gärtner oder die Modehäuser Baumann und Zahn, die vielen Tante-Emma-Läden gleich um die Ecke.
Nach einer gemütlichen Unterbrechung bei dampfendem Kaffee und leckerem Kuchen stand Otmar Geiger nun in voller Nachtwächtermontur vor den Besucherinnen und Besucher des Seniorennachmittags, die gebannt den vielen Geschichten und Anekdoten aus der Hockenheimer Vergangenheit zuhörten. Sich selbst nie zu ernst nehmend, sorgte er mit seinen „Nachtwächtereien“ immer wieder für lachende Gesichter im Saal. Gerade das sei sein Ziel, so der Referent am Ende seines mit viel Beifall aufgenommen Vortrages, die Menschen möglichst mit einfachen Worten und dabei immer vergnüglich an die Geschichte ihrer Heimat zu erinnern. „Dazu braucht es keine Jahreszahlen, wir wollen doch viel lieber wissen, wie unsere Vorfahren hier einst gelebt haben.“
Filialdirektor Michael Greul, selbst erst seit wenigen Jahren in Hockenheim zu Hause, dankte Otmar Geiger nicht nur für einen zugleich lehrreichen wie unterhaltsamen Seniorennachmittag, sondern erinnerte auch an die seit vielen Jahren bestehende Heimatverbundenheit der Sparkasse Hockenheim. Einst in einem Hinterzimmer des alten Rathauses gegründet und betrieben, habe man sich zu einem bedeutsamen regionalen Unternehmen unter dem Dach der Sparkasse Heidelberg entwickelt. „Auch ein Stück erlebte Heimatgeschichte“, so Greul abschließend.

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