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* Ein Hauch von Mittelalter als echte Bereicherung

13.09.09 (Reilingen)

Über siebenstündiges Bühnenprogramm sorgt für gute Unterhaltung / Zahlreiche Angebote auch im Festgelände / Musik und Sport, Tanz und Show / Historische Werkstatt des AK Burg Wersau lässt alte Techniken neu erleben
So vielfältig und geschmackvoll das kulinarische Angebot, so abwechslungsreich und vergnüglich auch das kulturelle Angebot beim Reilinger Straßenfest. Nur wenige Orte in der Region können dabei wie die Spargelgemeinde auf ein über siebenstündiges Bühnen- und Unterhaltungsprogramm verweisen, das dabei sogar noch von zumeist dorfeigenen Kräften gestaltet wird. Musik und Sport, Tanz und Show sorgten auf der großen Bühne neben dem Franz-Riegler-Haus für Unterhaltung. Charmant moderiert von Wolfgang Müller zeigten sich die Kapellen der Musikfreunde und des Musikvereins „Harmonie“, aber auch das Jugendakkordeonorchester einmal mehr von ihrer besten Seite. Die Gesangsvorträge des Männergesangvereins, der MGV-Chory Feen oder der Sängerbund-Formation „Sing2gether“ versprühten gute Laune und luden regelrecht dazu ein, es doch auch einmal selbst mit dem Singen zu versuchen. Viel Beifall der großen Zuschauerschar gab es aber auch für das Latin-Sax-Trio der Musikschule Hockenheim. Groß der Andrang als Kim Steiner auf der Bühne ihre Musikshow abzog. Die einstige Kiddy-Contest-Gewinnerin zog auch als jugendliche Sängerin vor allem die jungen Straßenfestbesucher in Bann, was auch für die Rock- und Popmusik der Band Burnin Friday galt. Sportlich abgerundet wurde das von Sabine Petzold zusammengestellte Programm mit Auftritten des Tanzmariechens Selina Schuler vom Karnevalsverein, den TanzPlus-Formationen um die Choreographin Gabriele Feth-Biedermann, der Jazz up Dance Company sowie den Ringer-Schaukämpfen des Athletenvereins.
Doch damit war das Programmangebot des Straßenfestes noch lange nicht am Ende: Im Hof des Martin-Luther-Hauses begeisterte beim evangelischen Kirchenchor Ralf Zahn mit seinen Elvis- und Peter Kraus-Interpretationen sein Publikum, und die Fahrzeughalle des Feuerwehrgerätehauses platzte beim Auftritt der Kultformation ZAP-Gang einmal mehr aus allen Nähten.
Auf dem Festgelände wurden aber auch tagsüber zu zahlreichen Mitmach-Aktionen eingeladen. Für kleine Besucher standen das Spielmobil des Jugendhauses Pumpwerk oder ein Karussell bereit, der Karnevalsverein hatte wieder seinen beliebten Schminkstand aufgebaut. Währen der Evangelische Bau- und Förderverein für seinen guten Zweck Trockengestecke und Sekt verkaufte, konnten beim Schachclub gleich vor Ort einige Partien gespielt werden. Und beim SC 08 und TBG galt es, mit dem Fuß- oder Handball möglichst treffsicher auf die Torwand zu schießen. Zum ersten Mal auf dem Straßenfest wurde bei den Reilinger Buwe der „Titanenritt“ auf dem Bullen gleich zu einer besonderen Herausforderung. Premiere auch bei den Freunden Reilinger Geschichte: Der seit fast einem Jahr aktive Arbeitskreis Burg Wersau hatte ein kleines Mittelalterlager aufgeschlagen, wo sich die Burgenfreunde passend zum Thema gewandet präsentierten. Das Informationsangebot stieß bei den Straßenfestbesuchern auf großes Interesse, was auch für die schon traditionelle Ausstellung alter Fotos galt. Wahre Menschentrauben bildeten sich aber um die historische Werkstatt des AK Burg Wersau. Jürgen Dörfer stand den ganzen Tag über an der Esse und schmiedete ein Hufeisen nach dem anderen und sorgte nicht nur bei Kindern für große Augen, wenn aus einem glühenden Rundeisen nach vielen Hammerschlägen ein kleiner Glücksbringer wurde, der dann auch noch als Souvenir mitgenommen werden durfte. Filigraner ging es bei Diana Dechant zu, die mittelalterliche Goldschmiedearbeiten vorstellte und zum kreativen Mitmachen einlud. Ein aktives Mitwirken war auch bei der Töpferin Evelin Bareiß möglich, wo vor allem die Kinder gerne aus Ton kleine Figuren oder einen Anhänger für die Halskette herstellten.

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