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* Ehrliche Freundschaft eine gute Basis für eine Partnerschaft

04.10.09 (Reilingen)

Über 100 Reilinger zu Gemellaggio-Feierlichkeiten in Mezzago/Italien / Von Gastfreundschaft begeistert / Festzug durch die Straßen der Gemeinde
Mit einer beeindruckenden Feierstunde wurde am Samstagnachmittag die Gemeindepartnerschaft zwischen Reilingen und dem italienischen Mezzago offiziell begründet. Um an den Feierlichkeiten teilzunehmen, waren bereits am Freitag über 100 Reilinger in die 4000 Seelen-Gemeinde in der oberitalienischen Poebene zwischen Mailand und Bergamo gefahren. Begeistert von einer kaum vorstellbaren Gastfreundschaft, beeindruckt von einer ebenfalls nicht so erwarteten Gemeinde im Umfeld der Industrie- und Dienstleistungsmetropole Mailand, wurde der dreitägige Aufenthalt nicht nur zu einer erlebnisvollen Reise, sondern zu einer echten Begegnung voller Herzlichkeit.Bereits bei der Ankunft in Mezzago wurden die Reilinger von einer tausendköpfigen Menschenmenge auf der Piazza Liberta, dem Marktplatz, mit Musik und Beifall empfangen. Begleitet von den jungen Musikerinnen und Musiker der „Banda Sensa Fià“ der Mittelschule ging es vorbei an vielen winkenden Mezzagheser durch die von der lokalen Polizei gesperrten Dorfstraßen hin zum Rathaus, wo mit einem feierlichen Fahnenappell und dem Abspielen der Nationalhymnen die Zeremonie zur Begründung der neuen Gemeindepartnerschaft eröffnet wurde.
Nachdem der Umzug den Platz neben der neu errichteten Bibliothek erreicht hatte, ging das Programm in einem Festzelt weiter, das die Associazione Volontari Mezzago eigens für die Feierstunde aufgestellt hatte. Obwohl mehr als 500 Personen fassend, reichten die Plätze ob des großen Interesses der einheimischen Bevölkerung nicht aus. Unkompliziert, wie die Italienier nun mal sind, nahm man einfach draußen vor dem weit geöffneten Zelt Platz und genoss dabei zugleich die angenehm spätsommerliche Sonne.
In einer kurzen Begrüßung hieß Bürgermeister Antonio Colombo die Gäste aus Reilingen herzlich willkommen, freute sich aber auch über den Besuch zahlreicher Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Kirche. Die seit Jahren bestehende ehrliche Freundschaft zwischen den beiden Gemeinden nannte der Sindaco di Mezzago eine gute Basis für eine Partnerschaft ganz im Sinne Europas.
Für den Verband der italienischen Partnerschaftsstädte machte dessen Präsidentin Maria Theresa Coppo-Cavazzi deutlich, dass Europa nicht nur von den verschiedenen Staaten, sondern vor allem auch von den Städten und Gemeinden getragen würde. So seien nicht nur die gegenseitigen Treffen wichtig, mehr noch das gegenseitige Kennenlernen von Kultur und Traditionen. Mezzago und Reilingen würden nun mit ihrer Gemeindepartnerschaft einen Weg gehen, den bereits viele Städte und Gemeinden gegangen seien. „Jede neue Partnerschaft ist aber ein wichtiger weiterer Schritt, die Einheit, aber auch den Frieden in Europa zu sichern“, so die AICCRE-Präsidentin. „Die Kinder und Jugendlichen haben ein Anrecht auf ein friedliches Leben.“
Friedrich Feth, Vorsitzender des erst vor wenigen Tagen neu gegründeten Partnerschaftsvereins „Amici Reilingen-Mezzago“ nannte die Freundschaft zwischen den beiden Spargelgemeinden eine zarte Blüte, aus der sich einmal gute und kräftige Früchte entwickeln sollen. „Daran wollen wir mit dem Herzen voller gegenseitigem Respekt und Anerkennung arbeiten.“ Und voller Respekt fügte Feth hinzu, dass es noch so vieles gebe, von dem man voneinander lernen könne. „Nutzen wir diese Chance und freuen uns auf einen fruchtbaren Gedanken- und Erfahrungsaustausch im sportlichen und Kulturellen Bereich“. Zugleich wolle man aber auch voneinander lernen, sich der zunehmenden Herausforderung zur Betreuung und Förderung der Senioren und der Jugend zu stellen. „Wir dürfen nie aufhören, den Weg des Kennenlernens und der Kommunikation unbeirrt weiter zu gehen“, so Friedrich Feths Appell am Ende seiner mit viel Beifall aufgenommenen Ansprache.
Der Präsident des „Comitato Gemellaggi di Mezzago“, Dario Biffi, erinnerte in seiner Rede an die ersten zaghaften Kontakte beider Gemeinden vor neun Jahren. Der damalige Bürgermeister Vittorio Pozzati hatte damals eine Gemeinde gesucht, wo Spargel schon länger angebaut werde: „Und wir haben Reilingen gefunden.“ Gleich bei den ersten Kontakten habe es zwischen den Spargelbauern aus beiden Gemeinden „gefunkt“ und sich daraus eine tiefe Freundschaft entwickelt. Und dass man heute eine echte Partnerschaft eingehen könne, sei wohl das schönste Geschenk, das es zwischen Menschen und Völkern, Staaten und Nationen geben könne.
Dank der Übersetzungskünste des seit Jahren engagiert die Freundschaftstreffen begleitenden Deutsch-Italieners Jürgen Berenbruch gab es trotz mancher Sprachbarrieren keine Probleme, den Gedanken und Formulierungen der verschiedenen Reden zu folgen – und diese auch auf beiden Seiten zu verstehen. Und mit Marianna Brioschi führte eine liebenswert-hübsche junge Frau als Moderatorin durch den festlichen Nachmittag.

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