* Immer wieder dieses ABER …
27.09.10 (* Wersau-Forschung, * Wersauer Tagebuch)
Eine neue Woche hat begonnen, aber die Themen sind – zumindest bei mir und was die Burg Wersau angehen – noch immer die gleichen. Morgens führe ich Telefonate, schreibe Briefe und E-Mails, nachmittags freue ich mich, endlich wieder Geschichte atmen zu dürfen. Der ganze bürokratische Aufwand, das „Betteln“ und immer wieder überzeugen müssen, nimmt viel Zeit in Anspruch – und (man wird es wohl nicht glauben) kostet Kraft. Dabei wollen wir doch gar nicht so viel: Die Burg Wersau wieder im Bewusstsein der Menschen zu verankern. Und das wird nur gelingen, wenn von ihr auch was zu sehen ist – und bleibt!!! Viele Besucher waren in den letzten Tagen vor Ort, denn so langsam spricht es sich herum: „Die Wersau isch widda do …!“ Aber wie lange noch?
Habe in einem Gespräch mit dem Grabungsteam heute vorgeschlagen, die Gräben zunächst offen zu lassen, damit wir vom AK Burg Wersau den Aushub für eigene Arbeiten sowie Aktionen mit Kindern und interessierten Heimatfreunden nutzen könnten. Wir würden dann auch das Zuschütten übernehmen – aber die Fundbereich offen lassen. Vor allem der letztere Teil meines Vorschlages stieß zunächst auf wenig Gegenliebe – „ABER …“.
Habe dann für das „ABER“ weiter vorgeschlagen, dass wir uns verpflichten würden, die gefundenen Mauerteile winterfest und trocken zu verpacken bzw. zu überbauen, und die Gruben von Gras- und Unkrautwachstum frei zu halten. Eine gewaltige Herausforderung an uns!!! Jetzt stellt sich die Frage, ob wir das leisten wollen – und können …?
Auch die LDA-Leute haben alle Hände voll zu tun, müssen sich sputen, um alle anstehenden Messungen und Zeichnungen fristgerecht fertig zu bekommen. Zwischendurch greifen sie aber immer wieder zur Spitzkelle, um noch ein kleines Stücken an den schon bekannten Fundstellen zu arbeiten. Besonders spannend ist dabei der Fundort im vorderen Bereich zwischen Eingang und Schlossmühle: Dort, wo eigentlich gar nichts sein sollte, und wo das LDA erst auf unsere Bitten hin aktiv wurde (zum Glück hat Oskars Rute hier besonders stark gewünschelt …), scheint sich jetzt tatsächlich Spektakuläres (zumindest für die Geschichte der Burg Wersau) zu ergeben. Wie drückten sich die Ausgräber doch vorhin so vorsichtig aus: „Da könnte es sich unter Umständen möglichweise um Brückenpfeiler handeln!“
Sollte sich dies bestätigen, hätten wir endlich den historischen Zugang zur Burg Wersau gefunden. Dass es jetzt vielleicht doch nicht die alte Burgkapelle sein wird, können wir verkraften, denn dann liegt die ja noch woanders – und kann noch gefunden werden. Gefunden habe ich aber auch einige interessante Pläne zur alten Mühle und zur Lage der Burg. Habe sie mal folgend eingefügt, ebenso ein paar aktuelle Schnappschüsse von heute.