* Der Alltag hat mich wieder …
30.10.10 (* Wersau-Forschung, * Wersauer Tagebuch)
Aus der Traum vom „Herrn von Wersau“, denn heute ist Samstag – und der Alltag hat mich wieder. Heute gilt es, den „Tag der offenen Wersau“ vorzubereiten. Und da wird kein zum Herumstehen gebraucht, sondern zum arbeiten. Muss gestehen, fällt mir nicht einfach, zudem muss ich mein werken heute gut tarnen. Wenn nämlich meine Frau mitkriegt, wie elegant und ausdauernd ich mit Schaufel, Spaten und Besen umgehen kann, dann habe ich zu Hause demnächst keine Ruhe mehr – und kann mich vor Aufträgen in Haus, Garten und Hof nicht mehr retten.
Aber zum Glück sind wir ja unter uns – und sie bekommt nichts mit …! Wer nun meint, dass wir anlässlich unsere Aktionstage einen „schlauen Lenz schieben“, der hat sich getäuscht! Sicher, bei uns geht’s locker und schon mal lustig zu, aber die verschiedenen Aufgaben und Arbeiten werden mit viel Einsatz, Engagement und manchmal auch Kraft erledigt.
Nehmen wir doch mal den heutigen Tag: Benny und Manfred legen den Fundbereich beim Mühlengebäude noch einmal frei, holen die schwere Erde Eimer für Eimer aus dem Loch. Eine wirklich schweißtreibende Arbeit …! Zur gleichen Zeit sitzt Jürgen mit seinen beiden Töchtern Franziska und … (Entschuldigung, mir fällt gerade der Name nicht ein …) in den Wersauer Apfelbäumen, um das Obst für die Bewirtung am kommenden Samstag zu brechen. Was vielleicht wie eine Gaudi aussieht, ist ebenfalls nicht zu verachten: Während Jürgen wie ein Affe durch die Wipfel turnt, fallen seinen Töchtern die überreifen Äpfel auf die Köpfe. Aber wer kennt schon Schmerz, wenn es um so eine gute Sache geht? Nämlich um einen leckeren Apfel-Streuselkuchen, den Hella uns heute frisch gebacken hat! Wir sind uns alle einig: Selten so was gutes gegessen …
Während Uwe und ich die Werkstatt aufräumen, kümmern sich Gerhard und Philipp um das Außengelände. Später kommen dann auch noch Dr. Ludwig „Der Hildebrandt“, Dieter und Reinhard, unser Grabungs-A-Team. Ihre Funde sind wieder zahlreich – und teilweise richtig großartig! Sabine ist begeistert, was es einmal mehr in den Fundkisten unserer Hella zu bestaunen gibt. Alle sind mit Freude an der Sache, denn nichts ist schöner, auf interessante Funde zu stoßen. Diese hofft auch Oskar zu machen, der mit seiner Wünschelrute einmal mehr durchs Gelände streift und uns wertvolle Hinweise gibt.
Als wir gegen 16 Uhr das Gelände verlassen, sind wir alle rechtschaffen müde, freuen uns auf das lange Wochenende (Allerheiligen) und einen 25-Stunden-Tag (Rückstellung der Sommerzeit). Und ich mich auf ein paar Tage Urlaub mit der Familie …!