* So langsam wird es ruhiger auf der Wersau …
20.11.10 (* Wersau-Forschung, * Wersauer Tagebuch)
Eigentlich hatte ich mich ja für heute von der Wersau abgemeldet, da mein Sohn Alexander Firmung hat und wir uns zu einem Familienfest treffen. Da aber nach dem Gottesdienst in der Wendelinskirche meine Mutter (80) und meine Schwiegermutter (77) die Ausgrabungsarbeiten sehen wollen, kann ich natürlich nicht Nein sagen. Also begleite ich beide raus zur Burg – und bleibe dann aber viel länger als geplant …
Als wir rauskommen, sind unsere Senioren schwer aktiv. Ich bin überrascht, was sie so alles an diesem Morgen schon so erledigt haben. Die Werkstatt ist aufgeräumt, die alten historischen Eichenstämme liegen jetzt an der Wand und auf Vierkantholz (damit die Luft besser zirkulieren kann). Alles sieht TipTop aus. Gerhard kniet auf dem Boden und kümmert sich darum, dass die abgesunkenen Bodenplatten keine Stolpergefahr mehr darstellen. Prima Arbeit, man sieht und spürt, dass hier ein Fachmann am Werk ist und war. Immerhin war unser Wersau-Freund vor seinem Rentner-Dasein Schreinermeister – und ein Meister bleibt halt mal ein Meister!
Unser Willi kümmert sich wie immer um die Reinigung der Fundstücke, behält den Überblick und hat heute auf der Wersau die Schlüsselgewalt. Während Gerhard drinnen werkelt, ist sein Schwiegersohn Rainer draußen damit beschäftigt, Ziegelsteine auszulesen. Er sich freut, endlich wieder mal Zeit gefunden zu haben, auf der Wersau mitzuarbeiten. Als Zollbeamter im Schichtdienst ist das halt gar nicht so einfach. Einfach ist es auch nicht für unseren jungen Vater Frank. Er zeigt heute nicht nur seinen guten Willen, sondern bietet auch alle Kraft auf, die schweren Sandsteine vom hinteren Mühlenbereich nach vorne zu holen. Er ist zwar nur kurz da, aber sein Einsatz ist wichtig und erspart den anderen die mühsame Arbeit.
Dirk geht es ähnlich, denn auch sein Beruf lässt ihm nur wenig Zeit, draußen auf der Wersau aktiv zu werden. Heute aber hat er etwas freie Zeit und schiebt einen Schubkarren nach dem anderen mit den Steinen nach vorne, außerdem bringt er zusammen mit Frank die wunderschönen Sandstein-Fenster- und Türlaibungen rüber zur Werkstatt. Und später wühlt er zusammen mit Rainer noch im Aushub, denn die anderen könnten ja was übersehen haben. Und tatsächlich werden sie auch immer wieder fündig.
Es ist einfach toll (ein anderes Wort fällt mir jetzt so spontan nicht ein), besser großartig, wie unsere Mannschaft harmoniert, gut zusammen arbeitet und sich für die Heimatforschung einsetzt. Jeder bringt sich und sein Können ein, wovon dann wieder alle profitieren! VIELEN DANK EUCH ALLEN!!!
Der Dank gilt an diesem Tag aber auch Ingrid und Philipp, die die Schaffer nicht verhungern lassen. Und wer draußen bei diesem spätherbstlichen Wetter aktiv ist, freut sich über eine kurze Pause und die mitgebrachte Stärkung. Somit auch meinen Dank an unsere „Versorger“ (ich denke noch mit einem Zungenschnalzen auch an die Köstlichkeiten von Manfred, den Apfelkuchen und Christstollen von Hella).
Kurz nach 14 Uhr machen die anderen Feierabend, ich wurde bereits kurz vor 13 Uhr an den heimischen Familientisch beordert … – und als gegen 14.30 Uhr Sabine und Reinhard vor dem Tor der Wersau stehen, ist auf dieser bereits wieder Ruhe eingekehrt. Lediglich die beiden Brenner’schen Pferde grasen zufrieden vor sich hin.