* Schaffe, schaffe, Scherben putzen …
24.11.10 (* Wersau-Forschung, * Wersauer Tagebuch)
Ab sofort wird auch auf der Wersau hinter geschlossenen Türen gearbeitet! Von Tag zu Tag wird es nämlich kälter, heute konnte man noch um 10 Uhr den Hauch vor dem Mund sehen. Es ist echt kalt – zumindest empfindet es Hella so, als sie mich – wie immer – ohne Strümpfe in meinen Sandalen kommen sieht!
Hella und Karin sind heute draußen, um die Keramikfunde zu sortieren. Ich schaue eine Weile zu und stelle fest, dass das wohl nichts für mich wäre: Schaffe, schaffe, Scherben putzen!
Damit unsere beiden fleißigen Damen nicht zu arg frieren, hat Willi extra ein Heizgerät mitgebracht. Meine Frage, ob das gute Stück von Philipp aus dem Museumsdepot sei, weist unser Burgherold strikt zurück. Es sei von zu Hause und habe immer guten Dienst geleistet! Ich vermute, in den 1950-er Jahren, vielleicht sogar noch als Vorkriegsware erstanden. Sieht ja niedlich aus, und wenn man seine Hand so fünf Zentimeter vor den Glühwendel hält, scheint es auch wärmer zu werden. Aber wir murren nicht, ist ja schließlich auch ein Stück Geschichte. Und wie sage ich doch immer wieder gerne: „Geschichte muss leben!“
Ich gebe aber zu, dass es manchmal auch gewisse Grenzen gibt. Und damit Hella, Karin oder wer auch immer möglichst noch lange in der Werkstatt arbeiten kann, freuen sich alle auf den 3.000 Watt-Gebläse-Heizer, den Philipp bereits seit Tagen in seinem Auto spazierenfährt. Aber morgen, da soll er da sein …