Warum in Speyer kein "Mozarthaus" steht
01.02.06 (Städte & Gemeinden)
Wolfgang Amadeus Mozart ist nie in der Domstadt gewesen. Gelegenheit zu einer Visite hatte er. Immerhin reichte sein halbjähriger Aufenthalt in Mannheim, wo er um eine Anstellung bei Hofe kämpfte, zu Abstechern nach Schwetzingen, Worms und Mainz. Sogar Kirchheimbolanden stand auf seinem Besuchsprogramm.
Offensichtlich habe es damals in Speyer nichts gegeben, was den Meister interessierte. „Faszinierend“ wertete Brohm hingegen den Gedanken, dass es, hätte Mozart damals in der Quadratestadt Arbeit gefunden, heute statt der Salzburger die Mannheimer Festspiele die Menschen anlockten.
Dennoch, wenn auch nur am Rande, taucht der Name Speyer in der Korrespondenz auf, die damals Mutter Maria Anna und Sohn Wolfgang Amadeus mit dem daheim gebliebenen Vater führten. Als die Mutter nach ihrer Ankunft in Mannheim am 31. Oktober 1777 nach Salzburg schrieb: „…wie wir gestern von Bruchsal kaum etliche ,bichsen schus“ gefahren, ist uns auf der Straße der Herr von Schmid begegnet, welcher von Speyer nach Bruchsal gereiset…“
Das war’s auch schon. Und hätte nicht der Speyerer Verleger Heinrich Philipp Boßler im Jahre 1788, also noch zu Lebzeiten des Meisters, das Flötenquartett KV 285 b in C-Dur gedruckt, so gäbe es keine Beziehung zu dem nur 35 Jahre alt gewordenen Musikgenie.
In Mozarts Geburtshaus liegen die in Speyer gedruckten und verlegten Notenblätter auf. Mit dem deutlichen Hinweis auf „Speyer“.