Gemeinsam mit Fürst Albert in Monte Carlo musiziert
12.11.10 (Reilingen)
Reilinger Musikerlegende Willi Ehringer zu Gast beim Oktoberfest im Fürstentum Monaco / Dem Fürsten den Reilinger Spargel empfohlen / „Harmonie“-Posaunist Willi Krüger als Willi-Chauffeur im Fürstentum am Mittelmeer unterwegs
Wer in Las Vegas das „Hofbrauhaus“ besucht oder in Monte Carlo das legendäre „Café de Paris“, der kommt an Willi Ehringer nicht vorbei. Und selbst im offiziellen Werbevideo der amerikanischen Show- und Glücksspielmetropole im Wüstenstaat Nevada ist der Reilinger Ausnahmemusiker zu sehen. Trotz, oder vielleicht gerade wegen seiner 82 Jahre begeistert er noch immer als musikalisches Multitalent die Massen. Greift Willi Ehringer erst einmal zu seiner Trompete, dann werden selbst gestandene Monarchen, Showgrößen, Stars und Sternchen sentimental – vor allem dann, wenn Ehringer „Oh mein Papa“ intoniert. Da haben selbst „Gouvernator“ Arnold Schwarzenegger oder Monacos Fürst Albert schon die eine oder andere Träne still und heimlich aus ihren Augenwinkeln gewischt. Und gerade die letzten Tage wurde der Reilinger Musiker und Kapellmeister des Musikvereins „Harmonie“ von Fürst Albert gefragt, was denn wohl sein Geheimnis sei, selbst im hohen Alter noch so eine Leistung zu bringen und so fidel zu sein. „Es ist die Musik“, habe er geantwortet, so Willi Ehringer schmunzelnd.
Gerade zurückgekehrt aus Monaco, dem „Treffpunkt der Schönen und Reichen“, dem Muss für Jet-Set, Adel und Millionäre, berichtet er mit glänzenden Augen vom Oktoberfest de Monte Carlo. Eigentlich kein Grund, darüber an dieser Stelle zu berichten – wenn nicht mit Willi Ehringer und dem „Harmonie“-Posaunisten Willi Krüger auch die Spargelgemeinde Reilingen dort vertreten gewesen wäre. „Ich habe ja schon viel in meinem langen Musikerleben erlebt“, so Ehringer, „aber das Oktoberfest in Monaco war eine Fest der Superlative“. So habe es sich bei dem Festzelt auf der großen Terrasse des zentral in Monte Carlo gelegenen „Café de Paris“ nicht um einer der sonst aus Deutschland bekannten Bierhallen mit harten Bänken an blanken Tischen gehandelt, sondern um einen edlen Zeltpalast, in dem nur 400 ausgewählte Gäste Platz nehmen konnten.
Bereits der Eröffnungsabend sei einzigartig gewesen, denn ob der Anwesenheit des regierenden Fürsten musste zu Beginn der Veranstaltung auch die monegassische Nationalhymne intoniert werden. Für die eigens aus europäischen Spitzenmusikern zusammengestellte Kapelle kein Problem. Was den Jet-Set dann aber wirklich begeisterte, waren die Töne aus der Trompete von Willi Ehringer. Für die heimischen Zuhörer längst ein Begriff und „beinahe selbstverständlich“, lösten die Soli wahre Begeisterungsstürme aus. Der Fürst, ein Liebhaber bayrischer Musikkultur und kulinarischer Spezialitäten, sei, so Ehringer, von der monegasischen Oktoberfest-Stimmung hellauf begeistert gewesen.
Lange habe sich Albert von Monaco auch mit ihm, den anderen Musikern, der bekannten Sängerin Sassy Holzinger von der Gruppe „Die Seer“ und der Jodlerin Sabine Zaglmaier (ehemalige Jodlerin bei Hubert von Goisern) unterhalten – „und das in fließenden Deutsch“. Vor allem habe er sich zunächst darüber gewundert, dass Ehringer mit seinem eigenen „Willi-Chauffeur“ (Willi Krüger) in das kleine Fürstentum am Mittelmeer gekommen sei. Aber einem „so großen Musiker“ stehe dieses Privileg schon zu.
Reilingen kenne er von seinen Besuchen der Formel-1-Rennen im Hockenheimer Motodrom. Außerdem liebe er Heidelberg, so Fürst Albert zu Willi Ehringer, und schätze auch den feinen Spargel aus Schwetzingen. Die Antwort gegenüber dem leutseligen und eher unauffällig wirkenden Regenten war kurz, aber deutlich: „Fürst, dann müssen Sie erst mal unseren Reilinger Spargel probieren!“
Und wie es nun mal in der Welt der Schönen und Reichen üblich ist, werden qualitativ hochwertige „Produkte“ als Empfehlungen gerne weitergegeben. So liegen Willi Ehringer und seinen drei Kollegen bereits Einladungen an weiteren attraktiven Orten vor. Ob er aber auch wirklich dorthin reisen werde, weiß der Reilinger noch nicht. „Ich bin jetzt erst mal wieder gerne zu Hause bei meiner Familie“, freut sich Willi Ehringer über die heimische Ruhe – und erzählt seinen Enkeln immer wieder die Geschichte von Fürst Albert, der sich bei einem kurzfristigen Ausfall des Schlagzeugers der Oktoberfest-Kapelle spontan an dessen „Schießbude“ setzte und mit ihm am E-Bass gemeinsam für den passenden Rhythmus gesorgt habe. „Eben der Fürst und Ich …!“