Abwasserbeseitigung als größte Herausforderung
18.01.11 (Reilingen)
Wirtschaftsplan der kommunalen Eigenbetriebe Wasser und Abwasser beraten / 3,6 Millionen Euro zur Regulierung der Schäden erforderlich / 879.000 Euro Nettokreditneuaufnahme
Gleichzeitig mit dem Haushaltsplan werden in Reilingen auch immer die Wirtschaftspläne der beiden kommunalen Eigenbetriebe Wasser und Abwasser beraten. Bürgermeister Walter Klein machte in diesem Zusammenhang während der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Montagabend deutlich, eine regelmäßige Gebührenkalkulationen dazu führe, dass die beiden Unternehmen stets voll kostendeckend arbeiten würden. So habe die jüngste Kalkulation der Wassergebühren dazu geführt, dass diese zum 1. Januar 2011 von bisher einem Euro auf 1,20 Euro je Kubikmeter Frischwasser erhöht werden mussten.Die größten Herausforderungen aber seien für 2011 im Bereich Abwasserbeseitigung zu finden: Sanierung der Abwasserkanäle und Abwasserleitungen, sowie die Einführung einer gesplitteten Abwassergebühr. „Nur noch ein Drittel der Kanäle unserer Gemeinde sind mängelfrei. Nach dem Untersuchungsergebnis müssen überschlägig 3,6 Millionen Euro zur Regulierung der Schäden aufgewendet werden“, machte das Gemeindeoberhaupt die Dimensionen der anstehenden Arbeiten deutlich. Davon habe man in einer ersten Tranche im Jahr 2010 bereits 1,4 Millionen Euro ausgegeben. Ein im Jahr 2011 geplanter zweiter Bauabschnitt umfasse weitere 1,2 Millionen Euro. „Wie zu erwarten, lassen sich angesichts derartiger Ausgabensummen die Abwassergebühren nicht länger auf dem seitherigen Niveau halten“, kündigte Klein eine Neuberechnung der Gebühren an, die derzeit noch bei 1,85 Euro pro Kubikmeter liegen.
Insgesamt geht der Erfolgsplan bei der Wasserversorgung von einem Jahresgewinn von 32.000 Euro aus, bei der Abwasserbeseitigung werden 108.000 Euro erwartet. „Beide geplante Jahresgewinne dienen dazu, Vorjahresverluste auszugleichen“, so der Bürgermeister zuversichtlich.
Die bei der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung geplanten Investitionen haben ein Volumen von rund 1,5 Millionen Euro, wovon auf den Eigenbetrieb Wasser 160.000 Euro und auf die Abwasserbeseitigung 1,34 Millionen Euro entfallen. Beispielhaft nannte er die „außerordentlich umfangreichen Verbesserungsmaßnahmen“ an verschiedenen Wasserleitungen und Kanälen im Ortsnetz (1,3 Millionen Euro), die Erschließung der Baugebiete Fröschau/Wörsch (200.000 Euro) und die Vermögensumlage an die Stadt Hockenheim für die gemeinsame Kläranlage.
Zur Finanzierung der Investitionen sind neben eigenen Mitteln auch neue Kredite notwendig. „Die Nettokreditneuaufnahme für beide Betriebe zusammen liegt 2011 bei 879.000 Euro.“