* Droht uns ein Heimat-GAU …?
29.09.10 (* Wersau-Forschung, * Wersauer Tagebuch)
Wenig getan hat sich heute auf dem Ausgrabungsgelände, denn nur ein Mitglied des Ausgrabungsteams war vor Ort. Hat sich schwerpunktmäßig dem Zeichnen und Dokumentieren gewidmet, und auch ä bissl im Fundbereich „Brückenpfeiler“ gearbeitet. Ebenfalls vor Ort waren Hauptamtsleiter Josef Dufrin von der Gemeindeverwaltung und Dr. Ludwig Hildebrandt.
Gesichert scheint inzwischen die Erkenntnis, dass es sich bei den behauenen Steinen im Fundbereich direkt vor dem Mühlengebäude doch nicht um Material aus dem 11. Jahrhundert handeln dürfte, sondern 15./16. Jahrhundert – also wieder Neuzeit! Werden uns während dieser Grabungskampagne wohl davon verabschieden müssen, noch auf deutliche (Burg-)Spuren aus dem Mittelalter (11. bis 13. Jahrhundert) zu stoßen. Müssen jetzt mal abwarten, was sich in Sachen weiteren Ausgrabungen tun wird. Vielleicht ergibt sich ja am morgigen Freitag mehr – sollte Dr. Damminger vom Landesdenkmalamt vor Ort sein (sein Kommen ist zwar angesagt, aber dennoch unsicher …).
Vor Ort sind aber auch Manfred und Gerhard, die sich über den Stand der Dinge vor Ort persönlich ein Bild machen wollen. Vor allem die Funde vom letzten Samstag begeistern Manfred, kann gleich auf einen Blick mehrere Scherbenteile zu sammensetzen. Da hätte ich erst mal tagelang probieren müssen …! Unsere Gespräche drehen sich hauptsächlich darum, ob die Fundstellen über Winter offen bleiben – und ob wir dann in der Lage wären, diese wintersicher zu „verpacken“. Außerdem stellt sich uns einmal mehr die Frage, was wohl mit unseren Funden aus dem Aushub geschehen wird.
Nach einer ersten – noch nicht bestätigten – Information müsste wohl alles abgegeben werden. Dies würde dann bedeuten, dass unsere, für unsere Heimatgeschichte so interessante Fundstücke im zentralen LDA-Magazin in Rastatt „verschwinden“ würden. Muss wohl noch einige Gespräche führen, um diesen Heimat-GAU von uns fernhalten zu können …