* Ein Aufbruch in das Gemeindehaus und in die Stadt
09.12.07 (Hockenheim)
Evangelische Kirchengemeinde hatte zum Rohbaufest in den Lutherhaus-Umbau eingeladen / Großes Interesse an den Baustellenführungen
Wohl keines der vielen Adventslieder hätte zur Eröffnung des Rohbaufestes des Lutherhaus-Umbaus am Samstagnachmittag besser gepasst als das vom Altlußheimer Posaunenchor intonierte „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“. Und das nicht nur, weil es so festlich klingt, sondern weil der Titel von den Verantwortlichen des Bauprojektes tatsächlich auch wörtlich genommen wurde. Mit einem weißen Schutzhelm auf dem Kopf und einem schweren Vorschlaghammer in den Händen standen nämlich Pfarrer Stefan Scholpp, Architektin Petra Lenschow und Projektleiter Reiner Askani vor dem noch zugemauerten neuen Eingang des zukünftigen Gemeindehauses an der Oberen Hauptstraße. Zunächst noch zaghaft, dann aber mit immer wuchtiger werdenden Schlägen wurden die Mauerteile mit einem zugleich zunehmenden Leuchten in den Augen zerkleinert. Kaum war der letzte Stein gefallen und die Trümmer auf die Seite geräumt, drängten die vielen Zuschauer und Teilnehmer der feierlichen Festeröffnung über eine provisorische Holztreppe hinein in das ihnen alle bekannte, aber jetzt zumindest im Innern nicht wiederzuerkennende Gebäude. Viele mussten sich zunächst mal orientieren, denn eigentlich gab es zunächst nichts mehr zu sehen, das so wirklich an den früheren Zustand des Lutherhauses erinnerte. Aber dank der Erläuterungen der Netzwerk-Architekten Petra Lenschow und Tilo Höhne, sowie Pfarrer Scholpp und Reiner Askani von der evangelischen Kirchengemeinde, die die neugierig Wartenden in Gruppen durch den Umbau führten, kamen schnell die Erinnerungen an früher zurück, die dann aber schnell von den zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten des neuen Gemeindehauses „überdeckt“ wurden.
Wer das Lutherhaus über den neuen Eingang betreten hatte, stand zwar im Bereich des früheren Kindergartens und den später von der Sozialstation genutzten Räumen, zugleich aber auch im neuen Eingangsbereich und Foyer mit dem ebenfalls neu erbauten Treppenhaus und Aufzugsbereich hoch zum Saal im ersten Stock. Total von den bisherigen Mauern und Zimmerfluchten befreit, waren im Erdgeschoss dennoch der zukünftige Jugendbereich, das Bistro und der „Raum der Stille“ in der einstigen Kirchenapsis bereits zu erkennen. Über das erhalten gebliebene Treppenhaus, das jetzt als Fluchttreppe genutzt werden wird, kamen die Besucherscharen hoch in den bisherigen Lutherhaus-Saal, der ebenfalls kaum wiederzukennen war. Hier wurde in den vergangenen Wochen nicht nur ebenfalls alles entkernt, sondern auch die Bühne entfernt. Und um den einstigen Kirchencharakter des Lutherhauses hervorzuheben wurden zudem abgeschrägte Fensterlaibungen hergestellt. Die Architekten, als auch die mit dem Umbau direkt betrauten Experten der Kirchengemeinde hatten während den Rundgängen viele Fragen zu beantworten, denn das Interesse an den Umbaumaßnahmen war außerordentlich groß. So war auch zu erfahren, dass die Kosten im vorgegebenen Rahmen liegen, aber man auch noch immer dankbar für jede Spende zur Finanzierung der Umbaumaßnahme sei. Positiv aufgenommen wurde aber auch der Hinweis, dass es im historischen Kellerbereich die Möglichkeit geben wird, den bei vielen Generationen bereits legendären „Keller“ auch für zukünftige (Jugend-)Treffs wieder einzurichten – dies aber wie zu Beginn der 1970-er Jahre wieder in Eigeninitiative.
Nachdem die erste Neugierde befriedigt war, nutzten viele Anwesenden die Gelegenheit, um allein oder in kleineren Gruppen nochmals durch das zukünftige Gemeindehaus zu gehen, um bereits erste Nutzungsmöglichkeiten für die einzelnen Gruppen der Kirchengemeinde zu erörtern. Andere wiederum nahmen gerne das Angebot des Kirchenbau- und Fördervereins an, bei Glühwein und frisch gebackenen Waffeln noch einige Zeit beim Rohbaufest zu verbringen. Dieses wurde musikalisch umrahmt von Liedbeiträgen der Evangelischen Kantorei unter der Leitung von Christian Bühler. Und auch an den ebenfalls angebotenen adventlichen Bastelarbeiten erfreuten sich die Besucher. Alles in allem also ein gelungener Nachmittag mit einer gleich doppelten Symbolik: Aufbruch in das neue Lutherhaus, aber auch hinaus in die Stadt. (og)
Spendenkonten des Kirchenbau- und Fördervereins
Sparkasse Heidelberg, Konto 6092092, BLZ 670 512 03
Volksbank Kur- und Rheinpfalz, Konto 775509, BLZ 547 900 00