* Ein ganz besonderer "Löscheinsatz"
27.07.09 (Hockenheim)
Gelungenes Fest rund um die umgestaltete Feuerwache / Viele Besucher von Kompetenz und Leistungsbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr beeindruckt / Kindheitsträume wurden erfüllt
Was kann es Schöneres geben, als an einem sonnig-warmen Sonntagnachmittag die zumindest heimatliche Welt aus luftiger Höhe zu betrachten? Vielleicht bei kühlen Getränken in einem schattigen Biergarten zu sitzen? Oder sich gar spontan mal einen Kindheitstraum erfüllen? Wer jetzt (zumindest in Hockenheim) meint, so etwas gibt es nicht in der Rennstadt, der hat am vergangenen Wochenende mit Sicherheit das Fest rund um die erweiterte Feuerwache verpasst. Nach der gelungenen Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrhauses (wir berichteten) gab es für die Freiwillige Feuerwehr Grund genug zum Feiern.Wie immer hatten die Feuerwehrfrauen und –männer sich ein vielfältiges Angebot an interessanten Programmpunkten einfallen lassen, so dass kleine wie große Besucher voll auf ihre Kosten kamen. Wie beliebt die Feuerwehr bei der Bevölkerung ist, machte der Besucherandrang deutlich. An beiden Tagen herrschte bei schönstem Sommerwetter ein ständiges Kommen und Gehen. Vor allem zur sonntäglichen Mittagszeit gab es an den Tischen unter den einladenden Sonnenschirmen im Hof der Feuerwache so gut wie keinen freien Platz. Und nach einer kurzen Erholungspause für die zahlreichen Helferinnen und Helfer füllten sich nach der TV-Übertragung des Formel 1-Rennens in Ungarn wieder pünktlich zur Kaffeezeit die Plätze in der Fahrzeughalle und dem Feuerwehr-Café. Wer gekommen war, der ließ sich nicht nur die feinen Leckereien aus Küche und Keller schmecken. Bei den vielen Kuchen und Torten aus den heimischen Backöfen der Feuerwehrfamilien auch nicht immer eine leichte Wahl. Und die zum Dienst am Getränkestand eingeteilten Floriansjünger hatten bei diesem hochsommerlichen Wetter einen ganz besonderen „Löscheinsatz“ zu meistern.
Im wahrsten Sinne des Wortes heiß her ging es auch auf dem Schaugelände. Spätestens beim Anblick einer explosionsartig entstandenen gewaltigen Stichflamme und der damit verbundenen Hitzeentwicklung wird sich so manche Hausfrau aber auch der eine oder andere Grillmeister zukünftig mit Schaudern daran erinnern, dass zum Löschen von brennendem Fett auf dem heimischen Herd, in der Friteuse oder am Grill Wasser das absolute falsche Material ist. Und wer zum Eigenversuch das total verräucherte Zelt gleich nebenan aufsuchte, dem wurde vielleicht zum ersten Mal bewusst, was es heißt, selbst in der sonst bekannten eigenen Wohnung total die Orientierung zu verlieren. Deutlicher hätte der lebensrettende Einsatz von Rauchmeldern nicht dargestellt werden können. Gerade diese praxisnahen Demonstrationen häuslicher Gefährdungen kamen beim interessierten Publikum gut an, so dass die Feuerwehraktiven an beiden Tagen viele Fragen zu beantworten hatten.
Auf dem vielfältigen Programm standen zudem Führungen durch die umgestaltete Feuerwache, eine beeindruckende Fahrzeugschau, sowie Schauübungen der Jugendwehr und der aktiven Mannschaft. Und an verschiedenen Informationsständen wurde nicht nur die Freiwillige Feuerwehr Hockenheim vorgestellt, sondern auch Sicherheitstipps für den privaten wie beruflichen Alltag gegeben. Höhepunkte der zweitägigen Veranstaltung aber waren die Fahrten mit der Drehleiter (Schwindelfreie wurden mit einem tollen Rund- und Ausblick in 30 Meter Höhe belohnt) sowie die Teilnahme an den Brandstreifefahrten mit dem Feuerwehrauto. Da bekamen nicht nur die Kinder große Augen, auch für manchen Älteren ging spätestens beim Klang des Martinshorns so ein heimlicher Traum in Erfüllung.
Und die kleinsten Besucher werden sich beim Anblick ihres Fotos in Feuerwehruniform oder an die nasse Hose vom Spritzen mit der Kübelspritze sich noch lange an das Fest bei der Hockenheimer Feuerwehr erinnern.
Aber es gab nicht nur Technik pur zu bestaunen: Die Formation „Acoustic Diaries“ sorgte bei gutem Besuch am Samstagabend für eine gelungene musikalische Sommernacht und auch der zünftige Frühschoppen zu den Klängen der „Blauen Husaren“ war nicht zu verachten.