* Ein großartiger Tag für unsere Wersau …
23.10.10 (* Wersau-Forschung, * Wersauer Tagebuch)
Es ist kurz vor 7.00 Uhr, der Wecker hat noch lange nicht geklingelt, aber ich bin schon glockenwach. Das kenne ich eigentlich gar nicht von mir, denn normalerweise bekommt man mich am frühen morgen nicht aus dem Bett. Aber heute …! Ja, heute ist für uns Wersauer ein ganz besonderer Tag. Ein Tag, von dem wir noch vor einigen Monaten nicht geträumt hätten. Heute findet zum ersten Mal ein offizieller Termin auf dem Burggelände statt, zu dem WIR, die „Freunde Reilinger Geschichte“ eingeladen haben. Und die geladenen Gäste kommen dann auch in großen Scharen …
Ehe es aber soweit ist, dass wir unsere Informationstafel „Burg Wersau“ in einer kleinen Feierstunde der Öffentlichkeit übergeben können, müssen wir noch das Festgelände herrichten. Da Hella bereits vor einigen Tagen den Bereich um das Schild gesäubert und mit alten Backsteinen ansehnlich hergerichtet hat, sind jetzt Philipp und Gerhard im Einsatz, um am Zaun die Reilinger und badische Fahne anzubringen. Außerdem sind sie dabei, mit Hilfe einer mitgebrachten Klappleiter die Info-Tafel zu verhüllen.
Zeitgleich stehe ich am von Willi (er ist heute leider nicht da, muss in Monaco beim fürstlichen Oktoberfest mit dem Reilinger Kapellmeister Willi Ehringer Musik machen) aufgehängten Informationskasten, um diesen zu enteisen. Tatsächlich hatte es in der Nacht gefroren, der Reif liegt noch auf dem gesamten Burggelände. Da sich aber inzwischen die Sonne durch den Nebel gedrückt und diesen komplett aufgelöst hat, haben wir einen herrlichen Herbsttag auf der Wersau. Geradezu optimal für diesen besonderen Tag.
Inzwischen ist Jürgen gekommen, bringt die Biergarnituren, die Richard, Andreas und Frank mitten im Hof in der Sonne aufbauen. Birgit, Christiane, Sabine und Marlene kümmern sich um Gläser, Sekt, Orangensaft und Reilinger Spatzen. Währenddessen inspizieren Dieter, Manfred und Oskar das Gelände, denn es soll ja nach was aussehen – und wir wollen uns als Gastgeber nicht blamieren. Uwe, Ralf und Michael (nach einem Arbeitsunfall zwar zur teilweise einsatzfähig – GUTE BESSERUNG) werkeln ebenso und helfen dort, wo Not am Mann ist.
Es ist eine tolle Sache, wie sich die gesamte Gruppe engagiert (hoffe jetzt nur, dass ich keinen vergessen habe zu erwähne … wäre keine Absicht). Ein Teil ist gewandet erschienen, andere wiederum im Arbeitsanzug, einige sogar im Festtagskleid. Es macht einfach Spass, wie die Gruppe zusammenhält, auch die Partner und Partnerinnen sind größtenteils heute mit dabei, und auch die Kinder haben ihr Vergnügen. Sie stürmen die Aushubberge, und entdecken spielend die Welt der Archäologie. Wir sind schon ein buntes Völkchen, auf das wir aber allesamt richtig stolz sein können.
Als es dann um 11.00 Uhr mit der kleinen Feierstunde losgeht, ergreift zunächst Philipp als Vorsitzender der „Freunde Reilinger Geschichte“ das Wort und begrüßt die vielen Gäste. Gekommen ist nämlich nicht nur Bürgermeister Walter Klein, sondern auch Vertreter ALLER Fraktionen (was nicht nur ich großartig finde) aus dem Reilinger Gemeinderat. Gekommen sind aber auch die Amtsleiter aus dem Rathaus, Mitglieder des Vorstandes des Heimatvereins, einige Nachbar der Wersau, und natürlich auch die Vertreter der Volksbank Kur- und Rheinpfalz als Hauptsponsor der Informationstafel.
Der Bürgermeister hät eine Rede, dankt den „Freunden Reilinger Geschichte“ und dem Arbeitskreis Burg Wersau für den Einsatz. Dann ist es endlich soweit: Die Informationstafel wird enthüllt und offiziell der Öffentlichkeit übergeben. Für uns Wersauer ist dies ein glücklicher Augenblich, ein Moment der Freude und des inneren Jubels, für mich sogar auch bewegend. Da ich aber die Tafel vorzustellen habe, bleibt für solche Gedanken aber keine Zeit, schließlich ist heute in Reilingen auch Kerwe-Samstag und da haben die Leute noch mehr zu tun, als nur dem Burgvogt zuzuhören. Also fasse ich mich kurz, danke allen, die dazu beigetragen haben, dass heute an der Wersau dieses Schild steht. Zurück im Burghof stoßen wir auf eine gemeinsame und zukunftsträchtige Zeit im Sinne der „Burg unter der Grasnarbe“ an.
Während viele noch im Gespräch vertieft zusammenstehen, zieht es einen Teil der Wersauer hin zum neuen Grabungsbereich im Bereich der Kernburg. Inzwischen ist auch Reinhard zu uns gestoßen, er sitzt bereits am Loch und strahlt. Bereits nach wenigen Minuten wird er fündig: Ein Teil einer Ofenkachel aus dem 14. Jahrhundert, später findet auch noch Jürgen ein solches Stück. Mit dabei ist heute erstmals auch Dr. Hildebrandt und das gibt dem ganzen Arbeiten einen richtigen Schub. Dank seiner Erfahrungen lernen wir, noch effektiver als bisher zu arbeiten. Der erfahrene Ausgräber ist eine gute Hilfe und Unterstützung für uns.
Poltern kommt plötzlich ein Stapler auf das Gelände gefahren. Es ist Gemeinderat Klaus Schröder, der uns beim Transport der gewaltigen Sandsteine (stammen sie nun von der Burg oder der ehemaligen Schlossmühle?) rüber zur Werkstatt unterstützten will, außerdem werden die schweren Balken in die Werkstatt gebracht. DANKE Schröder-Bauer, war uns eine echte Hilfe!!!
Wollte eigentlich diesen besonderen Tag – Feierstunde, Feier und Arbeitseinsatz – in Fotos festhalten, hatte meine Kamera auch dabei – aber KEINE Batterien …! tut mir also leid, hier keine Fotos zeigen zu können, aber da hoffe ich auf EUCH alle …