* Ein Ort des fröhlichen Spielens und Lernens
30.06.07 (Reilingen)
Neubau des Johann-Friedrich-Oberlin-Kindergartens eingeweiht / Erfrischend kurzweilige Feierstunde / Ökumenischer Segen für Gebäude, Kinder und Erzieherinnen / Baukosten bei rund 1,36 Millionen Euro
Das populäre Kirchenlied „Nun danket alle Gott“, das am Ende der Einweihungsfeier für den neu erbauten Johann-Friedrich-Oberlin-Kindergarten vom Posaunenchor in barocker Pracht vorgetragen wurde, hätte am Freitagnachmittag wohl auch das Motto der Feierstunde sein können. Dankbar für den Neubau sind nämlich nicht nur die Buben, Mädchen und Erzieherinnen, sondern auch die evangelische Kirchengemeinde als Träger der Einrichtung und die politische Gemeinde als Bauherrin. Der Bau des neuen Kindergartens auf dem Gelände des Vorgängerbaus gegenüber den Fritz-Mannherz-Hallen stand nämlich unter keinem guten Stern. Bei der Fertigmontage der Sanitärgegenstände kam es zu einem Wasserschaden, der glücklicherweise noch unmittelbar vor dem Einzug der Kinder entdeckt worden war. Erhebliche Sanierungsmaßnahmen waren notwendig, gutachterliche Klärungen sowie die Demontagen, Neumontagen und Trocknungsphasen erforderten eine zusätzliche Bauzeit von neun Monaten.
„Dass letzten Endes alles gut überstanden wurde, und sich alle Mühen und nervlichen Strapazen gelohnt haben, können Sie heute hier sehen“, zeigte sich Bürgermeister Walter Klein gleich zu Beginn der Einweihungsfeier sichtlich erfreut. „Es ist ein Platz für unsere Kleinsten geschaffen worden, an dem sie sich in jeder Hinsicht wohl fühlen können.“
Das Gemeindeoberhaupt machte zugleich deutlich, dass der Kindergarten aber niemandem die Verantwortung und Verpflichtung für das Wohl und den weiteren Weg der Kinder abnehmen dürfe. Aber er könne dazu beitragen, die Fähigkeiten der Kinder zu entfalten, deren Anlagen zu entwickeln und sie auf das spätere Leben gerade in dem Alter vorzubereiten, in dem sich die nachhaltigsten Eindrücke vermitteln lassen.
Mit dem neuen Oberlin-Kindergarten verfüge die Gemeinde Reilingen über ein weiteres Objekt, das wie bereits die Schule, ein Vorzeigeobjekt sein wird. „Damit haben wir für unsere jüngsten Mitbürgerinnen und Mitbürger die bestmöglichen Voraussetzungen für die Zukunft, zumindest was Erziehung und Bildung angeht, geschaffen“, so Klein.
Sein Dank galt an dieser Stelle besonders dem Architekten Eberhard Vögele, Pfarrer Wilhelm Nauber, den Mitgliedern des Kirchengemeinderates, sowie den Erzieherinnen und dem Elternbeirat für die gute und harmonische Zusammenarbeit während der gesamten Bauphase.
In den Dank mit eingeschlossen wurde aber auch das Diakonische Werk und der Oberkirchenrat in Karlsruhe, die „zusammen mit dem Gemeinderat und dem Kirchengemeinderat in einer beispielhaften Zusammenarbeit dem demografischen Wandel in unserer Gemeinde Rechnung getragen haben“. So habe man gemeinsam den Beschluss gefasst, den ehemals fünfgruppigen Kindergarten in einen modernen, geräumigen und auch in der Grundfläche nicht kleineren, jedoch nur noch viergruppigen Kindergarten umzuplanen. Erfreulich sei auch, dass der veranschlagte Kostenrahmen von rund 1,36 Millionen Euro („Soweit dies bis jetzt ersichtlich ist“), nicht überschritten wurde. Die Sanierungskosten für den Wasserschaden, die sich über etwas mehr als 200 000 Euro belaufen, trage glücklicherweise in voller Höhe die Versicherung des Verursachers.
Ehe Eberhard Vögele als verantwortlicher Architekt den Schlüssel für den Neubau an Bürgermeister Klein, Pfarrer Nauber und die Kindergartenleiterin Gertrud Schreck überreichte, dankte er allen Gremien und dem Auftraggeber für das Vertrauen – „und die Freiheiten am Bau“. So sei ein Gebäude mit klaren geometrischen Formen in Massivbauweise entstanden, das dem Kindergarten klare Raumstrukturen bieten würde.
Dankbar und zufrieden zeigte sich Pfarrer Wilhelm Nauber von der evangelischen Kirchengemeinde, dass die Kinder mit ihren Erzieherinnen nach langer Zeit in einen Neubau hätten einziehen dürfen, der alle Erwartungen voll erfüllen würde. „Hier wurden zukunftsweisende Zeichen gesetzt für die Betreuung und Bildung von Kinder.“ Besondere Dankesworte hatte der Hausherr des Kindergartens für Rektor Uwe Wolf von der benachbarten Friedrich-von-Schiller-Schule parat. Dort nämlich hätte der Kindergarten während der gesamten Bauphase im sogenannten E-Bau ein gutes Ausweichquartier gehabt.
Nach einer Lesung aus der Heiligen Schrift durch Gertrud Schreck stellte Pfarrer Nauber gemeinsam mit seinem katholischen Kollegen Jürgen Grabetz („Mein Glückwunsch zu diesem Ort des fröhlichen Spielens und Lernens.“) das Gebäude, sowie die Kinder und Erzieherinnen des Oberlin-Kindergartens unter den Schutz und Segen Gottes.
Neben dem Posauenchor umrahmten der CVJM-Flötenkreis und natürlich auch die Kindergartenkinder die Feierstunde musikalisch, die trotz der verschiedenen Reden und einer Reihe „stiller“ Grußworte und Geschenküberreichungen erfrischend kurz und damit auch kindgerecht war. (og)