Feuerwehr stellt Bürgermeisterbaum
06.04.05 (Reilingen)
Sondereinsatz alle acht Jahre / Nach alter Tradition gratuliert die Feuerwehr dem Gemeindeoberhaupt als ihrem höchstem Chef auf originelle Weise zur Neu- oder Wiederwahl
Einen Einsatz der Feuerwehr wie den am Montagabend gibt es in Reilingen höchstens alle acht Jahre. Mit Blaulicht und auf den letzten Metern auch mit dem Signalhorn machten die Einsatzkräfte um Kommandant Florian Petzold darauf aufmerksam, dass es dieses Mal nicht darum ging, Menschenleben zu retten, Feuer zu löschen oder technische Hilfe zu leisten, sondern eine über zehn Meter lange Fichte aus dem Gemeindewald der Spargelgemeinde zu transportieren. Ziel des ungewöhnlichen Einsatzes war das Haus von Bürgermeister Walter Klein im Schwalbenweg, denn nach alter Tradition gratuliert die Feuerwehr dem Gemeindeoberhaupt als ihrem höchstem Chef auf diese originelle Weise zur Neu- oder Wiederwahl.Während einige starkeWehrmänner mit vereinigten Kräften den in den Reilinger Ortsfarben Blau und Weiß geschmückten Baum vom Anhänger abluden und im Vorgarten des bürgermeisterlichen Hauses aufrichteten, waren die restlichen Feuerwehrangehörigen zusammen mit der Jugendwehr und der Altersmannschaft als Ehrenformation angetreten. Mit musikalischer Unterstützung durch den Spielmannszug war die nicht ganz ungefährliche Arbeit bereits nach wenigen Minuten erledigt und der Bürgermeisterbaum unter dem Beifall von Walter Klein, der zusammen mit Ehefrau Brigitte, Familienangehörigen, Kreisbrandmeister Peter Michels und vielen Nachbarn das Geschehen mit Interesse verfolgte, fest im Boden verankert.
Das Grundwasser, die Öl- oder Gasleitung seien dieses Mal nicht in Gefahr gewesen, erinnerte Klein mit einem Augenzwinkern an die erste Aufstellung des Bürgermeisterbaums vor acht Jahren, denn damals war man beim Graben auf die Öl- und andere Versorgungsleitungen gestoßen.
Der erst vor wenigen Tagen neu gewählte Feuerwehrkommandant Florian Petzold überbrachte die Glückwünsche aller Abteilungen der Reilinger Feuerwehr und stellte schmunzelnd fest, dass die Aufstellung des Baumes überraschend flott gelungen sei: „Das ging schneller als die Feuerwehr erlaubt.“
Mit einem flotten Marsch unter der Leitung von Werner Hoffmann beendete der Spielmannszug den „Einsatz“ im Schwalbenweg, dem sich aber nach dem bürgermeisterlichen Befehl „Wasser fassen“ bei frühlingshafter Witterung noch ein gemütlicher Ausklang bei heißen Würstchen und kühlem Bier anschloss.