Freizeitzentrum "Blausee" wird nicht privatisiert
24.02.11 (Neulußheim)
Verbandsversammlung des Zweckverbandes Lußheim tagte in Neulußheim / Kosten müssen um 20 Prozent in den kommenden vier Jahren gesenkt werden / Moderate Preiserhöhungen bei den Eintrittsgeldern
Der bei der Bevölkerung so beliebte Blausee bleibt zunächst einmal für die nächsten vier Jahre in kommunaler Hand und wird gemeinsam durch die Gemeinden Alt- und Neulußheim im Zweckverband Lußheim unterhalten und betrieben. Dies beschloss die Verbandsversammlung am Mittwochabend im „Haus der Feuerwehr“ in Neulußheim und machte damit deutlich, dass zumindest für diesen Zeitraum keine Privatisierung erfolgen wird. Damit folgten die Mitglieder der Verbandsversammlung den übereinstimmenden Beschlüssen der beiden Lußheimer Gemeinderäte, die im Zuge eines beantragten Bürgerbegehrens gegen die Privatisierung des Blausees gefasst worden waren. Zugleich wurde der Auftrag angenommen, Einsparpotentiale im laufenden Betrieb des Badesees zu ermitteln, Ausgaben zu senken, und neue Einnahmequellen zu erschließen. Die Vorgaben beider Gemeinderäte sind auch hier klar und deutlich: In den kommenden vier Jahren sind die Zuschüsse um 20 Prozent zu senken. In Abhängigkeit von diesem Ergebnis werden die Verbandsmitglieder dann neu über eine mögliche Privatisierung oder andere Art des Betreibens der Freizeitanlage entscheiden. Derzeit liegt der jährliche Zuschuss für den Blausee bei rund 67500 Euro je Gemeinde.
Wie, wo und bei was nun genau eingespart werden soll, ist nun Aufgabe der Verbandsverwaltung unter Leitung von Bürgermeister Hartmut Beck und des stellvertretenden Verbandsvorsitzenden, Neulußheims Bürgermeister Gunther Hoffmann. Mit einem ersten Schritt wurde bereits verdeutlicht, dass diese Vorgaben ernst genommen werden: In den Wirtschaftsplan 2011 des Zweckverbandes Lußheim wurde der Wegfall des dritten fest angestellten Mitarbeiters und damit verbunden die Umstellung auf zwei Saisonkräfte sowie eine teilweise Erhöhung der Eintrittspreise um zehn Prozent eingearbeitet. Dies gilt vor allem für die Einzel- und Zehnerkarten, sowie die Abendpreis. Unverändert bleiben die Preise der Saisonkarten, von denen im vergangenen Jahr rund 650 Stück verkauft wurden. Die zur Badesaison 2009 eingeführte ermäßigte Saisonkarte für Familien bleibt bestehen. Lußheimer Einwohner erhalten die Badepässe nur im jeweiligen Rathaus. An der Kasse am Blausee sind Badepässe grundsätzlich nur zum Preis für auswärtige Badegäste erhältlich. „Wir halten es nicht nur im Hinblick auf die angestrebte Defizitreduzierung für angemessen, zumindest die Einzel-Eintrittspreise und die Zehnerkarten, sowie die Pauschale für Schulklassen zur Saison 2011 zu erhöhen“, machte Bürgermeister Hartmut Beck deutlich und erinnerte zugleich daran, dass die Eintrittspreise für den Blausee letztmalig zur Badesaison 2007 angepasst worden seien. Um vor allem die Haushaltskassen von Familien mit Kindern zu schonen, habe man bewusst auf eine Preiserhöhung bei den Saisonkarten verzichtet – zumindest für ein Jahr.
Erhöht wurden aber nicht nur die Eintrittspreise für den Badesee, sondern auch die Platzgebühr für den angrenzenden Zeltplatz. Für Alt- und Neulußheimer beträgt diese ab sofort 80 Euro statt bisher 60 Euro pro Tag, Auswärtige haben anstatt 90 Euro zukünftig 120 Euro zu bezahlen.