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* Friedhof den Erfordernissen der Zukunft anpassen

17.02.09 (Reilingen)

Gemeinderat spricht sich für Umgestaltung aus / Technischer Ausschuss mit Detailplanung beauftragt / Tiefbauarbeiten vergeben / Mit dem Bau eines Lebensmittelmarktes im Ortskern kann begonnen werden
Die Veränderungen der Bestattungskultur machen auch vor dem Reilinger Friedhof nicht halt. Fanden in der Vergangenheit vor allem Erdbestattungen in Doppelgräbern, den so genannten Familiengräbern statt, werden heute immer häufiger alternative Begräbnismöglichkeiten nachgefragt. „Erdbestattungen sind wegen der flächenbezogenen Berechnung der Grabnutzungsgebühr langfristig nicht mehr bezahlbar“, machte Klaus Goerigk von der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner eG am Montagabend während der öffentlichen Gemeinderatssitzung im Bürgersaal des Rathauses deutlich. Außerdem vollem immer mehr Menschen ihre Angehörigen nicht mit einer aufwändigen Grabpflege belasten. „Feuerbestattungen, Rasengräber oder die letzte Ruhe im Friedwald werden immer mehr genutzt.“ Sogar nicht mehr genutzte Kirchen würden inzwischen zu Grabeskirchen umgebaut, erläuterte der Experte den Reilinger Ratsmitgliedern. Sie haben nämlich in den kommenden Monaten zu entscheiden, wie der Friedhof der Zukunft in der Spargelgemeinde aussehen wird. Dazu hatte Klaus Goerigk einen Entwurf für einen Friedhofsentwicklungsplan in die Ratssitzung mitgebracht. Dieser sieht nicht nur eine Neugestaltung des Eingangsbereichs vor, sondern enthält auch Gestaltungsvorschläge für die einzelnen Friedhofsbereiche. Auffallend sind dabei die Schaffung von Kommunikationsflächen im Hinblick auf die Entwicklung der Urnenbestattungen, sowie ein besonderes Augenmerk auf gärtnerbetreute Grabstätten. Die Errichtung von Urnenwände könne aus Sicht der Friedhofsgestalter nicht befürwortet werden, so Goerigk deutlich. Vor allem das ungeordnete Ablegen von Blumen und Schalen würde sich nachteilig auf die Optik auswirken, außerdem komme dadurch auf die Gemeinde ein hoher Pflegeaufwand zu. Zudem seien Urnen entsprechend der geltenden Gesetze sowieso nach 20 Jahren in der Erde beizusetzen. Das von der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner erarbeitete Konzept sieht für den Reilinger Friedhof letztendlich die Umgestaltung in eine dem Ort angepassten Parkanlage vor, in der es von Doppel- und Einzelgräbern bis hin zu Urnen- oder Baumgräbern alles geben könne – und dies mit oder ohne Bepflanzung.
Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für die Umsetzung des Friedhofentwicklungsplanes aus und beauftragte den Technischen Ausschuss mit der Detailplanung. Bürgermeister Walter Klein zeigte sich zuversichtlich, dass dann nach endgültiger Entscheidung durch das Ratsgremium noch in diesem Jahr mit der Umgestaltung des Eingangsbereichs begonnen werden könne.
Beginnen sollen 2009 aber auch die Instandsetzungsarbeiten für den Bereich Friedens-, Kant- und Robert-Koch-Straße. Die Tiefbauarbeiten wurden inzwischen ausgeschrieben, so dass der Gemeinderat am Montagabend diese Arbeiten für rund 1,23 Millionen Euro vergeben konnte. In diesem Zusammenhang machte der Bürgermeister deutlich, dass auf die Anwohner keine Kosten zukommen würden – es sei denn, sie hätten vor, im Rahmen der Bauarbeiten auch ihre privaten Kanalanschlüsse erneuern zu lassen.
Nach der Anpassung der Richtlinien zur Förderung von privaten Modernisierungs- und Instandsetzungsarbeiten, sowie privater Abbuchmaßnahmen im Bereich der Ortskernsanierung „Reilingen II“ sprach sich der Gemeinderat dafür aus, die Entschädigung der Wahlhelfer zur Bundestagswahl am 27. September auf 40 Euro zuzüglich eines Vespers festzulegen. Außerdem wurde der Annahme von Spenden in Höhe von 350 Euro zugestimmt. „Des kennt ruhig mal ä bissl mehr sei“, so der spontane Kommentar von Bürgermeister Klein.
Am Ende der öffentlichen Sitzung gab das Gemeindeoberhaupt bekannt, dass inzwischen alle Grundstücke zum Bau des neuen Lebensmittelmarktes im Besitz der Gemeinde seien. Die Vorbereitungsphase sei somit abgeschlossen, so dass der Baumaßnahme nichts mehr im Wege stehe. Da die Firma REWE auch weiterhin den Markt betreiben wird, könne davon ausgegangen werden, diesen im Frühjahr 2010 zu eröffnen. Weitere Informationen zur Baumaßnahme durch die Kommunale Wohnungsbaugesellschaft wurden dann aber nicht mehr gegeben, sondern der Tagesordnungspunkt im nichtöffentlichen Sitzungsteil fortgesetzt. Eine Vorgehensweise, das bei der FDP-Fraktion auf deutliche Kritik stieß. Peter Schell: „Die Reilinger Bürger sollen doch ruhig wissen, was der Neubau eines Lebensmittelmarktes die Gemeinde kostet.“ (og)

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