Höchste jemals verzeichnete Einwohnerzahl
02.03.10 (Reilingen)
Bürgermeister Walter Klein stellt Statistischen Jahresbericht 2009 vor / Die Bevölkerung der Spargelgemeinde wird immer älter / Immer weniger Schüler
Alle Jahre wieder, aber dennoch immer wieder mit einer gewissen Neugier erwartet, stellt Bürgermeister Walter Klein den statistischen Jahresbericht der Gemeinde Reilingen vor. Und in der Tat gibt es auch in diesem Jahr wieder Zahlen und Entwicklungen, die aufhorchen lassen. „Reilingen hatte noch nie so viele Einwohner wie im vergangenen Jahr, und die Bevölkerung wird immer älter“, so der Bürgermeister. Nach vier Jahren stagnierender oder sinkender Zahlen weise die Einwohnerstatistik – und dies im Gegensatz zu den landesweiten Entwicklungen – wieder ein Plus von 64 Personen auf. „Und dies, obwohl mehr Reilinger verstorben sind, als geboren wurden.“ So stehen 70 Geburten 72 Sterbefälle gegenüber.
Mit einer Wohnbevölkerung von insgesamt 7056 wurde im Jahr 2009 die höchste jemals verzeichnete Einwohnerzahl in der Spargelgemeinde registriert. Das Plus an neu zugezogenen Bürgern habe das Geburtendefizit problemlos ausglichen. „Aber ohne die große Zahl von jetzt meldepflichtigen Erntehelfern aus Rumänien und Polen würde sich wohl auch in Reilingen der schon seit Jahren anhaltende und landesweit festzustellende Schrumpfungsprozess fortsetzen“, so die Erkenntnis von Bürgermeister Klein. Die Reilinger Wohnbevölkerung, das sind alle polizeilich gemeldeten Personen mit Hauptwohnsitz in der Gemeinde, setzte sich zum Jahresende aus 3460 Männern und 3596 Frauen zusammen.
Interessant ist aber auch, dass 501 Einwohner (im Jahr 2008 waren es noch 463) eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen. Insgesamt leben Menschen aus 49 Nationen in Reilingen, wobei die Türken den größten Anteil haben. Laoten, Kongolesen, Kenianer oder Philippiner gehören eher zu den exotischen Staaten, ebenso die im Ort lebenden Isländer oder Brasilianer. Zudem wohnen in der Spargelgemeinde noch 374 Angehörige der US-Streitkräfte, für die keine Meldepflicht besteht und die auch nicht bei der Gesamteinwohnerzahl berücksichtigt werden. „Die tatsächliche Einwohnerzahl liegt damit noch deutlich höher, als es uns die amtlichen Statistiken aufzeigen, nämlich bei 7430 Frauen, Männer und Kinder.“
Nach einer aktuellen Studie des Statistischen Bundesamtes werden im Jahr 2060 in Deutschland fast genauso viele Menschen über 80 wie Kinder und Teenager unter 20 leben. Während heute nur etwa jeder 20-ste in Deutschland 80 Jahre oder älter ist, wird im Jahr 2060 etwa jeder Siebte hoch betagt sein. Zum Vergleich: Ende 2009 waren in Reilingen 287 Bürger und damit jeder 24. Reilinger 80 Jahre und älter. Die älteste Reilinger Bewohnerin ist Ottilie Stein, die am 17. Februar ihren 100. Geburtstag feiern konnte. Ältester Bürger ist Heinz Förster, der im Mai vergangenen Jahres 92 Jahre alt wurde. Das Durchschnittsalter in Reilingen liegt derzeit bei 42,52 Jahren, im Rhein-Neckar-Kreis bei 43 Jahren und landesweit bei 42,2 Jahren.
Die Veränderungen in der Bevölkerungsentwicklung werden auch beim Blick in die Schulstatistik deutlich: Besuchten 2008 noch 263 Buben und Mädchen die Grundschule, waren es im Vorjahr nur noch 244 Kinder. Übrigens die geringste je registrierte Schülerzahl. Insgesamt waren es 2009 noch 354 Kinder und Jugendliche, die den Unterricht in der Friedrich-von-Schiller-Schule besuchten.
Der komplette Statistische Jahresbericht 2009 mit vielen weiteren Zahlen und Entwicklungen kann unter www.reilingen.de abgerufen werden.