* Immer wieder begeistert …
22.09.10 (* Wersau-Forschung, * Wersauer Tagebuch)
Heute geht es relativ ruhig auf dem Burggelände zu. Hella bringt wie jeden Morgen dem Grabungsteam frischen Kaffee, zwischendurch kommt Philipp und schaut ebenfalls danach, dass es Leuten vom Landesdenkmalamt an nichts fehlt. Die Rund-um-Betreuung funktioniert …! Oskar ist ebenfalls vor Ort und führt die Gemeinderäte Sabine Petzold und Peter Geng (beide Freie Wähler) über das Gelände. Beide sind beeindruckt von den bisherigen Funden. Mir geht’s – obwohl ich ja täglich draußen auf der Wersau bin – ebenso! Ich bin einfach begeistert, dass sich unser aller Einsatz gelohnt hat – und noch lohnen wird. „Da steckt noch mehr drin“, sind sich auch die Leute vom Grabungsteam sicher. Sie hoffen mit uns, dass ihre Chefs eine Einsicht haben, und einen weiteren Baggereinsatz zulassen. „Nur dann können unsere vielen Fragen vielleicht eine Antwort finden!“
Gegraben wird heute nicht viel, denn ausmessen und dokumentieren ist angesagt. Alle Fundstellen werden millimetergenau aufgezeichnet, die verschiedenen Schichten in Farbe dargestellt. Eine wichtige, aber zeitintensive Arbeit. Daher lässt sich heute schon sagen, dass höchstens noch vier, fünf reine Grabungstage während der Grabungskampagne zur Verfügung stehen werden. Der Rest der Zeit wird für andere, ebenfalls notwenige Begleitarbeiten drauf gehen.
Da die Berge von Aushub nicht wissenschaftlich untersucht werden, können wir ab sofort an und in diesen aktiv werden. Auch wenn die möglichen Funde für die Leute vom Denkmalamt nicht von „besonderer historischer Bedeutung“ sind, sind sie für uns aber wahre Schätze. Sie sind schließlich ein lebendiges Zeugnis vom Leben auf der alten Burg, wenn auch nicht aus dem Mittelalter, so zumindest aus der Neuzeit (15. – 18. Jahrhundert). Da sollen wir uns auch gar nicht beirren lassen, denn die ersten Funde von Manfred und Hella sind schlicht und einfach GROSSARTIG!
Inzwischen sind wir wieder zu Dritt, Hella und Willi sind da, wenig später kommt auch noch Gerhard „auf einen Sprung“ vorbei. Es geht ihnen wie mir, sie können sich einfach nicht satt sehen. Dabei sind es doch nur „alte Steine“ (so ein Gemeinderat aus der Nachbarschaft der Burg) …! Will gerade das Tor zuschließen, da kommt auch noch Ingrid angeradelt. Zusammen mit ihrem Mann Gerhard wird sie sich die Ausgrabungen anschauen, ich aber muss mich sputen, denn um 18 Uhr beginnt schon wieder eine Sitzung im Rathaus, und um 20 Uhr trifft sich ja der AK Burg Wersau im „Engel“ …