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* Keine überdimensionierte Waldfesthalle sondern zweckmäßige Grillhütte

15.09.09 (Reilingen)

Gemeinderat mit erstem Planentwurf für eine Bürgerbegegnungs- und Veranstaltungsstätte nicht zufrieden / Planungen den Erfordernissen anpassen / Emotionale Diskussion um richtigen Standort / Mehrheit von Freien Wählern und CDU spricht sich für bisherigen Waldfestplatz aus
Was sich Architekten so alles unter einer Grillhütte vorstellen können, erstaunte nicht nur die lang gedienten und neuen Gemeinderäte am Ratstisch, sondern auch die vielen Zuhörer, die am Montagabend zur ersten Sitzung des neu gewählten Ratsgremiums in den Bürgersaal des Reilinger Rathauses gekommen waren. Zur Ehrenrettung von Eberhard Vögele sei aber erwähnt, dass dem Planer weder die Wünsche der einzelnen Fraktionen, noch irgendwelche Standortvorschläge für seinen ersten Planvorschlag vorlagen. Was der Architekt der Öffentlichkeit als erste Entwurfsplanung präsentierte, war dann auch eher eine „Waldfesthalle“ als eine zweckmäßige Grillhütte. Sicher hatte den Planer die von der Gemeindeverwaltung geprägte Wortschöpfung einer „Bürgerbegegnungs- und Veranstaltungsstätte“ bei seinen ersten Arbeiten irritiert, aber um die für den Bau notwendigen Zuschüsse zu erhalten, darf es halt keine einfache „Grillhütte“ sein. So stünden der Gemeinde Reilingen aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundes eine Infrastrukturpauschale von 73000 Euro zur Verfügung, und aus dem Ausgleichsstock weitere 169000 Euro, machte Bürgermeister Walter Klein deutlich. „Aber nur, wenn mir 2010 mit der Baumaßnahme beginnen und diese spätestens bis 2011 auch abrechnen können.“
Quer durch alle Fraktionen war man sich in den Stellungnahmen zur ersten Entwurfsplanung des Architekten Eberhard Vögele einig, dass der dem Gemeinderat vorgelegte Vorschlag zu futuristisch, zu überdimensioniert und vor allem auch viel zu teuer sei. „Die Planungen müssen den Erfordernissen angepasst werden“, betonte Sabine Petzold für die Freien Wähler. „Rustikaler und gefälliger zur Waldumgebung – und einer kleinen Naturbühne.“ Für die CDU-Fraktion forderte Klaus Benetti vor allem eine starke Reduzierung der Kosten, während Dieter Rösch (SPD) sich deutlich für eine einfache und zweckmäßige Grillhütte passend zum Umfeld aussprach. Und für die FDP am Reilinger Ratstisch stellte Peter Kief fest, dass man eine einfache Anlage brauche, wo so gefeiert werden könne, wie es sich die Leute seit langem wünschen würden. Einstimmig wurde der Planer vom Gemeinderat beauftragt, einen deutlich abgespeckten Entwurf für ein zweckmäßiges Gebäude für etwa 120 Personen zu fertigen, das auch in seiner Form und Ausstrahlung zum bisherigen Waldfestplatz am Heidelberger Weg passt.
Weniger einheitlich war aber die Entscheidungsfindung für den zukünftigen Standort einer Bürgerbegegnungs- und Veranstaltungsstätte. In einem Geschäftsordnungsantrag hatte die SPD-Fraktion zunächst die Absetzung des Tagesordnungspunktes gefordert, um auch den neuen Ratsmitgliedern die Gelegenheit zu geben, sich intensiv mit der Thematik zu beschäftigen. Während die FDP den Antrag unterstützte, machten die Christdemokraten als auch die Freien Wähler deutlich, dass ihre neuen Fraktionskollegen bereits im Vorfeld intensiv mit diesem Thema vertraut gemacht worden seien, und somit eine Verschiebung der Entscheidung nicht notwendig sei. Nachdem die bürgerliche Mehrheit den SPD-Antrag abgelehnt hatte, führte eine kurze, wenn auch mit Emotionen vorgetragene Standortdiskussion zu dem mehrheitlichen Ergebnis, dass der bisherige Waldfestfestplatz und seine Umgebung wohl der optimalste aller vorgeschlagenen Geländebereiche für den Bau eines Gebäudes zur Bürgerbegegnung und Veranstaltungen aller Art sei. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war vor allem der Lärmschutz, den nach Auffassung der CDU-Vertreter und der Freien Wähler keiner der vorgeschlagenen Standorte besser gewährleiste. Und da der Bereich des bisherigen Waldfestplatzes sowieso saniert werden müsse, sei eine Kombination beider Anlagen geradezu ideal. „Wir wollen dort ein lebendiges Zentrum schaffen, wo Vereine, Familien und Gruppen problemlos feiern können – vom Geburtstag über die Taufe bis hin zum Polterabend“, so ein nach der Entscheidungsfindung sichtlich erleichterter Bürgermeister Walter Klein.

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