Kurpfalz Regional Archiv

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Lob für vorbildliche Schaffenskraft

04.11.06 (Reilingen)

„Freunde Reilinger Geschichte“ feiern 25-jähriges Jubiläum / Festakt im Lutherhaus / Ansprache von Bürgermeister Walter Klein / Grußworte und Glückwünsche
Als sich in Reilingen vor 25 Jahren interessierte Heimat- und Geschichtsfreunde zu einem Verein zusammenfanden, war noch nicht abzusehen, dass die „Freunde Reilinger Geschichte“ mit ihrem Engagement für die dörfliche Vergangenheit selbst einmal Geschichte schreiben würden. Waren es zur Vereinsgründung bereits fast 50 Frauen und Männer, zählt der Heimatverein heute über 250 Mitglieder. Wie eng diese mit ihrem Verein verbunden sind, wurde am Freitagabend im großen Saal des Lutherhauses deutlich. Weit mehr als die Hälfte von ihnen war nämlich zur Jubiläumsfeier gekommen, die mit einem offiziellen Festakt eröffnet wurde. Gekommen waren aber nicht nur die vielen Vereinsmitglieder, sondern auch zahlreiche Ehrengäste. Philipp Bickle, der rührige Vorsitzende der Reilinger Heimatfreunde, begrüßte so nicht nur Bürgermeister Walter Klein und dessen Amtsvorgänger Helmut Müller, sondern auch Pfarrer Wilhelm Nauber von der evangelischen Kirchengemeinde sowie den aus Reilingen stammenden Geistlichen Rat Ernst Kneis. Besondere Willkommensgrüße gingen aber auch an den inzwischen 86-jährigen Dorfchronisten Fritz Kief, einem Heimatforscher aus Leidenschaft, den „Hasen“-Professor Josef Walch oder auch an die Symbolfigur des Heimatvereins wie auch der Reilinger Fastnacht, den Ortsbüttel in der Person von Fritz Anseltment. Die Begrüßung der vielen Gäste nutzte Philipp Bickle zugleich auch für Dankesworte an die vielen aktiven Mitglieder, denn „ein Verein braucht viele engagierte und tätige Menschen“.
Lobende Worte für den Jubelverein auch von Bürgermeister Walter Klein. Er nannte die „Freunde Reilinger Geschichte“ eine Institution, die in der Gemeinde ein hohes Ansehen genieße. „Vollkommen zu Recht“, betonte das Gemeindeoberhaupt, wenn man sich die vielseitigen und eindrucksvollen Ergebnisse der vorbildlichen Schaffenskraft bewusst mache. Er erinnerte an eine Vielzahl von Ausstellungen, Broschüren, Aufsätzen, Vorträgen und Exkursionen. „All dies haben wir dem unermüdlichen Tun der überaus aktiven Mitglieder zu verdanken.“ Gäbe es dieses beispiellose Engagement nicht, wäre im Zuge des unaufhaltbaren Fortschritts dieser Zeit vieles der dörflichen Geschichte für immer verloren.
Der Verein, allen voran das Ehepaar Hildegard und Philipp Bickle, betreibe dabei wichtige „Bergungsarbeit“, um auch noch der Nachwelt einen Blick in die Ortsgeschichte zu ermöglichen. Das Brauchtum zu pflegen, das alte Kulturgut zu bewahren und die Bindung an die Heimat zu vertiefen, würde mit Idealismus, Einsatzfreude und Sachkenntnis betrieben – und natürlich mit viel Leidenschaft.
„Mit Freude und Zufriedenheit kann der Verein heute auf das zurückblicken, was in den vergangenen 25 Jahren geleistet wurde“, so Walter Klein, der zugleich feststellte, dass dies von bleibendem Wert für die ganze Spargelgemeinde sei. Die „Freunde Reilinger Geschichte“ seien ein Beitrag zum Leben in und zur Entwicklung der Gemeinde, ja des gesamten Raumes insgesamt. „Sie alle haben mit dem Verein ein Stück Heimatgeschichte geschrieben.“
Für die Kultur- und Sportgemeinschaft gratulierte Siegfried Heim, der sich vor allem darüber freute, mit den „Freunden Reilinger Geschichte“ einen ganz besonders aktiven Verein in der Gemeinde zu haben. Dieser habe aus kleinsten Anfängen heraus etwas Großes geschaffen, dass sich über die Ortsgrenzen hinaus sehen lassen könne.
Originell die Glückwünsche von den Heimatfreunden aus Walldorf. Sie waren in alter badischer Tracht gekommen, um mit einem mit Walldorfer Trauben verfeinerten Käsekuchen an die jahrhundertealte enge Verbindung zwischen beiden Gemeinden zu erinnern. Vor allem der „Klapperstorch“ habe in all den Jahren viel zur guten „Beziehung“ über den Grenzzaun beigetragen.
Als Partner der Vereine überbrachte Peter Stammel die Grüße der Sparkasse Hockenheim. Und der 1959 aus Reilingen ausgewanderte Charly Fillinger stellte in einem Rückblick fest, dass nur der, der nicht immer im Ort lebe, feststellen könne, dass Reilingen in all den Jahren wirklich Reilingen geblieben sei.
Wie sich der Ort nach außen hin aber in den letzten 50 Jahren wirklich verändert hat, wurde bei der Aufführung eines Heimatfilmes der Firma Hopf aus dem Jahr 1958 deutlich. Vor allem die vielen Aufnahmen der damaligen Dorfbewohner sorgte für Stimmung und großes Hallo im Saal. Mit dem „Badnerlied“ klang ein ansprechender Festakt aus, der stimmungsvoll vom Tenor Christian Göbelt, begleitet von Wolfgang Müller am Piano, umrahmt wurde.
Bei einem typisch herbstlich-reilingerischen Abendessen vom ländlichen Buffet, das von Andrea Evans und Hildegard Bickle präsentiert wurde, blieb dann noch viel Zeit zum Erzählen und dem Schwelgen in Erinnerungen, wie es zu einem Heimatverein nicht besser hätte passen können.

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