Lohnender Besuch beim Hockenheimer Mai
15.05.06 (Hockenheim)
Partnerstädte Commercy und Hohenstein-Ernstthal stellten sich vor / Jugendblasorchester HOT zu Gast / Empfang im Rathaus / OB würdigt Städtepartnerschaften / Hockenheim zu Gast in Verdun
Sage da noch einer, Hockenheim habe keine lebendige Städtepartnerschaften. Eine Woche nach dem Besuch einer großen Delegation aus dem französischen Commercy (wir berichteten), waren es nun die Freunde aus dem sächsischen Hohenstein-Ernstthal, die ihrer Partner-Rennstadt mit einem Besuch aufwarteten. Dabei stand weniger der Europagedanke im Mittelpunkt der Reise, sondern die Freude und das Vergnügen, sich am 31. Hockenheimer Mai aktiv zu beteiligen – und auch mal beim Motorradrennen auf dem Hockenheimring vorbeizuschauen.Die Delegation aus der am Sachsenring liegenden mitteldeutschen Partnerstadt war in diesem Jahr ausgesprochen groß. Neben den seit vielen Jahren immer wieder gern begrüßten Vertretern des Fremdenverkehrsvereins hatte sich auch das weithin bekannte Jugendblasorchester auf den Weg in die badische Rennstadt gemacht.
Dieses Engagement in Sachen Städtepartnerschaft wurde dann auch bei einem Empfang der Stadt Hockenheim im Bürgersaal des Rathauses entsprechend gewürdigt. Oberbürgermeister Dieter Gummer war es nicht nur eine Freude, die jungen Musiker zusammen mit den anderen Delegationsmitgliedern zu begrüßen. Er sah in dem Besuch einen deutlichen Beweis, dass den Städten Hohenstein-Ernsthal und Hockenheim die im Partnerschaftsvertrag festgeschriebene „intensive Förderung des Kulturaustausches“ wichtig sei und dieser Auftrag auch ernst genommen würde. Die Teilnahme des Jugendblasorchesters nannte der OB als „belebendes Element“ einen echten Kulturbeitrag zum Hockenheimer Mai 2006.
Dass die Städtepartnerschaft vom Zueinander und Miteinander lebe, habe aber auch der Besuch verschiedener Ensembles der Sing- und Musikschule Hockenheim in sächsischen Rennstadt verdeutlicht. Viele weitere Begegnungen von Vereinen und Privatinitiativen hätten in den vergangenen 16 Jahren die kommunale Partnerschaft unterstützt und gefördert. Nach anfänglichen Irritationen lasse vor allem ein Generationswechsel und die regelmäßige Begegnung junger Menschen optimistisch in die Zukunft schauen. „Wir sind auf dem richtigen Weg, die Partnerschaft zu stärken“, so das Hockenheimer Stadtoberhaupt abschließend.
Bei der Überreichung der Gastgeschenke stellte der der Vorsitzende des Jugendblasorchesters, Rudi Stößel, fest, dass es eine besondere Freude und ein beeindruckendes Erlebnis sei, in Hockenheim unter Freunden zusammen mit vielen anderen Musikern am Straßenfest teilnehmen zu können. Dies habe bereits die musikalische Umrahmung durch ein Bläserquartett der Stadtkapelle Hockenheim hör- und spürbar werden lassen.
Später, bei den verschiedenen Auftritten im Festgelände des Hockenheimer Mais, wurde den Musikerinnen und Musiker aus Sachsen immer wieder gerne und langanhaltend applaudiert.
Als musikalische Botschafter ihrer Heimatstadt weckten sie aber zugleich auch das Interesse vieler Festbesucher an Hohenstein-Ernstthal. Paul und Rita Vogel, sowie Steffen und Antje Berthold hatten am Stand des Fremdenverkehrsverein viele Fragen zu Ausflügen und Urlaubsmöglichkeiten zu beantworten. Groß natürlich das Interesse an den Rennen auf dem Sachsenring – und an Karl May, dem berühmtesten Sohn der alten Bergwerksstadt in den Ausläufern des Erzgebirges. Die Hinweise auf die Freilicht-Aufführungen von Winnetou I, Robin Hood und der Operette „Im Weißen Rössl“ auf der Karl-May-Bühne am Oberwald-See ließ doch viele Maifestbesucher mit dem Gedanken spielen, in den bevorstehenden Ferien doch mal auch die sächsische Partnerstadt zu besuchen.
Auf Besuch aus Hockenheim dürfen sich aber auch die westlichen Nachbarn freuen. Die backfrischen Madeleines aus Commercy ließen so manchen Standbesucher auf den Geschmack gekommen, doch mal wieder nach Lothringen zu fahren. Dies könnte man dann auch mit einem Besuch in Verdun verbinden, denn dort wird sich Hockenheim anlässlich einer regionalen Gewerbe- und Handelsmesse zusammen mit den französischen Freunden präsentieren. Um die letzten Planungen zu besprechen, war anlässlich des Hockenheimer Mais mit Jean-Claude Robert eigens der für die Ausstellung zuständige Geschäftsführer des Gewerbevereins Verdun in die Rennstadt gekommen. Von Altstadtrat Bernhard Fuchs betreut, lernte der französische Gast nicht nur die deutsche Straßenfestkultur kennen, sondern auch die Teilnehmer an der Veranstaltung in Verdun. „Der Besuch beim Hockenheimer Mai hat sich wirklich gelohnt“, waren letztendlich die Gäste aus Frankreich wie auch aus Hohenstein-Ernstthal einer Meinung – und zugleich auch sicher, möglichst bald wieder einmal in die Rennstadt im Herzen der Kurpfalz zu kommen.