Mit prächtigem Sommertagszug Winter vertrieben
11.03.12 (Reilingen)
Über 400 Kinder zogen durch die Straßen von Reilingen / Wersauer Burgleute, KVR-Gardemädchen und gleich zwei Prinzessinnen mit dabei / „Harmonie“ und Musikfreunde sorgten für den guten Ton
Verhaltener Sonnenschein und relativ milde Temperaturen lockten am gestrigen Sonntagnachmittag in Reilingen über 400 Kinder mit ihren Eltern und Großeltern hinaus ins Freie, um mit einem prächtigen Sommertagszug den Winter endlich auch aus der Spargelgemeinde zu vertreiben. Dank dem Engagement der örtlichen Kindergärten, den Grundschulklassen der Friedrich-von-Schiller-Schule sowie dem Arbeitskreis Burg Wersau, dem Karnevalsverein und dem Reiterverein bot sich den Zuschauern entlang des Zugweges ein farbenfrohes Bild. Einmal mehr und in bewährter Weise sorgten zudem die Blaskapelle der „Musikfreunde“ und der Musikverein „Harmonie“ für die passende Umrahmung der Traditionsveranstaltung.
Angeführt wurde der Sommertagszug von einer überdimensionalen Brezel und der Reilinger Gemeindefahne. Folgend die große Schar der Kleinsten: Die Buben und Mädchen aller Kindergärten reckten freudig ihre farbenfrohen Sommertagsstecken mit der aufgespießten Brezel in die Sonne oder sangen mit strahlenden Gesichtern die einstudierten Frühlingslieder. In hübsch gestalteten Bollerwägen und im Leiterwagen mit dabei aber auch einige Krippenkinder.
Großartig anzusehen die große Zahl der Grundschulkinder. Die ersten vier Klassen der Friedrich-von Schiller-Schule zeigten, begleitet von zahlreichen Lehrerinnen und Lehrer, erneut Flagge und trugen so mit zum Erfolg der beliebten Brauchtumsveranstaltung bei. Die vielen gebastelten Sommertagsstecken, Blumen- und Sonnenkronen, oder liebevoll gestaltete Schneemänner sorgten für einen abwechslungsreichen Anblick.
Mit ihren historischen Gewändern war die Wersauer Burgmannschaft auch in diesem Jahr ein richtiger Hingucker. Wie einst üblich wurden an die am Wegrand stehenden Zuschauer gefärbte Fasteneier verteilt, aber auch Burgbrot und Wersauer Wurst fanden ihre Abnehmer.
Die Gardemädchen vom Kanrevalsverein waren mit Girlanden und Blumenbögen mit von der Partie und bildeten so quasi die Vorhut von gleich zwei Prinzessinnen: Nadine II. vom KVR und Reilingens Spargelprinzessin Julia I., die in einem vom Reiterverein bereitgestellten und von Wolfgang Kalka kutschierten offenen Landauer Platz genommen hatten.
Schade eigentlich nur, dass bei so vielen teilnehmenden Kindern zu wenig Musik den Sommertagszug begleitete. Dort, wo im Zug keine Musik zu hören war, sangen die Kinder einfach umso lauter oder die „Wersauer“ stimmten das fröhliche Studentenlied vom Kurfürsten Friedrich IV. und seiner Trinkfreudigkeit an.
An der Rasensenke vor der Schiller-Schule angekommen, verteilten sich die Kinder und die erwachsenen Begleiter im weiten Rund und erwarteten gespannt die traditionelle Winterverbrennung. In einer kurzen Ansprache würdigte Bürgermeister Walter Klein das Engagement der Kindergärten, Vereine und der Schule. Besondere Dankesworte richtete er aber vor allem an den Vorsitzenden der „Freunde Reilinger Geschichte“, Philipp Bickle, und Sabine Petzold von der Kultur- und Sportgemeinschaft für die Organisation des Sommertagszuges. Der Dank galt aber auch Polizei, Feuerwehr und DRK für die Absicherung des Sommertagszuges, der in diesem Jahr mit einer gewaltigen Figur des „Winters“ und dem Storch als Frühlingsboten abgerundet wurde.
Philipp Bickle gab dann das Zeichen zum Verbrennen des „Winters“, den die Kinder der Kernzeitbetreuung und der Jugendbegegnungsstätte „Cosmos“ in mühevoller Arbeit gebastelt hatten. Das Werk war in diesem Jahr derart gut gelungen, dass sich die Flammen nur langsam voranarbeiteten. Als der Schneemann schließlich noch seinen brennenden Kopf verlor, kannte die Begeisterung der jungen Zuschauer keine Grenzen.
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