* Neue Buslinie soll Nahverkehrssituation verbessern
30.11.07 (Neulußheim)
Bürgermeister Gerhard Greiner (SPD): „Buslinie nach Walldorf soll noch 2008 realisiert werden!“ / Immer mehr Schüler nutzen Schulangebot in der Astorstadt / Fotovoltaikanlage auf Gemeindewohnhaus / Gemeinderat verfasst Resolution an Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) in Sachen Asbestabfälle im Bereich Herrenteich
Um die Nahverkehrssituation vor allem für Schüler, Studenten, Auszubildende und Erwerbstätige im Raum Neulußheim/Reilingen zu verbessern, soll es bereits ab 2008 eine neue Busverbindung vom S-Bahnhof Neulußheim zum Bahnhof Walldorf/Wiesloch geben. Dies teilte Bürgermeister Gerhard Greiner zu Beginn der jüngsten Gemeinderatssitzung auf eine entsprechende Bürgeranfrage mit. Mit dieser neuen Verbindung würde es dann nicht nur eine sichere Busverbindung für Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen in Walldorf geben, sondern auch die Anbindung an den SAP-Campus und nach Heidelberg werde deutlich verbessert. Da immer mehr Kinder aus Reilingen und Neulußheim wegen des Aufnahmestopps im rheinland-pfälzischen Speyer das Schulangebot in der benachbarten badischen Astorstadt nutzen würden, müsse eine schnellstmögliche Lösung herbeigeführt werden. Bereits 1999 sei diese Strecke als „vordringlicher Bedarf“ anerkannt und in den Nahverkehrsplan des Rhein-Neckar-Kreises aufgenommen worden. Als größtes Problem für eine schnelle Realisierung nannte Greiner die Finanzierung der neuen Busstrecke. Die nach einem 40-prozentigen Zuschuss des Landkreises noch verbleibenden Kosten in Höhe von 86000 Euro müssen sich die an der Strecke liegenden Gemeinden Neulußheim und Reilingen, sowie die Stadt Walldorf teilen. Die Gemeinde Altlußheim habe bisher wenig Interesse an einer Mitfinanzierung der Busstrecke gezeigt, die Stadt Hockenheim eine entsprechende Anfrage sogar deutlich abgelehnt. „In der Rennstadt ist man zunächst daran interessiert, bei zurückgehenden Schülerzahlen die eigenen Schulen entsprechend zu füllen“, so das Neulußheimer Gemeindeoberhaupt. Da die neue Linie „mit Nachdruck“ eingerichtet werden solle, habe sich die Stadtverwaltung Walldorf federführend um das Projekt gekümmert. Sobald im Januar 2008 die Ausschreibungsergebnisse vorliegen, müssten sich die drei Kommunen mit dem Rhein-Neckar-Kreis sowie dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar über die weitere Vorgehensweise abstimmen. Ziel der Verhandlungen sei es auf jeden Fall, noch im kommenden Jahr den Busbetrieb aufnehmen zu können.
Dass man in Neulußheim auch die Herausforderungen von Umweltschutz und bewusste Energienutzung ernst nimmt, verdeutlichte der Gemeinderat mit seiner einstimmigen Entscheidung, dem Abschluss eines 20-jährigen Dachnutzungsvertrages mit der Neusol GDbR zur Installation und dem Betrieb einer Fotovoltaikanlage auf der südlichen Dachfläche des inzwischen komplett sanierten kommunalen Mietwohngebäudes Carl-Benz-Straße 60. In Übereinstimmung mit dem „Erneuerbaren Energien-Konzept für den rechtsrheinischen Teilraum der Region Rhein-Neckar“ unterstützt die Gemeinde Neulußheim damit eine „Bürgergemeinschaft“, die mit der auf der Dachfläche installierten Fotovoltaikanlage Strom erzeugen – und diesen gegen Vergütung ins öffentliche Stromnetz einspeisen möchte. Alle Sprecher der Ratsfraktionen waren sich einig, dass die Schickardtgemeinde damit ihrer Vorbildfunktion bei der Förderung alternativer Energienutzung nicht nur gerecht werde, sondern mit der getroffenen Entscheidung auch einen wichtigen Beitrag zum Ausbau solarer Energienutzung und der lokalen Umsetzung globaler Klimaschutzziele leisten würde. Initiiert wurde das Projekt von der Aktion „Grüner Gockel“ der evangelischen Kirchengemeinde zur Bewahrung der Lebensgrundlage und Förderung der alternativen Energienutzung. Ziel sei es, so Gemeinderat Hanspeter Rausch (SPD) gegenüber unserer Zeitung, auch über die Kirchengemeinde hinaus Verantwortung für die Gesellschaft zu tragen, und eine Vorbildfunktion zu übernehmen.
Und da man sich am Ratstisch schon mit wichtigen Umweltfragen beschäftigte, wurde ebenfalls ohne Gegenstimme einer Resolution und einem wortgleichen Brief an die baden-württembergische Umweltministerin Tanja Gönner zur dringend notwendigen Entsorgung der Asbestabfälle auf den rheinnahen Grundstück Herrenteich in Hockenheim zugestimmt. In einer der Entscheidung vorausgegangenen Diskussionsrunde hatten die Neulußheimer mit Entsetzen auf die Tatsache reagiert, dass auf dem besagten Gelände inzwischen anstatt der genehmigten 2000 Tonnen rund 40000 Tonnen Asbestabfälle ungeschützt lagern würden. (og)