Nie an Krieg und Gewalt gewöhnen
13.11.05 (Reilingen)
Feierstunde zum Volkstrauertag mit deutlichem Appell
Im Gedenken an die Opfer zweier Weltkriege und des nationalsozialistischen Regimes sowie der Opfer heutiger Kämpfe und Gewalttaten machte Bürgermeister Walter Klein in seiner Ansprache während der Feierstunde auf dem Reilinger Friedhof deutlich, dass der Volkstrauertag auch heute noch ein Tag stillen Gedenkens, Trauer und Nachdenklichkeit sei. Dies gelte mittlerweile auch über Grenzen hinweg. „Versöhnung über Gräbern“, einst als Hoffnung formuliert, sei Realität geworden. So hätten Deutschland und seine einstigen Kriegsgegner in diesem Jahr gemeinsam den 60. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs gemeinsam begangen. Aber jeder Ort unmenschlichen Geschehens bewahre die Erinnerungen, löse ein Nachdenken, eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit aus. „Eine Auseinandersetzung, die durch den Austausch von jungen Menschen aus verschiedenen Ländern auch Brücken in die Zukunft baut.“ Zugleich erinnerte Klein aber auch daran, dass die Jahre nach 1945 immer wieder gezeigt hätten, wie schnell es gehe, einen Konflikt oder Krieg anzuzetteln, aber wie mühsam und langwierig es sei, eine Lösung auszuhandeln oder wieder Frieden zu schaffen. Daher sei die Botschaft eines Volkstrauertags auch im 21. Jahrhundert klar und unmissverständlich: „Wir dürfen uns nie an Krieg und Gewalt gewöhnen, wir dürfen nie aufhören, uns für Frieden und Freiheit und die Wahrung der Menschenrechte einzusetzen.“
Im Anschluss an die Feierstunde, die von den Musikfreunden und dem Sängerbund musikalisch umrahmt wurde, fand am Ehrenmal eine Kranzniederlegung der Gemeinde Reilingen sowie der örtlichen Sozialverbände statt.