08.03.05 (Reilingen)
J
ahreshauptversammlung beim TBG Reilingen / Beiträge ab 2006 zur Zukunftssicherung erhöht / Positive Abteilungsberichte
Der Turnerbund „Germania“ kann zufrieden auf die vergangene Saison zurückblicken. Zahlreiche Sportlerinnen und Sportler belegten bei Meisterschaften und Ausscheidungen gute Plätze, das Interesse an den verschiedenen Freizeitsportarten war ausgesprochen gut.
„Der TBG ist ein starker und erfolgreicher Verein“, zog Dieter Hopf als Vorsitzender des größten Vereins der Spargelgemeinde trotz finanzieller Sorgen zu Beginn der Jahreshauptversammlung im Saal des „Feldschlössels“ ein positives Fazit.
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07.03.05 (Hockenheim)
Tanzen ist weit mehr ist als nur Bewegung mit Musik. Tanzen ist auch ein lebendiges Stück Geschichte, das vertraut macht mit Theater, Kunst, Architektur, Mode, Literatur und dem sozialen Umfeld einer jeden Epoche.
Seit mehr als 25 Jahren bietet die historische Tanzformation „I Danzatori Palatini” in Hockenheim und weit darüber hinaus die Möglichkeit, sich auf eine spannende Tanz-Zeitreise zu begeben.
Während den wöchentlichen Übungsabenden werden Tänze unterschiedlicher Gesellschaftsschichten aus dem 15. bis einschließlich 19. Jahrhundert einstudiert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Hoftänzen der Renaissance, des Barock und Rokoko.
Unter der Anleitung der Sportpädagogin Anni Avenius, die in der Zwischenzeit europaweit einen guten Ruf als Expertin für historische Tänze genießt, werden die Tänze stets auf der Grundlage historischen Quellenmaterials und unter Einbeziehung alter Zeitdokumente einstudiert. Und weil sich Kleidung unmittelbar auf die Körperhaltung und die Bewegung auswirkt, spielen die Kostüme in der Trainingsarbeit und bei den Auftritten eine ganz wesentliche Rolle.
Das Interesse an den historischen Tänzen ist inzwischen so groß, dass nicht nur wöchentliche Trainingsstunden für Erwachsene, Jugendliche und Kinder angeboten werden, sondern auch regelmäßige öffentliche Tanzabende für Interessierte und Freunde des historischen Tanzes.
Die Tanzabende stehen unter dem Motto „Miteinander“ und erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Bieten sie doch die Möglichkeit, in zwangloser Umgebung mit Gleichgesinnten Tänze aus den Zeiten der Renaissance, des Barock sowie des Biedermeier kennen zu lernen.
Während des nächsten Tanzabends im großen Musiksaal des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums am Freitag, 11. März, 19 Uhr, werden Tänze aus drei Jahrhunderten im Mittelpunkt stehen. Darunter aus dem 18.Jahrhundert ein „Contre danse“ von Mozart, ein Schubert-Walzer sowie Auszüge aus der berühmten Fledermaus-Quadrille, mit der stets die Opernbälle in Wien eröffnet werden.
Angesprochen sind alle Altersstufen und die, die nicht nur Interesse am Tanz sondern auch an den Sitten und den gesellschaftlichen Gepflogenheiten aus diesen Zeiten haben.
Wie bei den bisherigen Tanzabenden wird auch dieses Mal Hans Lauerer von der VHS Hockenheim für die passende zeitgenössische Tanzmusik sorgen.
Wer am Tanzabend am Freitag, 11. März, 19 Uhr, teilnehmen möchte, wird gebeten, sich bei der Tanzmeisterin des Ensembles „I Danzatori Palatini“, Anna-Maria Avenius, unter Telefon 06205/6598 oder per E-Mail idapa@web.de anzumelden. Zur Deckung der Kosten wird ein Betrag von sechs Euro pro Person oder zehn Euro pro Paar erhoben.
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07.03.05 (Hockenheim)
Zehn Jahre Förderverein Gartenschaupark / OB Dieter Gummer würdigt bei Feierstunde besonderes ehrenamtliches Engagement
Obwohl die Landesgartenschau 1991 in Hockenheim fast 14 Jahren vergangen ist, ist dieses Topereignis in der Geschichte der Rennstadt noch bei vielen Bürgern in lebhafter und vor allem guter Erinnerung. Dies machte auch die Feierstunde aus Anlass des zehnjährigen Bestehens des Fördervereins Gartenschaupark deutlich, zu dem viele geladene Gäste in den Vortragssaal der Sparkasse gekommen waren. Weiterlesen »
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07.03.05 (Hockenheim)
Gustav Schrank blickt beim Förderverein auf erfolgreiche Landesgartenschau 1991 zurück
Mit einem Rückblick auf die „goldenen Jahre“ Hockenheims erinnerte der frühere Oberbürgermeister Gustav Schrank an die Landesgartenschau 1991, die bereits als Jahrhundertereignis in die Geschichte der Großen Kreisstadt eingegangen ist. In seiner Festrede bei der Festveranstaltung zum 10-jährigen Bestehen des Fördervereins Gartenschaupark ging der noch amtierende Beiratsvorsitzende des Fördervereins Gartenschaupark zunächst auf die Jahre vor der Großveranstaltung ein. Weiterlesen »
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02.03.05 (Neulußheim)
Bürgermeister Gerhard Greiner bezeichnet 12. Ostermarkt des Landfrauenvereins als eine wichtige kulturelle Bereicherung
Eine schönere Einstimmung auf den Frühling und das nahe Osterfest dürfte es wohl nicht geben, als wie am gestrigen Sonntag bei herrlichem Winterwetter einen Spaziergang zu einem Ostermarkt zu unternehmen. Und es waren nicht wenige, die durch die verschneite Landschaft kommend den 12. Ostermarkt der Neulußheimer Landfrauen im Kulturzentrum „Alter Bahnhof“ besuchten. Weiterlesen »
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01.03.05 (Reilingen)
Statistischer Jahresbericht gibt Auskunft über die Gemeinde und ihre Bürger / Älteste Frau im Ort wird im April 100 Jahre alt
Mit der Vorlage eines ausführlichen statistischen Jahresberichtes für das Jahr 2004 machte der Reilinger Bürgermeister Walter Klein dieser Tage deutlich, dass eine Gemeinde wie Reilingen längst nicht mehr nur die Heimat von Menschen ist, sondern zugleich auch eine besondere Art von Dienstleistungsunternehmen. Weiterlesen »
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24.02.05 (Altlußheim)
Bereits nach acht Minuten konnte nichtöffentlicher Teil beginnen / Zustimmung zu Bauanträgen
Wie kurz öffentliche Gemeinderatssitzungen sein können, wurde am Dienstagabend in Altlußheim deutlich. Kaum hatten sich die drei Zuhörer und der Pressevertreter gesetzt und sich zu Beginn der Sitzung über die Begrüßung durch Bürgermeister Hartmut Beck gefreut, war auch schon wieder alles vorbei. In rekordverdächtigen sieben Minuten wurden die sechs öffentliche Tagesordnungspunkte abgehakt und die Anwesenden dann auch schon wieder mit freundlichen Worten durch das Gemeindeoberhaupt verabschiedet. Weiterlesen »
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22.02.05 (Reilingen)
Hohe Auszeichnung gestern in der Landeshauptstadt Stuttgart überreicht / Insgesamt auf Platz drei von 118 Bewerbern
Die Freude beim Reilinger Internet-Team war groß, als gestern in Stuttgart um die Mittagszeit der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Willi Stächele MdL, die Sieger des Landeswettbewerbs InternetDorf/2005 des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum (MLR), des Gemeindetags und der MFG Baden-Württemberg bekannt gab: Die Webseite der Spargelgemeinde belegte nämlich nicht nur den dritten Platz in der Gesamtwertung, sondern wurde zugleich mit dem ersten Preis in der Kategorie „Bester Bürgerservice“ ausgezeichnet. Weiterlesen »
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15.02.05 (Geschichte allg., Personalia)
Leben und Wirken des „Türkenlouis“ – Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden
Der erst siebzehnjährige Sonnenkönig, Ludwig XIV. selbst, der bei der Geburt des badischen Erbprinzen in Paris, Hotel de Soissons, als Namensgeber und Taufpatte fungierte, sollte das tragische Schicksal Ludwig Wilhelms später mitbestimmen. Weiterlesen »
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08.02.05 (Altlußheim)
Wie in der Gemeinde seit vielen Jahren der Brauch, trafen sich nach dem Rosenmontagszug die Zugteilnehmer und viele Zuschauer zu einem närrischen Ausklang mit Bekanntgabe der Preisträger bei den einzelnen Prämierungen. Weiterlesen »
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08.02.05 (Altlußheim)
Zehnter Rosenmontagszug erneut ein Volltreffer / „Altlußheim liegt eben am Rhein wie Mainz und Köln…“ / Bunt geschmückte Häuser und gut gelaunte Gäste
Landauf, landab gilt der Rosenmontag als der Höhepunkt der närrischen Tage. Die rheinischen Karnevalsumzüge haben seit Jahrzehnten Kultcharakter, die Menschen stürmen die Fastnachtshochburgen, um die legendäre Veranstaltungen am Straßenrand mitzuerleben – und gemeinsam ausgelassen zu feiern. Weiterlesen »
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05.02.05 (Hockenheim)
Weniger Teilnehmer und Zuschauer beim Hockenheimer Fasnachtszug / 27 Gruppen und 33 Motivwagen begeistert gefeiert
Die heiße Phase der kurpfälzischen Fasnacht mit ihren zahlreichen Umzügen in der ganzen Region begann am Samstagnachmittag mit dem Hockenheimer Fasnachtszug. Für die große Narrenschar im südlichen Rhein-Neckar-Kreis und viele Besucher aus dem benachbarten Bruhrain war die farbenfrohe Parade durch die Straßen der Rennstadt einmal mehr die passende Einstimmung auf die tollen Tage. Waren früher die Menschen stets in großen Scharen nach Hockenheim gekommen, war in diesem Jahr trotz des idealen Zugwetters der Andrang auffallend geringer als bisher gewohnt. Weiterlesen »
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24.12.04 (Geschichte allg., Landschaft & Orte)
Erinnerungen an die letzte Kriegsweihnacht 1944 in Speyer / An erster Stelle der Wunsch nach Frieden
Weihnachten heute: Speyer, eine Stadt im Lichtermeer. Das Altpörtel mit seinem hell leuchtenden Helm auf der barocken Haube zeigt sich auch von der „Feindseite“ her als historisches Prachtstück. Die Speyerer Hauptstraße lebt. Viele Menschen aus dem pfälzischen Umland und aus dem Badischen kommen als Schaulustige, aber auch als Käufer. Der Weihnachtsmarkt bleibt eine Attraktion. Und eine neue, die Eisbahn vor dem Altpörtel, kam hinzu. Inmitten der Geschäftigkeit, der Spazierenden und Eilenden spielt ein Mann mit klammen Fingern auf seiner Querflöte „Tochter Zion“. Der Blick zurück auf die letzte Kriegsweihnacht könnte nicht größer sein.
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20.11.04 (Forschung & Archäologie, Geschichte allg.)
1969 fanden Bauern in Lingenfeld nahe der alten Straße von Speyer nach Germersheim einen Silberschatz, der angeblich in einem irdenen Topf im Erdreich vergraben war. Zu dem Schatz gehörten silberne Gefäße, Silbermünzen und Schmuckstücke. Aus unbegründeter Sorge, den Schatz ohne Belohnung an die Behörden abliefern zu müssen, meldeten die Finder den Fund nicht, sondern verkauften ihn weit unter Wert an Privatleute oder an den Kunsthandel.
Zum Glück blieb jedoch ein großer Teil des Schatzes in Speyer und Umgebung. Etwa 95% des Schatzfundes konnte rekonstruiert werden. Demnach bestand der Schatzfund aus sechs teilvergoldeten Silbergefäßen, die mit über 2369 Silbermünzen und darüber hinaus mit ganzen und zerbrochenen Schmuckstücken angefüllt waren. Die Silberbecher, die im südwestdeutschen Raum entstanden sind, stammen wohl aus vornehmen, adeligen Besitz. Durch die Münzen kann der Schatz in die Zeit zwischen 1347 und 1349 datiert werden. Die Zusammensetzung des Münzfundes mit einem fast 80 %-igen Anteil an verschiedenen Speyerer Hellern verweist auf die Herkunft aus der Stadt Speyer.
Der Fund von Lingenfeld lässt sich durch die Münzdatierung und durch seine Zusammensetzung mit einem historischen Ereignis in Verbindung bringen. Im Jahre 1348/49 setzte durch die Ausbreitung der Pest eine Pogromwelle gegen die jüdische Bevölkerung ein. Die Juden wurden zu Unrecht beschuldigt, durch Vergiftung der Brunnen die Pestepidemie ausgelöst zu haben. Sie wurden verfolgt, ermordet und ihr Besitz wurde geplündert.
In Speyer setzte – quasi als vorbeugende Maßnahme – die Verfolgung noch vor Ausbruch der Seuche ein. Einigen Juden gelang 1349 die Flucht aus Speyer. Offenbar hatte einer der Verfolgten den Weg zum sicheren kurpfälzischen Germersheim eingeschlagen. Bei Lingenfeld geriet er in eine gefährliche Situation, die ihn veranlasste seinen geretteten Besitz – den Silberschatz – zu vergraben. Aus unbekannten Gründen hatte er sein Eigentum später nicht mehr bergen können.
Das Eintauschen von Schmuck und kostbaren Gefäßen als Pfand für Geld bei jüdischen Geldverleihern ist durch verschiedene Quellen belegt. Christen durften im Mittelalter kein Geld gegen Zinsen oder Pfand verleihen. Die Silbergefäße und Schmuckstücke von Lingenfeld lassen vermuten, dass es sich hier um Gegenstände aus Pfandgeschäften eines jüdischen Geldverleihers handelt. Als der jüdische Bürger aus Speyer fliehen musste, hat er natürlich sein Bargeld und die wertvollen Pfänder mitgenommen. Sein weiteres Schicksal bleibt im Dunklen der Geschichte verborgen.
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12.10.04 (Brauchtum & Tradition, Speisen & Getränke)
Die Kürbiskultur, d.h. Anbau von Kürbispflanzen, begann 6.000 Jahre vor Christus. Damit zählt der Kürbis zu den ältesten Kulturpflanzen unserer Geschichte. Amerikanische Ureinwohner sollen bereits in Mexiko und Peru vor ca. 6.000 – 8.000 Jahren neben Mais und Bohnen den Kürbis als Kultur- und Nahrungspflanze gekannt haben. Das belegen zumindest archäologische Studien. Weiterlesen »
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13.09.04 (Landschaft & Orte, Musik, Kunst & Kultur)
Nur gut, dass er dieses langsame Verlöschen der Sternwarte nicht mehr erleben musste: Als der Hofastronom Pater Christian Mayer 1784 starb, hinterließ er der Stadt und dem badischen Erdkreis ein von den Himmelswissenschaften genutztes Bauwerk allererster Güte. Es hätte einer – nach Einschätzung der Mayer’schen Zeitgenossen – schon bis Palermo oder Mailand, mindestens aber bis Paris oder Gotha reisen müssen, um einen ähnlich bedeutsamen Ort zur Beobachtung der Gestirne zu finden. Und heute? Weiterlesen »
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07.03.04 (Kirchen & Klöster)
Die Simultankirche in der alten Residenzgemeinde Dirmstein
Nur wenige Kurpfälzer wissen, dass die Simultankirche in der alten Residenzgemeinde Dirmstein (bei Grünstadt) zu den prächtigsten Pfarrkirchen der Diözese Speyer gehört. Als Architekt des 1746 vom Wormser Weihbischof Christian Albert von Merle dem Heiligen Laurentius geweihten Gotteshauses gilt der legendäre Würzburger Hofbaumeister Balthasar Neumann. Die Kirche wurde im Auftrag von Franz Georg von Schönborn erbaut, der als Erzbischof und Kurfürst von Trier am 17. Juni 1732 auch zum Bischof von Worms ernannt worden war. Ihm lag der Kirchenbau in Dirmstein besonders am Herzen, denn er hatte hier, neben Ladenburg auf der rechtsrheinischen Seite, seine Landresidenz.
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07.10.03 (Personalia)
Der FIFA-Schiedsrichter Kurt Tschenscher / Historischer Moment des Weltfußballs
Ein Pfiff und was jetzt kommt, ist nicht nur für Evgeni Lovchev, der gerade seinen mexikanischen Gegenspieler Lopez gefoult hat, eine ganz neue Prozedur. Genau wie die 107 000 Zuschauer im Stadion und die Millionen Fußballbegeisterten vor den Fernsehgeräten wartet der Russe gespannt, was der Schiedsrichter nun tut. Weiterlesen »
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20.01.03 (Geschichte allg., Handel & Handwerk, Landschaft & Orte)
Mit der römischen Okkupation verbreiteten sich in den besetzten Gebieten auch die handwerklichen Fähigkeiten und die hoch entwickelten Techniken der Mittelmeerwelt. Zu diesen „Exporten“ zählt im Besonderen auch die Kunst der Steingewinnung und bearbeitung. Das beeindruckendste Zeugnis der römischen Steinindustrie der Pfalz ist der Steinbruch vom Kriemhildenstuhl bei Bad Dürkheim. Hier wurden innerhalb kürzester Zeit ca. 10.000 m³ Sandstein gebrochen, grob zugehauen, um dann per Wagen und Schiff als Baumaterial vor allem in das Mainzer Legionslager transportiert zu werden.
Die Arbeiter, zum großen Teil technische Abteilungen der 22. Legion aus Mainz, brachten im Steinbruch zahlreiche Inschriften sowie Felszeichnungen in Form von Köpfen, Tieren und Menschen an. Diese Zeugnisse der römischen Zeit sind noch heute zu erkennen. Die Ausstellung zeigt Abgüsse einiger Zeichnungen und Inschriften sowie zahlreiche Werkzeuge und Steinprodukte.
In seiner heutigen durch die Ausgrabungen von Schutt freigeräumten Gestalt hat der Steinbruch in der Antike nie bestanden. Beim Abbau der Steine arbeiteten sich die Soldaten von unten nach oben vor, wobei der vorherige Arbeitsbereich jeweils mit dem Steinschutt der aktuellen Ebene verfüllt wurde. Daher war der Steinbruch am Ende seiner Ausbeutungszeit fast vollständig verschüttet.
Das handwerkliche Wissen der römischen Steinhauer und Steinmetzen ist bis heute nicht verloren gegangen. Noch heute wird in den Sandsteinbrüchen der Region nach demselben Verfahren gearbeitet und den römischen Vorbildern entsprechende Werkzeuge benutzt.
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24.12.02 (Brauchtum & Tradition)
Weihnachten am kurfürstlichen Hof in Mannheim / Festtagsglanz mit ausufernden Begleiterscheinungen
Alle Jahre wieder kommt dieser heimtückische Gemüts-Erreger, mit dem selig machenden Christkind schleicht er sich ein, und Liselotte von der Pfalz leidet im fernen Paris als Herzogin von Orleans unter dem weihnachtlichen Heimweh-Schub: Ja in der kurpfälzischen Heimat, da richtete man zum Fest Tische wie kleine Altäre her, schreibt sie sehnsüchtig 1660, und erinnert an den frühen Lichterglanz, der ihre Kindheit erhellte: Auf diese Tische stellte man Buchsbäume und befestigte an jedem Zweiglein ein Kerzchen; „das sieht allerliebst aus und ich möchte es noch heutzutage gerne sehen. . .“
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19.10.02 (Burgen & Schlösser)
„Die churfürstlichen Zimmer sind schön …“ faßte der Züricher Reisende Landold 1782 seine Eindrücke vom Schloß in Mannheim zusammen. Er mag damit wohl die prächtigen Gobelins gemeint haben, mit denen der Rote Saal des Barockschlosses damals ausgestattet war. Johann Wilhelm hatte diese aus der Brüsseler Tapisseriemanufaktur stammenden Gobelins, die mit dem Wappen der PfalzNeuburger versehen waren, seinem Bruder und Nachfolger Carl Philipp für die Ausstattung seiner Räume in Innsbruck geschenkt. Der spätere Kurfürst residierte als kaiserlicher Statthalter in Tirol. 1720, im selben Jahr als Schwetzingen zur Sommerresidenz erhoben wurde, verlegte Kurfürst Carl Philipp nach langwierigen Auseinandersetzungen mit der reformierten Bürgerschaft in Heidelberg seine Residenz nach Mannheim. Weiterlesen »
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17.10.02 (Geschichte allg.)
Das Karl-Friedrich-Gymnasium in Heidelberg
Knapp zehn Jahre nach dem Tod des Humanisten Erasmus von Rotterdam und im Todesjahr des Reformators Martin Luther wurde mit kurfürstlichem Gründungsdekret das „Pädagogium“ in Heidelberg gegründet. Kurfürst Friedrich II. verfügte, dass die „Schwabenburse“ in der Judengasse (heute Dreikönigstraße) die Lehrstätte sein sollte. Nachdem 1561 bereits 60 Schüler und drei Lehrer verzeichnet wurden, wurden die Räumlichkeiten zu eng und so erfolgte 1565 der Umzug in das ehemalige Franziskanerkloster am Karlsplatz. Das Bildungs- und Erziehungsprogramm sollte den Geist des Humanismus und der Reformation ausstrahlen. Die klassischen Schriften der griechischen und römischen Antike, vor allem aber die Bibel (das Alte Testament wurde noch immer in Hebräisch veröffentlicht) selbst lesen zu können, sollte die Basis der damaligen Menschenbildung sein.
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18.09.02 (Kirchen & Klöster)
Die Jugendstilkirche in Neulußheim war das letzte Werk von Hermann Behaghel
Nach nahezu 16 Monaten ist die Innen-Restaurierung der evangelischen Kirche in Neulußheim weitgehend abgeschlossen. Das gewohnte Bild der letzten vier Jahrzehnte erfuhr nicht nur eine farbliche Veränderung, weg von der nüchternen weißgrauen Tönung, hin zu dem freundlichen, warmen Grundton in ocker, der durch farbliche Absetzungen die Formen der Pfeiler und Leibungen an Bögen und Fenstern hervorhebt. Vor diesem Hintergrund treten die schmückenden Blumen-, Glocken- und Rankenornamente an Gurt- und Rundbögen, an Fenstern und Kassetten wirkungsvoll hervor und lassen das stimmungsvolle Bild am Tage der Einweihung, 28. November 1909, erahnen.
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28.06.02 (Allgemein, Geschichte allg., Straßen, Fähren & Verkehr)
Die Schiffsbrücke von Speyer und ihre Bedeutung für den Eisenbahnverkehr
1864 wurde die bis dahin in Speyer endende Stichbahn bis zur bayrischen Festung Germersheim verlängert. Dort wurde, um ihn im Kriegsfall schnell abbauen zu können, nur ein Fachwerkbahnhof gebaut, da die Festung sich nicht nur gegen Frankreich richtete, sondern auch gegen Baden, gegen das Bayern zeitweise einen Krieg erwog. Das zweite Gleis, das bereits trassiert, aber nicht ausgelegt war, wurde 1875 zwischen Schifferstadt und Speyer, 1906 schließlich bis nach Lauterburg ergänzt. Hier war bereits 1876 der Anschluss nach Straßburg erreicht worden, der nach der Reichsgründung und dem Anschluss des Elsaß 1871 dringend geboten schien.
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20.06.02 (Städte & Gemeinden, Straßen, Fähren & Verkehr)
70 Jahre Hockenheimring / Ernst Christ gilt als Vater der Traditionsrennstrecke
Hockenheim ist durch drei Dinge bekannt geworden: durch Zigarren, durch Spargel, aber noch mehr durch seine Rennstrecke. Als der junge Hilfszeitnehmer Ernst Christ 1930 zusammen mit anderen engagierten Männern den Plan ins Auge fasste, in seiner Heimatstadt eine Rennstrecke zu gründen, konnte die spätere Bedeutung noch nicht einmal erahnt werden. Viele zweifelten, ob es überhaupt gelingen würde, den Gedanken in die Tat umzusetzen. Christ ließ sich nicht beirren und kam Schritt für Schritt der Verwirklichung seiner Idee näher. Hockenheims Bürgermeister Philipp Klein wurde für das Projekt gewonnen, der DMV gab die Zusage, die neue Strecke zu nutzen. Gleichzeitig beauftragte er die Landesgruppe Südwest mit der Durchführung des ersten Rennens.
Am 1. Dezember 1931 wurde der Motorfahrer Club Hockenheim gegründet, am 25. Dezember 1931 billigte der Hockenheimer Gemeinderat einstimmig die Rennstrecken-Vorlage. Die Bereitstellung von Mitteln aus dem Arbeitsbeschaffungsprogramm ermöglichte die Bezahlung der Arbeiter, so dass die Bauarbeiten am 23. März 1932 beginnen konnten.
Mit dem Start zum ersten Motorradrennen am 29. Mai 1932 ging nicht nur ein Traum in Erfüllung. Für die nordbadische Kleinstadt begann ein Aufstieg, der ihren Namen in der ganzen Welt bekannt machen sollte. Star des ersten Motorradrennens war Deutschlands „berühmtester Engländer“ Tom Bullus. Tief gebeugt jagte er über die endlos scheinenden Geraden des neuen Dreieckskurses und vergrößerte von Runde zu Runde seinen Vorsprung. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei ca. 170 km/h. Mit einem Durchschnitt von 127 km/h gewann er das erste 500er-Rennen.
Die Ehre des ersten Sieges auf der neuen Rennstrecke gebührte allerdings einem echten Hockenheimer: Arthur Geiß gewann den Lauf der 250er-Lizenzfahrer auf einer DKW.
Und bei den 500er-Ausweisfahrern siegte ein Fahrer, der in Hockenheim sein erstes Motorradrennen überhaupt bestritt: Wilhelm Herz. Dieser ahnte damals noch nicht, dass sich sein zukünftiger Lebensweg immer wieder mit der Geschichte der Hockenheimer Rennstrecke kreuzen und er selbst einmal ein Stück HockenheimGeschichte schreiben würde.
Die Streckenführung des Hockenheimer Kurses änderte sich 1938 grundlegend. Aus dem 1932 gebauten Dreieckskurs entstand in weiten Teilen die bis Ende 2001 genutzte Strecke. Durch den Einbau der Ostkurve erhielt der Hockenheimring seine bekannte ovale Form und wurde in Verbindung mit der Streckenverbreiterung zu einem Hochgeschwindigkeitskurs. In puncto Sicherheit galt der neue „Kurpfalzring“ für seine Zeit als besonders vorbildlich.
Der Zustand des Hockenheimrings sowie die Lage des deutschen Motorsports im Jahr 1945 ähnelten sich in auffallender Weise. Beide waren schwer angeschlagen und es war fraglich, ob es in absehbarer Zeit wieder Motorsport geben würde. Doch bereits zwei Jahre später, am 11. Mai 1947, donnerten erneut die Motoren. Beim zehnten Jubiläumsrennen am 8./9. Mai 1948 präsentierte der Hockenheimring eine Veranstaltung der Superlative, bei der vor allem Wilhelm Herz und Georg Meier beeindruckten. Herz gewann auf der 350er Kompressor-NSU mit fast zwei Minuten Vorsprung und einem neuen Rundenrekord von 158,7 km/h sein erstes Nachkriegsrennen. Georg Meier, der 1948 seine Rennwagenkarriere wieder aufnahm, kam in der Rennwagenklasse auf Veritas zu einem überlegenen Sieg. Bei den Rennmotorrädern in der 500er-Klasse brachte Georg Meier dann das Kunststück fertig, erneut als Sieger durchs Ziel zu fahren und wurde somit Doppeisieger.
Am 19. Mai 1957 wurde erstmals der Große Preis von Deutschland für Motorräder in Hockenheim ausgetragen. Die Rennstadt stand nun auf einer Ebene mit Berlin, dem Nürburgring, Hohenstein-Ernstthal und Stuttgart (Solitude), die vorher Austragungsstätte des deutschen Grand Prix gewesen waren. Ein hervorragendes Fahrerfeld mit allen Spitzenleuten jener Jahre hatte die Startzusage gegeben. Sportlich gesehen war man nach diesem Renntag hochzufrieden, finanziell nicht. Ein Defizit von 23.000 DM wog zu einer Zeit, da der Motorsport in Deutschland am Boden lag, besonders schwer. Umso mehr schätzte man das Engagement des BMC, der dem Motorsport zuliebe dieses Wagnis eingegangen war.
Lokale Probleme sowie die Neuplanung der Autobahn Mannheim-Walldorf (1960) machten eine Veränderung des alten Hockenheimrings unumgänglich. Ernst Christ erarbeitete 1961 eine „Motodrom“-Konzeption, die den Ansprüchen von Fahrern, Zuschauern und Veranstaltern gleichermaßen Rechnung trug. Obwohl ein Neubau unter den verschiedenen Möglichkeiten die kostengünstigste Lösung darstellte, ergaben sich dennoch beträchtliche Finanzierungsprobleme. Kurt Buchter, damaliger Bürgermeister von Hockenheim und Sachexperte im Verwaltungsbereich, erreichte in zähen und geschickten Verhandlungen mit dem Bund, dem Land Baden-Württemberg, der Kraftfahrzeugindustrie und der Markenartikelbranche eine zufriedenstellende Lösung der Baufinanzierung. Die Hockenheim-Ring GmbH trug dabei mehr als die Hälfte der anfallenden Baukosten. Beginn der Umbauphase war im Frühjahr 1964.
Weit über 16 Millionen Mark hatte der Bau des Motodroms verschlungen. Ernst Christ, der „Vater des neuen Hockenheimrings“, wollte den Zuschauern möglichst viel Einblick ins Renngeschehen bieten. Arenenartige Vorbilder in den USA standen Pate, als Christ den Entwurf für das Motodrom präsentierte: Ein Stadion für Motorsportbegeisterte, nicht mehr und nicht weniger.
Die Formel 1 mag zwar für die meisten Schlagzeilen sorgen, doch die meisten Zuschauer lockte bis Anfang der 90er Jahre stets der deutsche Motorrad-Grand Prix. Weit mehr als 100.000 Besucher bestätigten bei der Premiere am 26. Mai 1966 die Richtigkeit der Rennstreckenplaner: Der MotorradGrand Prix von Deutschland sorgte für guten Sport, gutes Wetter und gute Einnahmen.
Mit dem Bau des Motodroms wurden alle Voraussetzungen geschaffen, um den Hockenheimring verstärkt dem Automobilsport zugänglich zu machen. Von 1967 bis 1984 war und blieb das Motodrom das „Mekka für die Formel 2“: Sage und schreibe 38 Formel 2-Großveranstaltungen, davon allein 33 Europameisterschaftsläufe, wurden durchgeführt – so viel wie auf keiner anderen Rennstrecke der Welt.
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