Kurpfalz Regional Archiv

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Passionskreuze leiden unter der Witterung

01.06.06 (Reilingen)

Evangelischer Kirchenchor renoviert die Kreuze vom Passionsspiel 2000 / Lebt dieses Spiel vom Leben und Sterben Jesu Christus in der Spargelgemeinde wieder auf?
Die drei Holzkreuze auf einer leichten Anhöhe zwischen Mannherz-Hallen und Oberlin-Kindergarten erinnern noch heute viele Reilinger an ein ganz herausragendes Ereignis in der Spargelgemeinde, das das Dorf für kurze Zeit zum kurpfälzischen Passionsspielort werden ließ. Tausende von Besucher hatten am Palmsonntag des Jahres 2000 an der Darstellung des Leidens und Sterben von Jesus Christus teilgenommen und ergriffen die Kreuzigungsszene an den Mannherz-Hallen verfolgt. In Erinnerung an dieses Ereignis hatte der evangelische Kirchenchor, der mit diesem kolossalen Passionsspiel sein damals 125-jähriges Jubiläum beging, die drei Kreuze stehen lassen. Inzwischen von Sonne, Wind und Regen mächtig angegriffen, stand man nun vor der Entscheidung, die Kreuze abzubauen oder zu erhalten. Für die Aktiven des Kirchenchores keine Frage, sich für deren Erhalt einzusetzen. Zusammen mit Paul Powik und Siegmar Engelhardt (der Petrus im Passionsspiel) griff nun der Kirchenchor-Vorsitzende Frank Powik zu Pinsel und Werkzeug, um die drei Kreuze zu imprägnieren und das Holz mit einem neuen Schutzanstrich zu versehen. Außerdem wurden die Roststellen an den kippbaren Trägern beseitigt.
„Die Kreuze sind heute ein Teil von Reilingen“, macht Frank Powik deutlich, denn viele Vereine und Gruppen würden diese in ihren Festschriften abdrucken oder Gruppenfotos dort machen. Um diesen Bereich auch optisch noch etwas aufzuwerten, denke man zudem an einen passenden Blumen- oder Kreuzschmuck.
Trotz aller Anstrengungen, die Kreuze des ersten Reilinger Passionsspiel zu erhalten, wird man diese aber spätestens in zwei bis drei Jahren durch neue ersetzen müssen. Ob dies dann wieder im Rahmen eines weiteren Passionsspiel geschehen wird, ist derzeit noch offen. Das Interesse an einer Fortführung dieses vor allem in Bayern und Österreich gepflegten Brauchs sei, so Powik, zwar da, aber für den evangelischen Kirchenchor allein nicht mehr durchführbar. „Dies wäre sicher eine interessante Herausforderung für die Reilinger Vereinswelt unter Federführung der Kultur- und Sportgemeinschaft.“

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