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Reilingen ist derzeit in aller Munde

04.05.06 (Reilingen)

Die Spargelsaison 2006 hat begonnen / über 200 Landfrauen aus der Schweiz zu Besuch / SWR dreht Spargelreportage
Lange mussten die Feinschmecker in diesem Jahr auf das königlichste aller Gemüse warten. Ob des langen Winters und der kühlen Temperaturen in den letzten Wochen ließ sich der Spargel mit dem Wachsen in diesem Jahr viel Zeit. Inzwischen hat das schöne Wetter aber dafür gesorgt, dass das „weiße Gold des Rheintals“ überall in Mengen aus dem sandigen Boden sprießt. Seitdem sind die Liebhaber dieser kulinarischen Spezialität nicht mehr zu halten. Die Nachfrage nach dem königlichen Gemüse ist unverändert riesengroß, der Reilinger Spargel buchstäblich in aller Munde. In der Geschäftsstelle des Fördervereins Spargelbau im Reilinger Rathaus steht derzeit das Telefon fast nicht mehr still, die Anfragen über das Internet häufen sich. Ob Rezeptwünsche, Restaurantstipps oder die Frage „Wo kann ich Spargel frisch vom Acker kaufen?“ beschäftigen Andrea Ballreich im Vorzimmer von Bürgermeister Walter Klein nahezu rund um die Uhr.
Vereinsausflüge und Tagesfahrten bringen ganze Busgesellschaften in das inzwischen weithin bekannte Spargeldorf, wo man sich auch immer öfters über das Spargelstechen „life“, sozusagen aus erster Hand informiert. Und groß ist die Gaudi vor allem dann, wenn man auch mal selbst probieren darf, wie das denn so funktioniert mit der Ernte des Edelgemüses.
So wunderte sich eigentlich niemand in der Spargelgemeinde, dass dieser Tage über 120 Landfrauen aus dem Kanton Bern anreisten, um sich in der für die Schweiz bekanntesten Spargelgemeinde (neben Schwetzingen) ausführlich mit Anbau und Vermarktung dieser Sonderkultur zu beschäftigen (und am heutigen Samstag werden weitere hundert Landfrauen und -männer aus der Schweiz zum nächsten Besuch erwartet).
Für Bürgermeister Walter Klein und dem Vorsitzenden des Fördervereins, der Reilinger Agraringenieur Peter Geng, eine gute Gelegenheit, den Eidgenossen die Spargelgemeinde, aber auch die Spargelkultur im kurpfälzisch-badischen Raum vorzustellen. In der Nähe des Reilinger Sees haben die Besucher aus dem Kanton Bern schließlich die Gelegenheit, direkt durch einen Spargelacker zu gehen und nach sprießenden Pflanzen Ausschau zu halten. Die eine oder andere Landfrau hatte dabei bereits letzte Woche die Gelegenheit, die ersten Spargel in ihrem Leben zu stechen. Und spontan wurde dabei überlegt, ob sich der heimische Emmentaler Käse wohl mit dem Spargel kulinarisch kombinieren lasse. Für die Schweizer Gäste eigentlich keine Frage, diese Verbindung in Zukunft in der Küche stärker zu berücksichtigen.
Ganz dem Spargel gewidmet ist auch eine Sendung des Südwestfernsehens, die am morgigen Sonntag aus Anlass des Schwetzinger Spargelsamstags in der Reihe „Treffpunkt“ ab 18.45 Uhr ausgestrahlt wird. Und da in der Spargelstadt nur noch wenig von dem königlichen Gemüse angebaut wird, machte sich der SWR-Reporter und Quoten-Kurpfälzer Rolf Fritz auf die Suche nach dem Schwetzinger Spargel – und wurde prompt in Reilingen fündig. Einen ganzen Tag lang dauerten schließlich die Dreharbeiten in der Spargelgemeinde bis alle Eindrücke im Kasten waren. Einer der Höhepunkte der TV-Reportage ist der Besuch des „Spargelbesens“ auf dem Herrenbuckel, wo sich Ruth und Peter Schell nicht nur in die Töpfe schauen ließen, sondern ihre Gäste auch dazu einluden, doch mal ihren Spargel direkt frisch vom Acker zu stechen – und anschließend zu genießen.
„Wir wollen in Reilingen verstärkt den Spargeltourismus fördern“, sieht Bürgermeister Walter Klein gute Chancen für seine Gemeinde an der Badischen Spargelstraße. Aus diesem Grund sei Reilingen inzwischen Mitglied der Tourismus-Marketing GmbH Baden-Württemberg und der Touristikgemeinschaft Kraichgau-Stromberg. Mit entsprechenden Werbematerialien und -aktionen wolle man dem Gast die Landschaft an der Badischen Spargelstraße schmackhaft machen.
„Wenn das Wetter so bleibt, können wir uns auf eine gute Spargelsaison freuen“, sind sich Peter Geng und Walter Klein sicher. Und stolz sind beide auch darauf, dass ihre Heimatgemeinde als Spargeldorf so langsam auch touristische Karriere macht. „Man kann es wenden wie man will, aber Reilingen ist derzeit in aller Munde.“
Das Südwestfernsehen zeigt morgen, Sonntag, 7. Mai, 18.45 Uhr, in der Sendung „Treffpunkt“ die Spargellandschaft zwischen Schwetzingen und Reilingen.

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