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Reilinger Spargelmarkt als flott inszenierte Veranstaltung

21.05.06 (Reilingen)

Kulinarische Köstlichkeiten auf dem Wersauer Hof / Gewittersturm sorgt für Zerstörungen / Veranstaltung litt unter der wechselhaften Witterung
Das wechselhafte Wetter war nicht einladend, der zum Teil stürmische Wind lockte am Wochenende nur wenig zu einer Fahrradtour ein. Aber dennoch stieß der zum zweiten Mal durchgeführte Reilinger Spargelmarkt auf durchaus großes Interesse. Wie im vergangenen Jahr hatte man bewusst nicht auf den Festplatz oder gar den Rathausplatz im Herzen der Spargelgemeinde eingeladen, sondern auf den historischen Wersauer Hof. Waren die Standbetreiber nach dem Gewittersturm am Samstagnachmittag ob den zerstörten Zelte und beschädigten Ausstellungsstücke noch vor der Entscheidung gestanden, die Veranstaltung abzubrechen, erwies sich die Entscheidung trotz, oder gerade wegen den widrigen Umständen weiterzumachen, als goldrichtig. Vor allem am gestrigen Sonntagnachmittag kamen viele Besucher, nicht nur von der Stimmung in der historischen Hofanlage begeistert waren, sondern auch von der idyllischen Landschaft rund um den ehemaligen Schafhof der einstigen Burg Wersau. Die frische Luft machte zugleich Appetit auf die weißen Stangen, die nachweislich im Reilinger Sand in ganz besonderer Qualität gedeihen.
In der ansprechenden Umgebung des Wersauer Hofes wurden zwar keine erntefrisch-knackigen Spargel aller Sorten und Qualitätsstufen angeboten, aber sie konnten vor Ort verkostet werden. Und davon machten auch die meisten Besucher Gebrauch.
Bodenständig, aber auch extravagant und kulinarisch köstlich die angebotenen Spargelgerichte. Die gastronomische Verantwortung lag in diesem Jahr erstmals in den Händen des Hotels Motodrom aus der benachbarten Rennstadt. Das Team um Hoteldirektor Thomas Steinborn schien den Geschmack der Spargelfreunde aus nah und fern getroffen zu haben, denn vor allem zur Mittagszeit bildeten sich ob der Nachfrage immer wieder lange Menschenschlangen an der Essensausgabe vor dem spätbarocken Gutshaus. Neben den vielfach gelobten gastronomischen Angeboten – seine Aufwartung machte auch Roberto Bagnara mit seiner rollenden Espressobar „Il Cafferino“ und zur Kaffeezeit überraschte die Hofpächterfamilie Hoffmann mit hausgemachten Kuchen – rundete einer kleiner Kunsthandwerker und Geschenkartikelmarkt das Angebot ab. Gleich beim Betreten der Hofanlage überraschte der Hockenheimer Blumenkorb Zeilfelder mit Grünpflanzen, feinen Kräutern und Stauden.
Die Angebote von „Bett & Bad“ waren ebenso gefragt wie die attraktiven Kunst- und Handwerksarbeiten aus Manu’s Patchworkstudio. Optik Jonath bot sommerliche Brillenideen, das Reilinger Goldschmiedeatelier Schmuck & Kunst stellte seine neueste Kollektion vor. Auf großes Interesse stieß bei den Marktbesuchern aber auch die lebendige Werkstatt des Steinmetz- und Steinbildhauermeisters Frank Lederer, der Einblicke in ein uraltes Handwerk gab. Passend zum Spargel schließlich auch die von der Familie Hocker speziell ausgesuchten Moselweine.
Und für die kleinen Besucher wurde außerdem – wie könnte es auf einem Reiterhof auch anders sein – Ponyreiten angeboten.
Der 2. Reilinger Spargelmarkt bewies sich als flott inszenierte Veranstaltung, die aber unter der miesen Witterung besonders zu leiden hatte. Die Erfahrungen aus dem Vorjahr hatte die Veranstalter zwar teilweise umgesetzt, aber dennoch wird hie und da noch etwas nachzubessern sein. So muss an der Ausschilderung ebenso noch gearbeitet werden wie an der Präsentation und dem Verkauf von erntefrischem Spargel.
Unterm Strich aber machte auch die diesjährige Veranstaltung deutlich, dass der Spargelmarkt gut zu den Reilinger Angeboten im Jahreskalender passt und sich erfolgreich in die saisonalen Angebote mit optischen und kulinarischen Genüssen entlang der Badischen Spargelstraße einreihen kann.

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