* Ringschluss wartet noch immer auf Vollendung
01.06.07 (Hockenheim, Reilingen)
Nach wie vor bereiten Bauarbeiten der zweiten Trinkwasserförderleitung nach Hockenheim Probleme / Telekom findet eigene Kabel nicht / Bericht in der Verbandsversammlung
Der Zweckverband Wasserversorgung „Südkreis Mannheim“ mit Sitz in Reilingen versorgt die Verwaltungsgemeinschaft seit vielen Jahren mit Wasser, dessen besondere Qualität landesweit immer wieder hoch gelobt wird. Um die Versorgungssicherheit im Raum Hockenheim, insbesondere der Rennstadt selbst, zu gewährleisten, wurde bereits vor fünf Jahren mit dem Bau einer zweiten Trinkwasserförderleitung begonnen. Während die Bauarbeiten überall im Verbandsgebiet abgeschlossen sind, wartet man in Hockenheim bereits seit 2003 darauf, ebenfalls an das neue Netz angeschlossen zu werden. Damals war bei der Unterquerung der Bahn- und Straßentrasse am westlichen Ortsrand der Rohrvortrieb gescheitert (wir berichteten mehrfach). Wegen eines Rechtsstreites lagen seither die Arbeiten still.
Mit einem neuen Fachingenieurbüro wurden im letzten Jahr alle Vorbereitungen getroffen, um diese „unendliche Geschichte“, so der Verbandsvorsitzende Walter Klein während der jüngsten Sitzung des Zweckverbandes, endlich mit Erfolg abschließen zu können.
Um die Gemeinderäte aus Hockenheim, Reilingen, Altlußheim und Neulußheim über den derzeitigen Sachstand zu informieren, war der verantwortliche Planer und Fachingenieur Georg Veltens in die Sitzung gekommen. Dieser teilte mit, dass Anfang April mit der Einrichtung der Baustelle für die Start- und Zielgruben im Bereich der Fußgängerbrücke über die Bahntrasse und die B 36 begonnen worden sei. Während die Arbeiten an der Startgrube im Gartenschaupark planmäßig vorangingen und ohne Probleme auch abgeschlossen werden konnten, seien auf der gegenüberliegenden Seite im Altwingertweg erneut Schwierigkeiten aufgetaucht. Zunächst habe die Telekom darauf bestanden, die Tiefbauarbeiten wieder einzustellen, da genau im Grabungsbereich eine 50 Zentimeter starke Bündelleitung verlaufen würde. „Obwohl diese auf den Planungsunterlagen rund 15 Meter weiter südlich verlief, hat die Telekom auf den Baustopp bestanden“, verdeutlichte Veltens die Situation. Daraufhin habe man die Arbeiten unterbrochen und nach den Vorgaben der Telekom zwei Tage lang nach der Bündelleitung gesucht. Am dritten Tag sei dann die Suchaktion ergebnislos abgebrochen worden. Dieser „Spass“ habe nicht nur vier Tage Zeit gekostet, so der Fachingenieur weiter, sondern auch Mehrkosten von mindestens 12000 Euro. „Und dies alles, obwohl die Telekom bereits im Vorfeld der Arbeiten die Leitungsfreiheit im Grabungsbereich schriftlich bestätigt hatte!“
Aber damit nicht genug: Beim Einrammen der für die Baumaßnahme notwendigen Spundwände stieß man plötzlich auf ein Betonfundament der Lärmschutzwand, das es in dieser Stärke eigentlich nicht hätte geben dürfen. Anstatt der 80 Zentimeter, wie in den vorlegten Unterlagen beschrieben, habe der Beton plötzlich eine Stärke von 1,8 Meter gehabt. Trotz verstärktem Rammen und dem Einsatz stärkerer Maschinen gelang es nicht, die Spundwände in die erforderliche Tiefe von acht Metern einzubringen. Die Schläge auf den Beton waren so stark, dass die Erschütterungen damals im ganzen Stadtgebiet zu spüren waren.
Hatte man während der Verbandsversammlung noch gehofft, mit einer inzwischen gefundenen Lösung die Baumaßnahme „zügig“ abschließen zu können, wird man sich in Hockenheim aber weiterhin gedulden müssen, endlich an die zweite Ringleitung angeschlossen zu werden. Der für den Fortlauf der Arbeiten notwendige Einsatz von Arbeitstauchern (die Sohlen der zu bauenden Schächte liegen etwa vier Meter im Grundwasser) wurde jedenfalls am 22. Mai abgesagt, ein neuer Termin noch nicht genannt. (og)