Rom – eine Stadt voller Prominenz und Musik
22.11.06 (Speyer)
Domchor Speyer auf Konzertreise in Rom / Begegnung mit Prominenten aus Politik, Kirche und Film / „Rhein ist Rhein!“
Rom/Speyer.- Fünf ereignisreiche, von Musik und Sonne verwöhnte Tage verbrachten die Sängerinnen und Sänger des Speyerer Domchores in Rom. Ob nun die Konzerte im Rahmen des V. Festival Internazionale di Musica e Arte Sacra, oder schier unglaubliche Begegnungen mit Prominenten und Stars aus aller Welt: der Aufenthalt in der Ewigen Stadt bot unvergessliche Momente, wie es sie in dieser Häufigkeit im Leben eines Menschen eigentlich nur sehr selten gibt. Der deutsche Bundespräsident Horst Köhler, Hessens Ministerpräsident Roland Koch oder die Kardinäle Karl Lehmann (Mainz) und Joachim Meißner (Köln) wurden ebenso von einigen Reiseteilnehmern getroffen wie die Hollywood-Stars Richard Gere und Will Smith. Während sich die erstgenannten noch Zeit für ein kurzes Gespräch hatten oder Autogrammwünsche erfüllten, ließen die Leibwächter der Filmstars – sie waren zur Hochzeit von Tom Cruise und Katie Holmes nach Italien gekommen – keinen näheren Kontakt zu. Dennoch gelang es einigen Besuchern aus Speyer, die Schauspieler vor der Spanischen Treppe auf Foto oder Video zu bannen.
Viel einfacher und entspannter dagegen das mehrmalige Zusammentreffen der Sängerinnen und Sänger mit „ihrem“ Bischof Dr. Anton Schlembach und Weihbischof Otto Georgens. Beide hatten an einem Treffen deutscher Bischöfe mit dem Papst teilgenommen und natürlich nicht versäumt, die umjubelte und vom römischen Publikum mit viel Beifall aufgenommene Aufführung der C-Moll-Messe von Wolfgang Amadé Mozart in der päpstlichen Basilika San Giovanni in Laterano zu besuchen. Da kulturelle Veranstaltungen in Rom üblicherweise erst um 21 Uhr beginnen, und somit auch recht spät enden, war es für den Domchor eine besondere Freude, beide Bischöfe mit dem Omnibus zurück zum Vatikan zu bringen. Und groß war die Freude, als man die Exzellenzen beim Rückflug wieder traf und man sich gemeinsam auf den Heimweg nach Speyer machte.
Auch wenn für die Aktiven des Domchores und ihre mitgereisten Gäste zunächst die Musik im Mittelpunkt der Konzertreise stand, wurde doch die wenige freie Zeit intensiv genutzt. Ein Besuch der Papstkrypta unter dem Petersdom mit einem Moment des stillen Gedenkens am Grab von Papst Johannes Paul II. gehörte dabei ebenso dazu wie eine Stippvisite zum Kolosseum oder zum Trevi-Brunnen. Klar, dass jeder das eine oder andere Geldstück hinter sich warf, um ja keine Gelegenheit zu verpassen, wieder einmal nach Rom kommen zu können. Und da das spätsommerliche Wetter mit seinen milden Temperaturen zu einem Besuch der vielen Straßencafés geradezu einlud, hatten die Speyerer fast das Gefühl, im November den Frühling in Rom erahnen zu können.
Diese wenige Verschnaufpausen waren auch dringend nötig, denn Domkapellmeister Professor Leo Krämer ließ seinen Sängerinnen und Sänger, darunter auch zwölf Sängerinnen der Mädchenkantorei der Domsingschule, nur wenig freie Zeit. Eine Konzertreise sei kein Vergnügen, hatte er bereits im Vorfeld angekündigt. Und in der Tat waren die meisten Tagesstunden mit intensiven Chor- und Orchesterproben ausgefüllt. Ein Zeitaufwand, der sich aber lohnen sollte: nicht nur die Ovationen nach den Konzerten machten den hohen Qualitätsstandard des Domchores aus Speyer deutlich, auch der Dirigent der Wiener Philharmoniker, Leopold Hager, zugleich Chefdirigent der Wiener Volksoper, lobte nach der „Krönungsmesse“ im Petersdom das Können und den Ausbildungsstand der Sänger aus der Domstadt. Und der deutsche Filmregisseur Dieter Wedel, der das Konzert im Lateran besucht hatte, dachte laut darüber nach, ob der Domchor nicht auch bei seinen Nibelungenfestspiele einzusetzen sei. Im Überschwang der Gefühle schien er für wenige Momente nämlich vergessen zu haben, dass diese vor dem Dom in Worms stattfinden. Die Reaktion war kurz und schlagfertig: „Rhein ist Rhein!“