Verbrauchswerte weiter nachhaltig und dauerhaft senken
18.05.10 (Reilingen)
Bürgermeister Walter Klein stellt Energiebericht 2009 der Gemeinde Reilingen vor / Erneuter Rückgang der Verbrauchswerte / Kosten für kommunalen Energieverbrauch auf 270.616 Euro gestiegen / Bisher 115.253 Kilowattstunden an erneuerbaren Energien im Wert von 63.313 Euro erzeugt / Über 58,3 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid vermieden
Der Umweltschutz und die Schonung der natürlichen Ressourcen, aber auch die dramatische Haushaltslage sowie die stetig steigenden Energiekosten erfordern auch in Reilingen ein wirksames kommunales Energiemanagement. Diese Herausforderung wurde in der Spargelgemeinde bereits vor 15 Jahren erkannt und seitdem der Energieverbrauch aller öffentlichen Gebäude und Anlagen ermittelt. Am Montagabend legte nun Bürgermeister Walter Klein in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates den Energiebericht 2009 vor. In diesem sind die Energie- und Wasserverbräuche von derzeit acht kommunalen Gebäuden und der Straßenbeleuchtung transparent dargestellt. So hatten diese im vergangenen Jahr einen Energieverbrauch von insgesamt 2,146 Millionen Kilowattstunden und damit erneut weniger als in den Vorjahren. Davon entfallen auf die Wärmeversorgung mit Erdgas 1,325 Millionen Kilowattstunden, auf Licht- und Kraftstrom 820365 Kilowattstunden. Im Jahr 2007 hatte der gesamte Verbrauchswert noch bei 2,354 Millionen Kilowattstunden gelegen.
Nach Aussage von Bürgermeister Klein konnte der Wärmeverbrauch um acht Prozent (116454 Kilowattstunden) gesenkt werden. „Die höchste Einsparung ist in der Friedrich-von-Schiller-Schule mit sage und schreibe 41,4 Prozent zu verzeichnen.“ Aber auch im Franz-Riegler-Haus (minus 23,5 Prozent), Feuerwehrgerätehaus (minus 18,5 Prozent) und Bauhof (minus 7,8 Prozent) ist der Verbrauch gesunken. Nicht dagegen im Rathaus, wo nach der erheblichen Verbrauchsreduktion von 25 Prozent im Jahr 2008 der Verbrauch wieder um 13,5 Prozent angestiegen ist. Ebenso wurde auch bei den Fritz-Mannherz-Hallen wieder ein Mehrverbrauch gegenüber dem Vorjahr festgestellt – und zwar um 18,5 Prozent. In diesem Zusammenhang machte der Bürgermeister aber zugleich deutlich, dass seit Beginn der Heizperiode 2007 Schule und Halle einen gemeinsamen Wärmeverbund bilden würden.Erneut um durchschnittlich zwei Prozent und damit nur leicht auf jetzt 284815 Kilowattstunden ist in Reilingen der Licht- und Kraftstromverbrauch ohne die Straßenbeleuchtung zurückgegangen. Den größten Rückgang verzeichnet einmal mehr die Bauhof-Lagerhalle mit einem Minus von 16,3 Prozent. Rückläufig sind auch die Verbrauchswerte für die Fritz-Mannherz-Hallen (minus 13,7 Prozent) und das Bauhofgebäude (minus 14,2 Prozent).Die Verbräuche im Franz-Riegler-Haus, im Feuerwehrhaus und in der Friedrich-von-Schiller-Schule blieben dagegen relativ stabil. Wie Walter Klein dem Gemeinderat mitteilte, würde aber der Stromverbrauch des Rathauses mit einem Plus von 24,2 Prozent deutlich aus dem Rahmen fallen. Als möglichen Grund nannte das Gemeindeoberhaupt die verstärkte Einbindung des Gebäudes in Veranstaltungsangebote wie das Maibaumfest oder den Adventsmarkt. Drastisch sei aber auch der Anstieg des Stromverbrauchs in der Friedhofskapelle um 80,8 Prozent. Dabei müsse aber berücksichtigt werden, dass in diesem Verbrauch auch der Wärmestrom enthalten sei.
Der Stromverbrauch für die Straßenbeleuchtung hat sich 2009 zwar um zwei Prozent auf 535.550 kWh (Vorjahr 545.457 kWh) verbessert, liegt aber mit 75 Kilowattstunden pro Einwohner noch immer deutlich über dem Bundesdurchschnitt (49 kWh/Einwohner).
„Mit der im Frühjahr 2010 vollständig abgeschlossenen Umrüstung sämtlicher Straßenleuchten auf energiesparendes Gelblicht ist in den Folgejahren eine deutliche Reduktion der Verbrauchswerte zu erwarten“, so Bürgermeister Klein.
Interessant auch ein Blick in den Wasserverbrauch in öffentlichen Einrichtungen, der gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent auf jetzt 4814 Kubikmeter anstieg.
Zusammenfassend stellte das Gemeindeoberhaupt fest, dass die Kosten trotz eines reduzierten Gesamtenergieverbrauchs um etwa 19 Prozent auf insgesamt 270616 Euro gestiegen seien. Im Vorjahr hätten bei geringeren Energiekosten nur 226584 Euro aufgebracht werden müssen. Dass die Energieeinsparungen aber eine positive Auswirkung auf die Umwelt haben, machte Klein ebenfalls deutlich: „Gegenüber 2008 konnte die CO2-Emission um etwa 39 Tonnen reduziert werden.“
Zugleich macht der Energiebericht auch deutlich, dass sich die kommunalen Photovoltaikanlagen auf dem Dach des Feuerwehrgerätehauses und der Friedrich-von-Schiller-Schule auch lohnen: Mit der Kollektorfläche von rund 900 Quadratmetern hat die Spargelgemeinde seit In-Betriebnahme vor 17 Monaten rund 115253 Kilowattstunden an erneuerbaren Energien erzeugt und zugleich über 58,3 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid vermieden. Außerdem wurde für die produzierte Energie von der EnBW mit 63313 Euro vergütet.
Die Bilanz von Bürgermeister Walter Klein war dann auch ganz zufrieden stellend: „Die insgesamt verbesserten Energiekennwerte sind zwar durchaus positiv zu bewerten, aber das Verfehlen einer ganzen Anzahl von Zielwerten macht dennoch deutlich, dass weitere Anstrengungen notwendig sind, die Verbrauchswerte der öffentlichen Gebäude in Reilingen weiter nachhaltig und dauerhaft zu senken.“