Kurpfalz Regional Archiv

Geschichte(n) und Brauchtum aus der (Kur-)Pfalz

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Vergessene Kulturgüter mitten im Wald

25.07.16 (Arbeit & Soziales, Brauchtum & Tradition, Handel & Handwerk, Landschaft & Orte, Landwirtschaft & Forsten)

Triftbach im Pfälzerwald (Foto: Haus der Nachhaltigkeit/Pfalz-Infomailing18052016)Triftbäche und Wooge: Geschichte(n) im Pfälzerwald
Im Pfälzerwald glitzert und rauscht es in jedem Winkel. Das Biosphärenreservat ist reich an Gewässern, seine Bewohner haben sich das Naturgeschenk von jeher zu Nutzen gemacht. Triftbäche und Wooge zeugen von der Zeit, als die Kraft des Wassers für den Holztransport oder den Betrieb von Mühlen genutzt wurde. Die oft steinernen, uralten Anlagen verfallen allerdings zunehmend. Um dieses Kulturgut zu bewahren und den einzigartigen Charakter der Landschaft zu erhalten, entwickelt das rheinland-pfälzische Umwelt- und Forstministerium ein Konzept, das vor allem neue touristische Attraktionen verspricht. Das Projekt heißt „Wooge und Triftbäche im Biosphärenreservat Pfälzerwald“.
Der Legelbach bei Elmstein ist ein typisches Beispiel für eine Triftstraße im Pfälzerwald. Unter dem Titel „Wilde Flößerei“ soll hier ein Trifterlebnispfad über die Holzdrift auf dem oberen Speyerbach entstehen. Dort seien viele Triftbauwerke noch erhalten und sollen jetzt saniert werden. Geplant sind Infotafeln entlang von Waldpfaden, die die Geschichte der Anlagen, die auch Heimat für viele Tiere und Pflanzen sind, erlebbar machen. Auch im Spießwoogtal soll durch das vom Land unterstützte Projekt die Schönheit des Tales noch mehr präsentiert werden. Triftbäche restaurieren, Wooge sanieren und kleine Naturerlebnisse, wie der Bau eines Schwimmsteg über den Klosterweiher, realisieren, das sind die wichtigsten Punkte auf dem Weg zum Erhalt der abwechslungsreichen Landschaft.
Rund 1000 künstlich geschaffene Wooge gibt es zwischen Donnersberg und der deutsch-französischen Grenze. Die Stillgewässer dienten seit dem Mittelalter für den Antrieb von Mühlen und Hammerschmieden, für die Fischzucht und als Speicher für den Wasserschwall, der für die Holztrift benötigt wurde. Für den Transport des Holzes vom Wald bis zur Rheinebene haben die Waldbewohner nicht nur Wooge aufgestaut, sondern Bäche umgeleitet, begradigt und mit Sandsteinen befestigt. Noch heute ist eindrucksvoll die alte Handwerkskunst bei den Triftbauwerken zu erkennen. (PM)

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