Wertvoller Beitrag zur regionalen Heimatgeschichte
18.03.06 (Hockenheim)
Ausstellung über die Wahlen zum Badischen Landtag in den Jahren 1905 bis 1929 eröffnet / Seminarkurs „Lokale Geschichte/Politik“ des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums erforscht Lokalgeschichte
Pünktlich zur bevorstehenden Landtagswahl wurde jetzt im Hockenheimer Rathaus eine Ausstellung über die Wahlen zum Badischen Landtag in den Jahren 1905 bis 1929 eröffnet. Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums hatten sich in den letzten Wochen und Monaten im Rahmen des Seminarkurses „Lokale Geschichte/Politik“ schwerpunktmäßig mit diesem heimatgeschichtlich bisher noch nicht erforschten Thema beschäftigt. Gemeinsam mit ihren Fachlehrern Arno Ehrhard und Rolf Maier wurden in den örtlichen Archiven der Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim, aber auch im Stadtarchiv Schwetzingen, im Kreisarchiv in Ladenburg und vor allem im Badischen Generallandesarchiv in Karlsruhe authentische Quellen, Akten und Vermerke aus diesem wechselvollen Zeitabschnitt der deutsch-badischen Geschichte aufgespürt und in akribischer Kleinarbeit ausgewertet.
Das Ergebnis der Forschungsarbeit kann sich sehen lassen, und stellt einen wichtigen Beitrag zur Hockenheimer Stadtgeschichte, aber auch zur historischen Vergangenheit in den Gemeinden Altlußheim, Neulußheim und Reilingen dar. Den Schülerinnen und Schüler Manuel Göbel, Carlos Hauser, Luisa Hoffmann, Anita Hohn, Jaqueline Kief, David Loerch, Patricia Malcher, Ralf Mergenthaler, Tina Poeschel, Mathias Schmitt und Simon Schweikert ist es nämlich zu verdanken, dass es jetzt zum ersten Mal einen Überblick über die verschiedenen Landtagskandidaten, deren Parteizugehörigkeit und die erreichten Wahlergebnisse gibt. Die Bewerber aus dem Raum Hockenheim werden dabei in der Ausstellung besonders hervorgehoben.
Ein ganz besonderer Verdienst der jungen Geschichtsforscher ist zugleich eine Analyse des Wahlverhaltens der Menschen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Ergebnisse in den vier Gemeinden spiegeln die Zeit zwischen der Monarchie vor dem ersten Weltkrieg und deren Untergang. Deutlich wird dabei der Beginn politischer und sozialer Umwälzungen mit dem Bestreben nach einer demokratischen, sozialen und liberalen Neuordnung. Die sehenswerte Ausstellung gipfelt im Scheitern der Weimarer Republik und dem Aufstieg des Nationalsozialismus.
Der Vorsitzende des Hockenheimer Vereins für Heimatgeschichte, Alfred Rupp, gratulierte anlässlich der Ausstellungspräsentation dem Seminarkurs zu dessen Forschungsarbeit und würdigte diese als einen ganz besonders wertvollen Beitrag zur regionalen Heimatgeschichte. Der Dank galt aber auch Eva Baust, Rebecca Böhm, Jasmin Kern, Tim Ludwig und Aysegül Sahin für die Organisation und Gestaltung der Ausstellung.