* Wie sagte schon Walter Kempowski …
01.10.10 (* Wersau-Forschung, * Wersauer Tagebuch)
Derzeit habe ich mit unserem Projekt „Burg Wersau“ echt ein Problem! Nicht mit der Heimat- und Geschichtsforschung, die mich nach wie vor begeistert, auch nicht mit den Grabungsarbeiten vor Ort. Was mir zu schaffen macht, ist die Tatsache, dass verschiedene Gruppen, Richtungen, Strömungen aus Kommunalpolitik und anderen Bereichen versuchen, uns – sprich den Arbeitskreis Burg Wersau – vor ihre Karren zu spannen. Oder einzelne AK-Mitglieder mit „Informationen“ versorgen, die sich später als bloßes Geschwätz und den Versuch einer Gerüchtebildung entpuppen. Nein, es ist derzeit wirklich nicht schön, was sich so alles um unsere „Burg unter der Grasnarbe“ abspielt.
In diesem Zusammenhang möchte ich aber deutlichst betonen, dass es – wie immer – nicht ALLE aus den genannten Gruppen sind, die versuchen zu „manipulieren“. Ein hartes Wort, das ich aber ebenso deutlich ausspreche – gerade an dieser Stelle. Inzwischen zieht mein Grabungstagebuch „Zwischen Bergfried und Kapell“ weite Kreise. Eigentlich zunächst nur für mich und die aktiven AK-Mitglieder gedacht, bekomme ich inzwischen Reaktionen aus aller Welt. Scheinbar werden die Aktivitäten rund um die Wersau nicht nur von den Reilingern zu Hause, sondern auch in den USA und Malaysia, in Schweden und in der Schweiz, in Jargeau, Corsham und Mezzago mit Spannung verfolgt und Interesse gelesen. Das Internet ist einmal mehr der Beweis dafür, wie schnell sich heutzutage Informationen verbreiten. Obwohl die Blog-Adresse nur im internen Bereich von www.burg-wersau.de zu finden ist und auch so eingestellt ist, dass es nicht über Google zu finden ist, sind in den letzten Tagen die Zugriffe ständig gewachsen. Allein gestern hatte diese Seite 784 (!) Zugriffe. Werde mir mal die Logfiles genauer ansehen, um darüber Erkenntnis zu erhalten, woher und über welche Links.
Habe aber grundsätzlich kein Problem damit, dass jetzt „alle Welt“ bzw. Reilinger in aller Welt sich über das Geschehen auf der Wersau interessieren. Daher möchte ich an dieser Stelle ALLE Reilingerinnen und Reilinger, aber auch alle Heimatfreunde und „Spione“ herzlich grüßen und Euch allen sagen: Es lohnt sich, sich historisch und archäologisch mit der Burg Wersau zu beschäftigen. Nach zwei Jahren intensiver Arbeit kann der AK stolz auf sich und seine Leistung sein. Was in diesen 24 Monaten alles erforscht, erkannt und wiederentdeckt wurde, werde ich demnächst mal zusammenstellen. Aber eines lässt sich bereits heute sagen: Teile der Reilinger Heimatgeschichte müssen neu geschrieben – und neu bewertet werden. Leute, wenn das kein Erfolg ist …!!!
Dass bestimmte Kreise uns diesen noch immer madig machen wollen oder gar in Abrede stellen – sollen sie tun! Ich für mich habe jedenfalls in dieser Woche beschlossen es ganz mit Walter Kempowski zu halten, der in seinen autobiografischen Romanen „Tadellöser & Wolff“ sowie „Ein Kapitel für sich“ einen seiner jungen Helden immer wieder bekennen lässt: „Das kann meinen Arsch nicht kratzen!“ Und das nicht mal kreuzweise …
Und, seid Ihr jetzt beleidigt? Verärgert? Entsetzt? Enttäuscht? Erstaunt? Das kann meinen Arsch nicht kratzen! Mal sehen, welcher Hund morgen zuerst bellt …?!
Auch übrigens: Heute Vormittag hat es geregnet, so dass unsere Hella mit ihrem frischen Kaffee und den duftenden Brötchen glücklos abziehen musste. Es war vom Grabungsteam niemand da. Als sie aber am Abend bei ihrem Schnellspaziergang wieder am Burggelände vorbeikommt, stellt sie fest, dass doch gegraben wurde. Was und wo, kann ich leider nicht berichten, denn heute war ich wieder nicht draußen – hatte nämlich zu Hause einige Dinge dringendst zu erledigen! Aber morgen, da bin ich mal gespannt zu sehen, was sich getan hat, und was wir finden werden!