WM-Vorentscheidung für Alonso
24.07.05 (Hockenheim)
Großer Preis von Deutschland lockte rund 100 000 Zuschauer nach Hockenheim / Weniger Rennbesucher als in den Jahren zuvor / Spannendes Rennen beendet Schumi I als Fünfter
Es muss ein Fluch liegen über Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) und seiner Beziehung zu deutschen Rennstrecken: In Hockenheim kam der Finne überhaupt noch nie ins Ziel, am Nürburgring fiel er in den letzten drei Jahren stets aus. Dieses Mal war es die 36. Runde im Motodrom, die wohl die Vorentscheidung in der Formel 1-WM 2005 brachte. Ein Hydraulikdefekt (ein Zehn-Cent-Teil, das seinen Dienst versagt hatte) warf den souverän führenden McLaren-Mercedes-Piloten aus dem Rennen. Kleine Ursache, große Wirkung, denn der WM-Führende Fernando Alonso (Renault F1) übernahm die Führung, siegte und hat bei noch sieben Rennen jetzt schon 36 Punkte Vorsprung auf Räikkönen, 41 auf Michael Schumacher (Ferrari). Dieser konnte seinen über 100 000 Fans am Sonntag keinen Podestplatz bieten – dafür aber eine gute Show, als er mit nachlassenden Reifen im letzten Renndrittel hart um seine Position kämpfte. „Leider konnte ich ihnen nichts Besseres bieten“, bedauerte der amtierende Weltmeister nach dem Rennen, „ich habe alles versucht, aber es war nicht mehr drin.“ Gemischte Gefühle bei den beiden anderen deutschen Piloten: Ralf Schumacher (Toyota) belegte nur ganz knapp hinter seinem Bruder den sechsten Platz, Nick Heidfeld (BMW-Williams) wurde Elfter.
Mit dabei bei der Siegerehrung auf der Terrasse des Mobil-Turms auch Hockenheims OB Dieter Gummer, der mit Juan Pablo Montoya (McLaren-Mercedes) den Zweitplazierten des Großen Preises von Deutschland ehrte. Dritter wurde Jenson Button (BAR-Honda).