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Zeichnungen zeigen die Moschee im 18. Jahrhundert

10.10.12 (* Lokalreporter-Archiv)

Neuerwerbungen für Schloss und Schlossgarten Schwetzinge / Seltene Zeichnungen aus dem 18. Jahrhundert sind jetzt im Zirkelbau beim Schwetzinger Schloss zu sehen
Die Staatlichen Schlösser und Gärten konnten mit Unterstützung der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg fünf rare Ansichten, Schnitte und Grundrisse der berühmten Gartenmoschee kaufen. Die detaillierten Zeichnungen zeigen die Moschee im Jahrhundert ihrer Entstehung und sind damit ein wichtiges Dokument für die Erhaltung des einzigartigen Baudenkmals in seinem Originalzustand.Andreas Falz, der stellvertretende Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten, wies bei der Übergabe der bedeutenden Neuerwerbungen auf die beständige Arbeit der Staatlichen Schlösser und Gärten für den berühmten Schwetzinger Garten hin: „Dass Schloss und Schlossgarten Schwetzingen sich als strahlende Sommerresidenz der Kurfürsten zeigen können, das ist das Ergebnis der ständigen Anstrengungen von vielen Menschen über viele Jahre.“ Falz nannte besonders die dauerhaften Anstrengungen der Bauverwaltung und der Schlossgärtner mit ihrer beständigen Pflege des Gartens. Insbesondere aber wies er auf die regelmäßige Förderung durch die Staatliche Toto-Lotto GmbH hin, deren Unterstützung für die Kulturdenkmale in Baden-Württemberg ganz entscheidend sei.
Insgesamt sind es fünf großformatige Blätter, die ab sofort im südlichen Zirkelbau am Schwetzinger Schlossgarten zu sehen sind. Die aquarellierten Federzeichnungen zeigen Ansichten, Grundrisse und Schnitte der berühmten Gartenmoschee. Sie sind alle signiert von Anton Graff, ein Blatt ist sogar datiert: „Schwetzingen 1799“. Anton Graff, ein junger Baumeister und Sohn des Schwetzinger Hofschreiners Adam Graff, war Gehilfe im Baubüro des Moscheearchitekten Nicolas de Pigage (1723–1796). „So hatte Graff die originalen Baupläne des Architekten für seine detailgenauen Zeichnungen direkt vor Augen“, nimmt Dr. Gabriele Kleiber, die zuständige Konservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten an. Und wahrscheinlich waren die Zeichnungen als Vorarbeit für Kupferstiche gedacht: Mit solchen Ansichten machte man im 18. Jahrhundert vorbildliche und ungewöhnliche Bauwerke europaweit bekannt
Dr. Kleiber, die als Kunsthistorikerin die Schlösser der Kurpfalz betreut, wies darauf hin, dass die Staatlichen Schlösser und Gärten mit diesen Neuerwerbungen nicht nur schöne historische Stücke nach Schwetzingen geholt hätten. „Die Blätter mit ihrer hohen Genauigkeit in der Darstellung sind wichtige Arbeitsgrundlagen für die Erforschung und Betreuung der Schwetzinger Gartenmoschee.“ Besonders eindrucksvoll an den Zeichnungen sind die frischen Farben. „Daran können wir uns beispielsweise bei Restaurierungen orientieren“, so Dr. Kleiber.
Mit der Gartenmoschee besitzt der Schwetzinger Schlossgarten etwas absolut einzigartiges: Solche exotischen Bauwerke schmückten zwar einige der großen Gärten im Europa des 18 Jahrhunderts. Sie standen als gebaute Zeichen für die Toleranz und Offenheit der Aufklärung. Die Denker dieser Zeit waren interessiert an fremden Religionen und fasziniert davon, in orientalischen Philosophien Gemeinsamkeiten im Denken zu finden. Für den Bauherrn der Moschee, den Kurfürsten Carl Theodor, war die Auseinandersetzung mit diesen geistigen Strömungen seiner Zeit so wichtig, dass viele der Monumente im berühmten Schlossgarten davon geprägt sind. Die Schwetzinger Gartenmoschee ist nicht nur die größte jemals errichtete Gartenmoschee ist, sondern heute der einzig Bau ist, der sich erhalten hat.
Der Ankauf der neuen Ausstellungsstücke für Schloss Schwetzingen und ihre Restaurierung wurde ermöglicht durch die Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg. Die Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg unterstützt die Staatlichen Schlösser und Gärten seit vielen Jahren. Ohne Lotteriemittel wäre das Land Baden-Württemberg ein ganzes Stück ärmer. Im vergangenen Jahr flossen 131 Mio. Euro in den Wettmittelfonds des Landes zur Unterstützung von Sport, Kultur, Denkmalpflege und dem Sozialbereich. Der Denkmalschutz erhält davon  23,5 Mio. Euro. Und auch aus den Mitteln der Glücksspirale wird der Denkmalschutz gefördert. Im vergangenen Jahr standen über die Deutsche Stiftung Denkmalschutz rund 3 Mio. Euro zur Verfügung. (PM)
www.schloss-schwetzingen.de

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