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Zwischen Räuchermännchen und funkelndem Schmuck

15.11.09 (Altlußheim)

Über 70 Aussteller von Nordrhein-Westfalen bis ins Erzgebirge beim 14. Altlußheimer Kunsthandwerkermarkt / Menschenmassen drängen sich durch das Weihnachtsland
Wer am Wochenende den 14. Altlußheimer Kunsthandwerkermarkt besuchte, nutzte zugleich auch gerne die Möglichkeit zu einem stimmungsvollen Spaziergang in einem Weihnachtsland zwischen Nussknackern, Krippen und anderen wunderschönen vorweihnachtlichen Bastelarbeiten. Die vielen Besucher aus der ganzen Region mussten einmal mehr viel Zeit mitbringen, um modernes Kunsthandwerk ebenso kennenzulernen wie nostalgische Handwerkstraditionen. Die 70 Aussteller aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen sowie der heimischen Kurpfalz hatten wie die Teilnehmer aus dem Vogtland, dem Erzgebirge oder auch aus Altlußheims Partnergemeinde Gersdorf bei dem Andrang alle Hände voll zu tun: Nicht nur, um viele Fragen zu beantworten, sondern auch ihre Kunstwerke vor „zu neugierigen Händen“ zu schützen.
Auf rund 1200 Quadratmetern Fläche wurden nicht nur ausgefallene Handwerkstechniken präsentiert, sondern auch die seit Generationen beliebten Traditionsprodukte aus dem Erzgebirge vorgestellt. Aus dem Zentrum der weihnachtlichen Holzarbeiten wurden nicht nur Schwibbbögen, Rauschgoldengel und Räuchermännchen ausgestellt, sondern Bildhauermeister Falk Schilb hatte sogar seine Drechselbank mitgebracht, um vor den Augen der Besucher original erzgebirgische Räucherwichtel entstehen zu lassen.
Es waren gerade die lebendigen Werkstätten, die die Veranstaltung abwechslungsreich und auch für Kinder interessant machten. Zum ersten Mal mit dabei war in diesem Jahr der Bürsten- und Besenmacher Roland Lehner aus Massenbachhausen, bei dem man ebenso über die Schultern schauen konnten wie bei der Kirrlacher Glaskünstlerin Stella M. Senger. Bei Kunstglasbläsermeister Lothar Müller-Schmoß (Bad Lauscha) entstand aus einem scheinbaren Nichts der schönste Christbaumschmuck, und Renate Kautzsch faszinierte mit ihren filigranen Klöppelarbeiten.
Auf großes Interesse stieß aber auch der Stand der Hobby-Töpferinnen aus dem Kulturzentrum „Alte Mühle“ der Altlußheimer Partnergemeinde Gersdorf. Kathrin Hübsch, Sabine Görner und André List hatten aus Sachsen hübsche Gegenstände mitgebracht, die ohne Töpferscheibe in Handarbeit als Aufbaukeramik hergestellt worden waren. Nur ein paar Schritte weiter begeisterten die prachtvollen Holzschnitzereien von Gerd Espig (Bad Schlema). Und mit welchen Materialien die schönsten Schmuckkreationen hergestellt werden können, zeigte die Goldschmiedin Diana Dechant aus Reilingen. Ihre eigenen Kreationen aus Gold, Silber und Weinstein sorgten nicht nur bei Frauen für glänzende Augen.
Eine bunte Pracht an Christbaumschmuck und Dekorationsgegenständen, hübsche Bastelarbeiten aus Stoff und Kork sowie die unterschiedlichen Spielzeuge und Weihnachtssterne aus Holz oder Holzspäne machten es nicht einfach, eine Wahl zu treffen. Und die Vielzahl der ausgestellten Krippen zeigte die künstlerisch und handwerkliche Vielfalt beim Bau des wohl bekanntesten Weihnachtssymbol. In Erinnerung bleiben dürfte aber sicher auch die unbeschreibliche Vielfalt köstlicher Marmeladen und Liköre, vor allem aber das die Sinne betörende Punschgelee der Hockenheimerin Doris Träutlein. Nicht zu verachten zudem die Köstlichkeiten und Produkte aus der heimischen Imkerei Ullrich aus Neulußheim, die Bastelarbeiten beim Verein „Kinderhilfe Senegal“ aus Neulußheim, oder die fairen Waren aus dem Hockenheimer Weltladen.
Der gesamte Reinerlös des 14. Altlußheimer Kunsthandwerkermarktes wird in diesem Jahr hälftig dem Hilfsfond der Partnergemeinde Gersdorf und dem Verein „Vita vitalis“ zur Verfügung gestellt, der in Hockenheim eine Wohngemeinschaft für Demenzkranke betreut.

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